Soest. Klimawandel, wachsende Städte, negative Demografie-Effekte – vor diesem Hintergrund ist Nutzland weltweit zu einem knappen Gut geworden. Flächen sollen und müssen stärker genutzt werden – Interessenskonflikte vorprogrammiert. Zur Debatte steht der Anbau von Nahrungsmitteln und nachwachsenden Energierohstoffen, aber auch eine Nutzung zu Freizeit- und Naturschutzaktivitäten. Gemeinsam mit Projektpartnern wollen Wissenschaftler der Fachhochschule Südwestfalen, Fachbereich Agrarwirtschaft, jetzt im Rahmen eines Forschungsprojektes Konzepte für nachhaltige urbane Kulturlandschaften entwickeln. Die Umsetzung sollen Kommunen, Landwirte und gartenaffine Bürger übernehmen.
„Die Stadtbevölkerung in den aktiven landwirtschaftlichen Prozess mit einbinden,
das ist die übergeordnete Idee der Co-Produktion“, erklärt Diplom-Geograph
Bernd Pölling vom Soester Fachbereich Agrarwirtschaft. Positive Beispiele aus der Praxis gäbe es bereits viele, z.B. in Form von Selbstpflückfeldern, Mietgärten oder Plattformen für die Direktvermarktung (Food Assembly). Dabei sollen Landwirte, Gärtner, Kommunen und Kommunalverbände, Verbände sowie Anwohner aktiv in den Gestaltungsprozess eingebunden werden. Selber graben und ernten ist angesagt – für die Stadtbevölkerung möglicherweise ein guter Schritt hin zum bewussten Konsum landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Erholungseffekt inklusive.
Das Forschungsprojekt „Co-produzierte Grünzüge als nachhaltige kommunale Infrastruktur“ startet offiziell am 01. Juni 2016 und wird innerhalb des Rahmenprograms FONA: Forschung für nachhaltige Entwicklung (darin Fördermaßnahme „Kommunen innovativ“) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für drei Jahre gefördert. Von der Gesamtfördersumme in Höhe von
788.00 Euro entfallen auf die Fachhochschule Südwestfalen gut 160.000 Euro. Weitere Projektpartner sind die RWTH Aachen und der Regionalverband Ruhr. Das Konsortium baut auf gemeinsamen Aktivitäten auf, mit dem Ziel, regionale Grünzüge nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten. Insgesamt haben die Projektteilnehmer dabei Flächen des 450 km² großen Emscher Landschaftsparks im mittleren bis nördlichen Ruhrgebiet im Blick. Das Soester Forscherteam befasst sich konkret mit einer Fläche westlich von Dortmund. „Wir untersuchen unter anderem brach liegende Flächen, die zwar erschlossen, aber für Firmen uninteressant sind, weil beispielsweise keine direkte Anbindung zur Autobahn vorliegt.“, so Pölling. Dabei soll eine Raumanalyse zunächst klären, ob diese Flächen landwirtschaftlich nutzbar sind. Das Team der Fachhochschule Südwestfalen übernimmt im Projekt außerdem die Vermittlerrolle. Es wird alle beteiligten Akteure ansprechen, mögliche landwirtschaftliche Betriebskonzepte auf ihre Wirtschaftlichkeit überprüfen, Geschäftsmodelle bewerten und dafür Sorge tragen, dass alle Interessen der Projektteilnehmer berücksichtigt werden.
Mit Hilfe verschiedener Akteure sollen brach liegende Flächen wieder zu blühenden Landschaften werde ...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter
Tier / Land / Forst
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Mit Hilfe verschiedener Akteure sollen brach liegende Flächen wieder zu blühenden Landschaften werde ...
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