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18.06.2003 16:53

Vernetzung der Herz-Kreislaufforschung in Deutschland

Wiebke Lesch Wissenschaftskommunikation
Kompetenznetz Angeborene Herzfehler

    Kompetenznetze Angeborene Herzfehler und Herzinsuffizienz in Berlin eröffnet/BMBF fördert erste nationale Forschungsnetze für Herzerkrankungen

    Angeborene Herzfehler sind die häufigsten angeborenen Erkrankungen, Herzinsuffizienz hat sich als Volkskrankheit des höheren Lebensalters zur verbreitetsten Herz-Kreislauf-Erkrankung des 21. Jahrhunderts entwickelt. Zwei neue medizinische Kompetenznetze nehmen ab sofort ihre Arbeit auf, um Fortschritte in der Behandlung dieser beiden Krankheitsbilder zu erzielen. Initiiert von Wissenschaftlern des Deutschen Herzzentrums Berlin (DHZB), der Charité Berlin und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin werden beide Netzwerke vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit jährlich zweieinhalb Millionen Euro gefördert. Schirmherrin des Kompetenznetzes Angeborene Herzfehler ist Friede Springer.

    Das BMBF fördert seit 1999 den Aufbau nationaler medizinischer Netzwerke zu Krankheitsbildern, die klinisch besonders relevant sind oder ein großes Leid für die Betroffenen darstellen. Die Kompetenznetze schließen bundesweit wissenschaftliche Einrichtungen eines Krankheitsbildes zusammen, um bessere Ergebnisse in der Forschung zu erreichen und diese effizienter zu verbreiten. Fortschritte sollen so schneller zum Patienten gelangen.

    Kompetenznetz Angeborene Herzfehler

    Jedes Jahr werden in Deutschland rund 6000 Kinder mit einem Herzfehler geboren. Über 90 Prozent der kleinen Patienten erreichen heute durch die Fortschritte der Kinderkardiologie, Herzchirurgie und Anästhesie das Erwachsenenalter. Die Mehrzahl der Betroffenen, dazu zählen derzeitig rund 300.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, bleiben lebenslang chronisch krank. Bislang ist die Versorgung dieser Patienten unzureichend. "Im Kompetenznetz Angeborene Herzfehler arbeiten Ärzte, Wissenschaftler, Elternverbände und Selbsthilfegruppen erstmalig zusammen, um einen schnellen Austausch zwischen Forschung und Patientenversorgung zu erreichen," so der Sprecher des Kompetenznetzes Prof. Dr. Peter E. Lange, Direktor der Klinik für Angeborene Herzfehler/Kinderkardiologie am DHZB sowie Kommissarischer Leiter der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Kardiologie der Charité. "Wir verstehen uns als zentrale Anlaufstelle für Betroffene, behandelnde Ärzte und Kostenträger auf dem Gebiet der angeborenen Herzfehler," erklärt Dr. Ulrike Bauer, Geschäftsführerin des Kompetenznetzes und zugleich Leiterin des "Register für Patienten mit angeborenen Herzfehlern". Das Register, welches als Patientendatenbank bereits am DHZB begonnen wurde, soll nun europaweit ausgebaut werden. Die Daten von mehr als 7000 Betroffenen sind bereits erfasst und bilden die Basis für Langzeitstudien. "Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Einrichtung aufgrund ihrer Einmaligkeit und hohen Fachkompetenz von großer Bedeutung ist," begründet Friede Springer ihr Engagement für das Kompetenznetz.

    Kompetenznetz Herzinsuffizienz

    Von der Volkskrankheit Herzinsuffizienz sind in Deutschland derzeit weit mehr als eine Million Menschen betroffen. Patienten, die an dieser Erkrankung leiden, haben oft eine geringe Lebenserwartung und keine Chance auf Heilung. Ursachen, Risikofaktoren und diagnostische Verfahren sind bisher wenig erforscht. Die bessere Versorgung der Patienten steht deshalb im Mittelpunkt dieses Netzwerks. "Neue Erkenntnisse aus der klinischen Forschung sollen zeitnah als Leitlinien für die Behandlung formuliert und möglichst schnell in die Versorgung integriert werden," erklärt der Sprecher des Kompetenznetzes Prof. Dr. Rainer Dietz, Leiter der Abteilung Molekulare und Klinische Kardiologie an der Charité Berlin und Arbeitsgruppenleiter am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin. "Das Netzwerk vereint zum ersten Mal auf dem Gebiet Herzinsuffizienz die aktivsten deutschen Forschergruppen aus den Bereichen Epidemiologie, Grundlagenforschung, klinische Forschung bis hin zur Versorgungsforschung", beschreibt Geschäftsführer Prof. Dr. Karl Josef Osterziel die Bedeutung des Netzwerks. Die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg sieht er in der deutschlandweiten Bündelung der verschiedenen Expertisen. Dies ist gleichzeitig die Basis für das Gelingen aller Kompetenznetze: die Zusammenarbeit und Kooperation von Ärzten, Forschern und Patienten.

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    Pressekontakt:

    Kompetenznetz Angeborene Herzfehler
    Wiebke Lesch
    Tel.: 030-450 576 772
    Fax: 030-450 576 972
    E-Mail: lesch@dhzb.de


    Weitere Informationen:

    http://www.kompetenznetze-medizin.de
    http://www.kompetenznetz-ahf.de
    http://www.kompetenznetz-herzinsuffizienz.de/start


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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