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17.06.2003 16:24

Rektorat legte dem Senat der Universität Heidelberg Jahresbericht für 2002/2003 vor

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Heidelberg Vorreiter in der Auswahl der besten Studierenden - Neue Studiengänge entwickelt - Neue Dimension der Internationalisierung - Wirtschaftsführung nach den Regeln für Landesbetriebe - Sehr positive Evaluierungen durch den Landesforschungsbeirat

    In einer öffentlichen Sitzung des Senats legte das Rektorat der Universität Heidelberg unter Prof. Dr. Dr. h.c. Peter Hommelhoff heute den Jahresbericht für 2002/2003 vor. Der Bericht, den der Senat entgegennahm und diskutierte, umfasst den Zeitraum vom 1. April 2002 bis 31. März 2003. Im Wortlaut ist der Text im Internet unter http://www.rektorat.uni-heidelberg.de/ 02_03/ nachzulesen und in der Druckversion bei der Pressestelle erhältlich. Hier einige Schwerpunkte.

    Heidelberg Vorreiter in der Auswahl der besten Studierenden

    Für Rektor Hommelhoff sind die Auswahlverfahren für Studienbewerber, die in dieser Zeitspanne verfeinert und umfangreich eingeführt wurden, von besonderer Bedeutung. "Wir haben den Wettbewerb um die besten Köpfe verstärkt", sagte der Rektor, "und das bedeutet auch den Wettbewerb um die besten Studierenden". Exzellenz in der Lehre werde gewährleistet durch exzellente Lehrer und exzellente Schüler. "Heidelberg wird zum Vorreiter in der Auswahl der besten Studierenden", so Hommelhoff.

    Neue Studiengänge entwickelt

    "Im Hinblick auf die durch den Bologna-Prozess geforderte Vergleichbarkeit von Studienleistungen und die Neugestaltung international vergleichbarer Studiengänge nach dem Bachelor/Master-Modell hat die Universität Heidelberg zunehmend Anstrengungen unternommen, neue Studiengänge zu entwickeln", sagte die für die Lehre zuständige Prorektorin Prof. Dr. Silke Leopold. Diskussionen über die konkrete Ausgestaltung der gestuften Studiengänge finden inzwischen in fast allen Fakultäten statt. Im Berichtszeitraum wurde der Master-Studiengang "Humanmedizin mit betriebswirtschaftlicher Qualifikation" neu eingerichtet. Zahlreiche weitere BA/MA-Studiengänge, vor allem in den Geisteswissenschaften, "sind in einem weit fortgeschrittenen Stadium der Planung oder Einrichtung" (Leopold).

    Neue Dimension der Internationalisierung

    Nachdem Rektor Hommelhoff neue Entwicklungen im Bereich der Promotionskollegs und der Juniorprofessur/Habilitation skizziert hatte, ging der Prorektor für Internationale Angelegenheiten, Prof. Dr. Angelos Chaniotis, auf aktuelle Tendenzen der Internationalisierung der Ruperto Carola ein: "Eine neue Dimension der Internationalisierung wurde durch den Export von Lehrangeboten der Universität Heidelberg ins Ausland eröffnet." Nach den überaus positiven Erfahrungen mit der "Schule des Deutschen Rechts", die in einer Zusammenarbeit der Universität Heidelberg mit der Universität Mainz und der Jagiellonen-Universität in Krakau etabliert ist, wurden weitere Aktivitäten in diesem Bereich in Ungarn, Chile und Vietnam in Angriff genommen.

    Im September 2002 nahm die "Andrássy Gyula Deutschsprachige Universität Budapest" (AUB) ihren Lehrbetrieb auf. Im Rahmen einer internationalen Partnerschaft hat die Universität Heidelberg für Baden-Württemberg die Federführung für die Einrichtung und Durchführung des Studiengangs Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaft übernommen. Die Universität erhält zu diesem Zweck Mittel von der Landesstiftung Baden-Württemberg.

