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31.05.2016 16:43

Unterstützung für Kommunen: Instrumente einer regionalen Energieflächenpolitik

Helke Wendt-Schwarzburg Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
inter 3 Institut für Ressourcenmanagement

    Broschüre „Flächenscout“ stellt Forschungsergebnisse vor

    Für den Ausbau erneuerbarer Energien sind geeignete Flächen nötig. Die Konkurrenz um Flächen führt jedoch schon jetzt in den Kommunen immer wieder zu Konflikten. Um die Energiewende sozial und umweltverträglich zu gestalten, wünschen sich daher viele Städte und Gemeinden Instrumente und fördernde Rahmenbedingungen für die Koordination des EE-Ausbaus. "Die Energiewende muss bei den Menschen vor Ort ankommen", bringt Roland Grillmeier, Bürgermeister der oberpfälzischen Stadt Mitterteich, die Herausforderung für die Kommunen auf den Punkt. Dafür entwickelte ein Team aus Forschern und Praxispartnern im Projekt "W³ – Regionale Energieflächenpolitik" Instrumente wie das Energieflächenrating und das Wohlstandsradar. Sie sollen Kommunen bei Entscheidungen über die Umsetzung von Energiewende-Projekten unterstützen. Die Ergebnisse des dreijährigen Projekts werden in der Broschüre "Flächenscout – Informationen zur regionalen Energieflächenpolitik" anschaulich vorgestellt. Sie richtet sich an kommunale Entscheider und alle, die am sozial- und umweltverträglichen Ausbau Erneuerbarer Energien interessiert sind.

    Praktische Instrumente für die regionale Energieflächenpolitik

    Insgesamt wurden vier Instrumente entwickelt und erprobt, die im Rahmen der regionalen Energieflächenpolitik zum Einsatz kommen können: Das Energieflächenrating hilft geeignete Flächen für EE-Projekte zu identifizieren. Die GIS-gestützte Energieinformation setzt das Rating in einem automatisierten Berechnungsmodell um. Das Wohlstandsradar zeigt die je nach Art der Umsetzung möglichen Wohlstandseffekte von EE-Projekten für die Region auf. Mit dem Akzeptanz-Radar können Kommunen frühzeitig Einwände erkennen und so Konflikte vermeiden. Zusätzlich wurden Handlungsempfehlungen ausgearbeitet, die Hinweise für die Bundesebene, die Länder, Regionale Planungsstellen und die Kommunen geben, wie sie eine regionale Energieflächenpolitik unterstützen können.

    Die Instrumente haben Forscher und Praxispartner gemeinsam erarbeitet und anschließend zusammen mit dem Energie-Technologischen Zentrum Nordoberpfalz und der Stadt Mitterteich erfolgreich getestet. "Jetzt sind wir gespannt, wie nützlich sie in den Kommunen bei der Umsetzung von Energieprojekten tatsächlich sein werden", sagt Projektleiterin Dr. Susanne Schön vom Berliner inter 3 Institut für Ressourcenmanagement.

    Die Broschüre vermittelt einen interessanten Überblick über die erarbeiteten Instrumente und mögliche Spielräume für eine regionale Energieflächenpolitik. Zudem stellen drei Partnerregionen, die Landkreise Tischenreuth in Bayern und Wittenberg in Sachsen-Anhalt sowie die Stadt Uebigau-Wahrenbrück in Brandenburg, ihre erfolgreichen Aktivitäten vor.

    Die Energiewende aktiv gestalten – Erfahrungen aus der Praxis

    Die Partnerregionen sind ländliche Regionen, die die demografischen, energie- und klimapolitischen Herausforderungen der Zukunft aktiv gestalten wollen. Sie haben die vorhandenen Spielräume für einen möglichst transparenten und umweltverträglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien erkundet und jeweils eigene Wege in Richtung Energiewende eingeschlagen:

    Die Stadt Uebigau-Wahrenbrück in Brandenburg etabliert das Transfer- und Transformationszentrum Erneuerbare Energien in der Brikettfabrik LOUISE als Kompetenzzentrum für die Energiewende in der Energieregion Lausitz. Darüber hinaus werden konkrete Energieprojekte, u.a. die Windkraftanlage mit Bürgerbeteiligung im Windpark Uebigau, umgesetzt.

    Im oberpfälzischen Landkreis Tirschenreuth hat sich die TIR Energie eG, Bürgergenossenschaft für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz gegründet, um regional verankerte Energieprojekte umzusetzen. Das erste Projekt – eine PV-Anlage auf dem Dach des Kreisbauhofs – ist seit November 2015 am Netz. Zusammen mit dem Regionalmanagement werden nun weitere Projekte, auch zur Energieeffizienz, in Angriff genommen.

    In der Region Anhalt, zu der der Landkreis Wittenberg gehört, haben sich Kommunen, Unternehmen und weitere Akteure zur Energieavantgarde Anhalt (EAA) zusammengeschlossen. Sie wollen die Energiewende durch den Aufbau eines regionalen Stromsystems vorantreiben. Zentrale Anlaufstelle für alle regionalen Energieprojekte ist die Mitte letzten Jahres eröffnete Geschäftsstelle in Dessau.

    Die Broschüre "Flächenscout - Informationen zur regionalen Energieflächenpolitik" steht zum Download bereit unter http://www.w3-energieflächenpolitik.de/pdf/W3_Broschuere_Flaechenscout.pdf.

    Die "Denkanstöße und Handlungsempfehlungen für eine regionale Energieflächenpolitik" stehen zum Download bereit unter http://www.w3-energieflächenpolitik.de/pdf/Handlungsempfehlungen.pdf.

    Leitfäden unterstützen die Anwendung des Energieflächenratings (http://www.w3-energieflächenpolitik.de/pdf/W3_Leitfaden_Energieflaechenrating.pd...) und in Kürze auch des Wohlstandsradars (http://www.w3-energieflächenpolitik.de/pdf/W3_Leitfaden_Wohlstandsradar.pdf).

    Zum W³-Team gehörten unter der Leitung des inter 3 Instituts für Ressourcenmanagement neben den Praxispartnern die Forschungspartner TU Berlin, BTU Cottbus-Senftenberg sowie Hochschule Anhalt. Das Projekt "W³ - Wachstum, Widerstand, Wohlstand als Dimensionen einer regionalen Energieflächenpolitik" wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Fördermaßnahme "Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems" mit knapp 1,3 Millionen Euro gefördert.


    Bilder

    Titel der Broschüre „Flächenscout“
    Titel der Broschüre „Flächenscout“
    Forschungsverbund W³ | Foto: Günther Redenius / pixelio.de
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    Inbetriebnahme der  Bürgerwindanlage Uebigau-Wahrenbrück
    Inbetriebnahme der Bürgerwindanlage Uebigau-Wahrenbrück
    Rico Meissner
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    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung "Regionale Energieflächenpolitik - Ergebnisse"

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Politik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Titel der Broschüre „Flächenscout“


    Zum Download

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    Inbetriebnahme der Bürgerwindanlage Uebigau-Wahrenbrück


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