Der amerikanische Ethnologe David Graeber spricht im Rahmen einer Tübinger Tagung über die Entwicklung des Kreditwesens und dessen Auswirkungen auf die Gesellschaft
Seit der Finanzkrise steht das Thema Schulden im Zentrum öffentlicher Debatten. Politik, Wissenschaft und Medien erörtern die wirtschaftlichen, sozialen und ethischen Konsequenzen der immer größer werdenden Kreditvolumina in staatlichen und privaten Haushalten. Was bisher wenig erforscht ist: Schulden (verstanden als eine quantifizierbare soziale Verpflichtung) sind kein Produkt der Moderne. Sie entstanden vielmehr in den ersten Jahrtausenden vor unserer Zeitrechnung in den in Staaten des alten Orients und antiken Mittelmeerraums.
Eine Tagung der Tübinger Althistoriker nimmt das Thema Schulden zum erster Mal aus altertumswissenschaftlicher Perspektive in den Blick: Vom Freitag, den 10. Juni, bis Sonntag, den 12. Juni, diskutieren Wissenschaftler aus aller Welt bei der Tagung „Debt. The first 3500 Years“ auf Schloss Hohentübingen die Geschichte der Kreditwirtschaft im antiken Mesopotamien, Griechenland, Rom und frühen Islam. Ausgangspunkt der Debatte ist das vieldiskutierte Werk des amerikanischen Ethnologen David Graeber „Debt: The First 5000 Years".
David Graeber gilt derzeit als einer der führenden Ethnologen; er wurde zudem als einer der Gründer und Vordenker der „Occupy Wall Street"-Bewegung bekannt. Er ist ebenfalls zu Gast in Tübingen und hält im Rahmen der Tagung einen öffentlichen Vortrag in der Alten Aula (Münzgasse 30, 72070 Tübingen): Am 10. Juni spricht er um 19.15 Uhr zum Thema „Debt as an Intervention: Ongoing Debates“ (Vortrag auf Englisch). Die Öffentlichkeit und Medienvertreter sind dazu herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei, wir bitte jedoch um eine kurze und formlose Anmeldung unter debtthefirst3500years@gmail.com
Journalisten, die an der gesamten Tagung teilnehmen möchten, werden gebeten, sich bei Dr. John Weisweiler, dem Organisator der Tagung anzumelden (siehe Kontakt). Die Veranstaltungen finden überwiegend auf Englisch statt. Das gesamte Tagungsprogramm finden Sie unter
http://www.uni-tuebingen.de/de/6176?tx_ttnews[tt_news]=33954
Kontakt:
Dr. John Weisweiler
Universität Tübingen
Seminar für Alte Geschichte
Telefon: +49 29-76077
john.weisweiler@uni-tuebingen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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