    Ein weiteres "bisher einzigartiges Projekt" - so Chaniotis - stellt der Aufbau eines Postgraduiertenzentrums einer deutschen Universität in Lateinamerika dar. Der Besuch von Ministerpräsident Teufel im "Heidelberg Center Lateinamerika" in Santiago de Chile belege das positive Echo der Landespolitik, das die Positionierung der ältesten deutschen Universität auf dem lateinamerikanischen Bildungsmarkt begleitet. Das Angebot des "Heidelberg Center Lateinamerika" umfasste neben einem Masterstudiengang in European Political Studies sechs Weiterbildungsseminare. In Vorbereitung ist ein Masterstudiengang in "International Law". "Die Universität Heidelberg wird darauf hinwirken, das Heidelberg Center künftig auch finanziell auf eigene Füße zu stellen", sagte Chaniotis.

    Die Ruprecht-Karls-Universität habe sich auch in Asien durch den Export eines hochwertigen Studienangebots profilieren können. In Zusammenarbeit mit dem vietnamesischen Gesundheitsministerium und der National Economics University in Hanoi wurde ein Master-Programm in "Health Economics" durchgeführt, das von der Weltbank finanziert wird.

    Chaniotis erinnerte auch an das 20-jährige Bestehen der Partnerschaft mit der Eötvös-Loránd-Universität Budapest und den Besuch ihres Rektors Prof. Klinghammer zur Jahresfeier der Ruperto Carola in Heidelberg.

    Die Zahl ausländischer Studierender an der Universität Heidelberg ist erneut sowohl absolut als auch prozentual angestiegen. Mit 5.144 von insgesamt 25.016 immatrikulierten Studierenden beträgt der Anteil im Wintersemester 2002/03 nunmehr 20,6% an der Gesamtstudentenschaft. Dabei nehmen Studierende aus Europa (3.116) den ersten Platz ein, gefolgt von Asien (1.075), Amerika (487) und Afrika (431). Mehr als ein Drittel aller an der Universität Heidelberg eingeschriebenen Doktoranden - exakt 624 - kommen aus dem Ausland. "Das Rektorat wertet die starke Nachfrage nach einer exzellenten Doktorandenausbildung in Heidelberg als Beleg für die weltweite Ausstrahlung der Universität."

    Auch bei der Zahl der ausländischen Gastwissenschaftler nimmt die Universität Heidelberg weiterhin einen Spitzenplatz unter den deutschen Hochschulen ein. Die meisten von ihnen kamen aus den USA, Russland, China, Italien, Großbritannien und Japan.

    Wirtschaftsführung nach den Regeln für Landesbetriebe

    "Als erste Universität des Landes betreibt die Ruprecht-Karls-Universität ihre Rechnungslegung nach den Grundsätzen eines Landesbetriebs", sagte Kanzlerin Romana Gräfin vom Hagen. "Kaufmännisches Rechnen löst die traditionelle Kameralistik ab. Für die Universität bedeutet dies: mehr Transparenz und mehr Gestaltungsfähigkeit im Einsatz ihrer finanziellen Ressourcen." Zum ersten Mal werden die Vermögensverhältnisse einer Universität, wie dies bei den Universitätskliniken schon lange üblich ist, offen gelegt.

    Universität hält an 5. Neckarquerung fest

    Nachdem die Kanzlerin die Bauinvestitionen und Prorektor Prof. Dr. Karlheinz Meier das Budgetierungsmodell angesprochen hatten, stellte der Rektor das Thema "Neuenheimer Feld" dar. Im vergangenen Jahr konnte über den erfolgreichen Abschluss eines einvernehmlichen Verkehrskonzeptes aller im Neuenheimer Feld ansässigen wissenschaftlichen Einrichtungen berichtet werden. Die drei Kernpunkte sind: fünfte Neckarquerung mit Anschluss an den Autobahnanschluss Rittel und Ausbau des Klausenpfades, eine Straßenbahnerschließung zunächst im Süden als Teil einer künftigen Ringerschließung und die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung kombiniert (sobald rechtlich möglich) mit dem Job-Ticket für alle im Neuenheimer Feld Beschäftigten. "Alle drei Punkte befinden sich in Übereinstimmung mit den Beschlüssen des Gemeinderates zum Verkehrsentwicklungsplan", so der Rektor.

