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16.06.2003 13:01

Wie sicher sind geheime Nachrichten im Internet?

Waltraud Riess Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Professorin Jana Dittmann, Informatikfakultät, stellt neue Verfahren vor

    Die Fakultät für Informatik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg lädt am Donnerstag, dem 19. Juni 2003, 13.00 Uhr, Ada-Lovelace-Gebäude (29), Raum 307, Gustav-Adolf-Straße, zur öffentlichen Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Jana Dittmann ein. Mit den öffentlichen Antrittsvorlesungen neu berufener Professoren setzt die Alma mater eine gute Tradition fort. Dazu ist wie immer auch die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen.

    Die im vergangenem Jahr berufene Professorin für Angewandte Informatik/Multimedia Security wird zu Herausforderungen und Perspektiven ihres Fachgebietes sprechen. Sie ist die erste Professorin an der Magdeburger Informatikfakultät. In ihrer Vorlesung wird sie über neue Algorithmen für Bild und Ton sowie 3D-Modelle und deren unterschiedliche Anwendungsszenarien von Urheberkennzeichnungen bis hin zur Manipulationserkennung im Hochsicherheitsbereich sowie über neue Geschäftsmodelle für die Medienwirtschaft sprechen. Darüber hinaus werden Möglichkeiten der Kombination von steganographischen (verdeckt geschriebenen) und kryptographischen (nur für den Empfänger lesbare) Protokollen im Vortrag diskutiert. Aber auch multimediale biometrische Erkennungstechniken zur Benutzeridentifizierung und wissenschaftliche Arbeiten zu Sicherheitsevaluierungen und Securityscans werden im Vortrag erörtert. Diese Forschungsthemen sind ein Schwerpunkt der Arbeitsgruppe um Jana Dittmann.

    Digitale Medien haben in den letzten Jahren ein gewaltiges Wachstum erfahren und haben, bzw. sind dabei, analoge Medien weitgehend abzulösen. Digitale Daten können ohne Qualitätsverlust kopiert und mit Verarbeitungsprogrammen (z.B. Bildverarbeitung) beliebig verändert werden ohne Spuren zu hinterlassen. Der Mangel an Sicherheit jedoch wurde zu einem der bedeutendsten Probleme für die Akzeptanz, Verbreitung und Nutzung neuer Informationstechnologien. Wo immer Informationen digital publiziert, ausgetauscht oder verkauft werden, müssen sie geschützt werden vor Manipulationen und Fälschung, Diebstahl oder Missbrauch, muss ihre Unversehrtheit, müssen Urheberrechte sicher zu stellen sein. In diesem Bereich gibt es eine Vielzahl von bisher ungelösten wissenschaftlichen Fragestellungen, beispielsweise: die Gewährleistung von Authentizität des Urhebers und der Daten, um die Identität des Besitzers oder Senders zu garantieren, beispielsweise für die Durchsetzung von Urheberrechten, der Nachweis der Integrität (Unversehrtheit und Unverfälschtheit), um Manipulationen zu erkennen. Digitale Wasserzeichenverfahren bieten interessante Lösungsmöglichkeiten für diese Problematik. Sie können eingesetzt werden, um die Authentizität (den Urheber und die Herkunft des Datenmaterials) oder Integrität nachzuweisen, indem Informationen direkt in das Datenmaterial eingefügt werden. Die Entwicklung und Analyse von verbesserten Wasserzeichenverfahren stellt deshalb derzeit ein herausforderndes Forschungsfeld dar, das interdisziplinäres Wissen und Techniken aus der Kommunikationstheorie, Signalverarbeitung, Kryptologie (ist die Wissenschaft von der Kryptographie, findet vor allem im Datenschutz und in der Nachrichtenübertragung Anwendung) und Steganographie (ist die Kunst und Wissenschaft der Kommunikation auf eine Art und Weise, die die Existenz einer Kommunikation verbirgt) erfordert.

    Im September 2002 ist Jana Dittmann dem Ruf auf den Lehrstuhl für Angewandte Informatik/Multimedia und Security am Institut für Technische und Betriebliche Informationssysteme der Fakultät für Informatik gefolgt. Ihre Forschungen liegen im Bereich Mediensicherheit, mit den Schwerpunkten digitale Wasserzeichen zum Urheberschutz und zur Manipulationserkennung, steganographische und kryptographische Protokolle, multimediale biometrische Erkennungstechniken sowie Sicherheitsevaluierungen und Securityscans. Mit Hilfe digitaler Wasserzeichen können Manipulation oder Diebstahl erkannt werden und der Nachweis der Urheberschaft von Datenmaterial und die Rückverfolgung illegaler Kopien zum Kopierer ermöglicht werden.

    Jana Dittmann studierte Wirtschaftsinformatik und promovierte am Fraunhofer-Institut Integrierte Publikations- und Informationssysteme IPSI in Darmstadt mit einer Arbeit "Digitale Wasserzeichen - Sicherheit in Medienströmen", die als Buch im Springer Verlag Anfang 2000 erschienen ist. Sie wirkte nach ihrer Promotion maßgeblich am Aufbau des Kompetenzzentrums "C4M - Competence for Media Security" mit, dessen Leitung sie übernahm.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik
    regional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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