idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.06.2016 12:21

Grubenwasser zum Heizen und Kühlen nutzen

Meike Drießen Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    RUB-Forscher untersuchen die Wirtschaftlichkeit

    Auch nach dem Ende der Kohleförderung werden aus alten Schächten Millionen Kubikmeter warmes Grubenwasser abgepumpt. Forscher der Ruhr-Universität Bochum untersuchen, ob und wie es sich wirtschaftlich zum Heizen und Kühlen nutzen lässt. Das Projekt Grubenwasser-Ruhr unter der Leitung von Prof. Dr. Hermann-Josef Wagner vom Lehrstuhl für Energiesysteme und Energiewirtschaft wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie für drei Jahre mit rund einer Million Euro gefördert. Partner sind die RAG Aktiengesellschaft, die Deutsche Montantechnologie (DMT) und die Projektberatung EPC Kommunikation.

    Gruben- und Trinkwasser sollen sich nicht mischen

    Um tief unter der Erde Schächte und Strecken trocken zu halten und somit überhaupt Steinkohle fördern zu können, musste eindringendes Grubenwasser permanent an die Oberfläche gepumpt werden. Daran ändert sich auch nach dem Ende der Kohleförderung 2018 nichts, denn nur durch das Abpumpen lässt sich verhindern, dass sich das salzhaltige Grubenwasser mit dem Trinkwasser vermischt.

    Standorte wählen

    Bis jetzt leitet die RAG Aktiengesellschaft das Grubenwasser ungenutzt in die Ruhr ab. Da es zwischen 15 und 30°C warm ist, je nachdem aus welcher Tiefe es stammt, könnte man mit seiner Hilfe aber auch heizen. Dafür sind Hilfstechniken notwendig, zum Beispiel Wärmepumpen. „Diese verbrauchen natürlich auch wieder Energie“, erklärt Projektmitarbeiter Nils Penczek. „Wir untersuchen, ob die Grubenwassernutzung trotzdem wirtschaftlich ist, zum Beispiel dadurch, dass man den Strom für den Pumpenbetrieb zu Zeiten einkauft, zu denen er günstig ist.“ Ohne Hilfstechniken könnte das Grubenwasser zur Kühlung dienen, beispielsweise in Neubausiedlungen mit Passivhäusern. Die Wissenschaftler untersuchen auch, welche Standorte sich eignen, um Grubenwasser möglichst gleich vor Ort zu nutzen.

    Wirtschaftlichkeit und ökologische Vorteile

    Ziel des Projekts ist ein entscheidungsreifes Umsetzungskonzept für die untersuchten Standorte, das in einem Anschlussprojekt umgesetzt werden soll. Die lokalen Energieversorger werden frühzeitig miteinbezogen. Durch den geplanten Verbund von mehreren Akteuren geht das Projekt über rein technische Aspekte hinaus. So rücken auch sozio-ökonomische Fragestellungen in den Blick, vor allem für die Endverbraucher geringere oder zumindest gleichbleibende Energiepreise. „Rein ökologische Vorteile in Form von geringeren CO2-Emissionen wiegen die ökonomischen Beweggründe nur selten auf“, erklärt Hermann-Josef Wagner. Zusätzlich spielt die Versorgungssicherheit für die möglichen Wärmeabnehmer, welche durch Backup-Systeme wie Gaskessel realisiert werden muss, eine wichtige Rolle.

    Pressekontakt

    Prof. Dr.-Ing. Hermann-Josef Wagner, Lehrstuhl Energiesysteme und Energiewirtschaft, Fakultät Maschinenbau, Tel.: 0234 32 28044, E-Mail: lee@lee.rub.de


    Weitere Informationen:

    http://www.lee.rub.de - Lehrstuhl-Webseite


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).