    Schwierig gestalte sich die Realisierung der fünften Neckarquerung. "Die Universität wird sich weiter uneingeschränkt für die prioritäre Realisierung der fünften Neckarquerung einsetzen müssen, wenn sie im sich zunehmend verschärfenden Wettbewerb, vor allem in der Krankenversorgung, ihren Spitzenplatz nicht verlieren will." Das jüngste Gutachten des Wissenschaftsrates habe diese Position des Klinikums Heidelberg eindrucksvoll bestätigt.

    "Die Universität ist der größte Arbeitgeber in der Stadt Heidelberg. Die staatlichen Forschungseinrichtungen verfügen im Neuenheimer Feld über etwa 10.000 hoch qualifizierte sichere Arbeitsplätze. Das Land hat bisher ca. 1,25 Milliarden Euro investiert. Mit dem Umzug der Inneren Medizin erhöht sich die Zahl der Arbeitsplätze auf ca. 13.000. Mit der Realisierung der in Planung befindlichen Projekte Schwerionenbeschleuniger, Comprehensive Cancer Center und Einrichtung eines Internationalen Therapiezentrums mit Patientenhotel werden weitere 250 Arbeitsplätze geschaffen. Die Stadt Heidelberg wird sich also entscheiden müssen, ob sie ihre Attraktivität als Wissenschaftsstadt erhalten und stärken oder das Neuenheimer Feld durch Vernachlässigung der Standortvorteile vor allem bezüglich der Erreichbarkeit durch Patienten zugunsten einer 'verkehrsberuhigten Belebung' der Bahnhofssituation verkümmern lassen will" (Hommelhoff).

    Weitere Themen

    Die Kooperation im Rhein-Neckar-Dreieck stellte den nun folgenden Berichtspunkt des Rektors dar. Prorektor Chaniotis skizzierte die aktuelle hochschulpolitische Diskussion um die "kleinen Fächer", bevor der Rektor auf die Selbstdefinition der Ruperto Carola als Volluniversität in interdisziplinärer Vernetzung einging.

    Rektor dankt für privates Engagement

    Mit einer ungewöhnlich großzügigen Spende in Höhe von 13,8 Mio. Euro ermöglicht Ehrensenator Manfred Lautenschläger der Universität den Neubau der Kinderklinik. "Das Engagement von Herrn Lautenschläger ist einmalig in der Nachkriegsgeschichte der Universität Heidelberg", schreibt Rektor Hommelhoff in der vollständigen Fassung des Jahresberichts. Der Neubau der Kinderklinik mit 90 Betten soll bereits 2007 bezugsfertig sein und ist mit 45 Mio. Euro veranschlagt. Bei der Planung wird das heute selbstverständliche "rooming-in", die Begleitung der Kinder durch einen Elternteil, berücksichtigt. Damit soll für die kleinen Patienten ein Umfeld geschaffen werden, in dem sie sich wohlfühlen. Dies war neben der Bereitstellung einer hochwertigen medizinischen Versorgung ein besonderes Anliegen von Ehrensenator Lautenschläger. Ihm und weiteren Stiftern und Sponsoren gelte der besondere Dank der Universität.

    Studentisches Engagement ausgezeichnet

    Hommelhoff: "Das studentische Engagement war im Berichtszeitraum inner- wie außerhalb der Lehrveranstaltungen ausgezeichnet. Die Ruperto Carola fördert und fordert Verantwortungsträger von morgen." Wissenschaftliche Forschung setze intelligentes Fragen voraus.

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    Hinweis an alle Interessierten:
    Wir schicken Ihnen den gedruckten Jahresbericht gerne zu. Sie können ihn anfordern unter: Pressestelle der Universität Heidelberg, Postfach 10 57 60, 69047 Heidelberg


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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