Der VDMA sieht die geplante Einrichtung von bis zu 1.000 Tenure-Track-Professuren durch das heute von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) verabschiedete Bund-Länder-Programm für den wissenschaftlichen Nachwuchs für die Ingenieurwissenschaften skeptisch. Tenure-Track-Professuren helfen nicht, gestandene Industrieforscher für anwendungsnahe Hochschulprofessuren in den Ingenieurwissenschaften zu gewinnen. Berufungen von Professoren aus der Industrie haben aber herausragende Bedeutung für das deutsche Innovationssystem sowie für Bildung und Forschung.
Frankfurt am Main, 20. Mai 2016 – Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), äußert sich skeptisch zur geplanten Einrichtung von 1.000 Tenure-Track-Professuren an deutschen Hochschulen, die das heute durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) verabschiedete Bund-Länder-Programm zur Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchs vorsieht: „In den Ingenieurwissenschaften haben wir mit der Industriekarriere einen erfolgreichen Qualifizierungsweg für anwendungsnahe Professuren. Wir brauchen dort keine neuen Tenure-Track-Professuren, sondern eine attraktivere Ausgestaltung der Professuren für gestandene Forscher aus der Industrie“.
Dies ist zugleich das Ergebnis der VDMA-Befragung „Berufungsverfahren in den Ingenieurwissenschaften“. Die Umfrage bei den Hochschulen hat ergeben, dass eine Industrietätigkeit als bestmöglicher Qualifizierungsweg für eine Hochschulprofessur im Maschinenbau und der Elektrotechnik angesehen wird. Zugleich zeigt sie, dass Berufungen aus der Industrie schwieriger werden und die Hochschulen bereits heute Probleme haben, Professuren adäquat mit Kandidaten aus der Industrie zu besetzen.
Rauen dazu: „Berufungen von gestandenen Forschern aus der Industrie an die Hochschulen sind eine bedeutende Stärke der industriellen und akademischen Ingenieurwissenschaften in Deutschland. Tenure-Track-Stellen helfen uns da nicht weiter. Stattdessen müssen die Hochschulen in ihren Berufungsverfahren Industriekandidaten berücksichtigen und die Professuren selbst müssen attraktiver für Spitzenleute aus den Unternehmen werden.“
Nur so lässt sich die enge Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sicherstellen und für die Professoren Berufserfahrung jenseits der Hochschulen – für Fachhochschulen sogar eine zwingende Berufungsvoraussetzung – garantieren. Erfolgsfaktoren für Berufungen hat die VDMA-Umfrage ebenfalls identifiziert: Dies sind die Eigenständigkeit, Planungssicherheit und Ausstattung der Professuren sowie die individuelle Besoldung der Professoren.
Haben Sie noch Fragen? Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer, Telefon 069 6603-1331, E-Mail: hartmut.rauen@vdma.org, beantwortet sie gern.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch
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