Vernissage zur Eröffnung der Foto- und Aquarellausstellung „Berlin- Wannsee und der Traum von Süden“ an der Evangelischen Hochschule Berlin. Die Bilderschau kontrastiert Fotos aus dem kürzlich erschienenen Bildband: „Berlin-Wannsee“ von Detlef Bischoff und Aquarelle aus dem italienischen Süden von Helga Bischoff. Die öffentliche Ausstellung ist bis zum 14. Juli 2016 von Montag bis Samstag an der EHB zu sehen.
Mit einer Vernissage am 9. Juni 2016 startet die Foto- und Aquarellausstellung „Berlin- Wannsee und der Traum von Süden“ an der Evangelischen Hochschule Berlin. Die Bilderschau stellt einen kleinen Teil der Fotos aus dem kürzlich erschienenen Bildband: „Berlin-Wannsee“ von Detlef Bischoff Aquarellen aus dem italienischen Süden von Helga Bischoff gegenüber. Die Bilder werden im Flur des denkmalgeschützten Bibliotheksgebäudes (Haus E) zu sehen sein. Um 13 Uhr wird der Rektor der Hochschule, Prof. Dr. Anusheh Rafi, die Gäste begrüßen. Danach sprechen Dr. Jörg Rüter, Leiter der Unteren Denkmalschutzbehörde Steglitz-Zehlendorf, sowie die Künstler.
Der Große und der Kleine Wannsee und die Havel mit ihren sanft ansteigenden Ufern und ausgedehnten Waldgebieten drücken der Landschaft des Zehlendorfer Ortsteils Wannsee ihren Stempel auf. Und Wasser, Wald und Landschaftsprägung erinnern durchaus an oberitalienische Seenlandschaften, obwohl die Alpen im Hintergrund natürlich fehlen. Doch diese Landschaft hat die Fantasie der Menschen, die sie betraten und besiedelten, beflügelt und in verschiedenen Epochen auch Bauten, Parks und Gärten entstehen lassen, die den Traum vom Süden in den preußischen Norden zu importieren versuchten.
Schon die preußischen Herrscher, die Wannsee auf dem Weg von ihrer Berliner Residenz zu ihren Potsdamer Schlössern durchquerten, schufen sich am Havelufer und auf der märchenhaften Pfaueninsel in Anlehnung an italienische Vorbilder und unter Mitwirkung der bedeutendsten preußischen Baumeister und Gartengestalter reizende Bauten und Gartenanlagen. Sie sind heute Teil der Berlin-Brandenburger UNESCO-Weltkulturerbe-Landschaft. Häufig wird diese das gegenüberliegende Potsdamer Ufer einbeziehende Landschaft auch als „Preußens Arkadien“ im Sinne einer traumhaften, südlich geprägten heilen Sehnsuchtslandschaft bezeichnet. Ende des 19. Jahrhunderts reizte die Wasserlage im Grünen dann wohlhabende Berliner zum Bau großzügiger Villenkolonien an den Ufern des Großen und Kleinen Wannsee beiderseits der heutigen Wannseebrücke, deren von parkähnlichen Gärten umgebene Bauten teilweise noch erhalten sind. Heute ist Wannsee ein attraktiver Wohnort, ein beliebtes Ausflugsziel und ein Paradies für Wassersportler.
Doch dem Traum von einem mythischen Arkadien stand auch die historische Realität gegenüber: Zwar wurde durch den Fall der Mauer und der Grenzanlagen der DDR, welche diese Landschaft bis 1989 brutal zerschnitten, ihre Schönheit wiederhergestellt. Doch sollte darüber nicht vergessen werden, dass in den zwölf Jahren nationalsozialistischer Herrschaft ein Teil der Bewohner Wannsees vertrieben oder sogar vernichtet wurde, während zahlreiche der prachtvollen Villen von nationalsozialistische Organisationen okkupiert wurden und der Ortsteil im historischen Gedächtnis mit jener „Wannsee-Konferenz“ verbunden ist, in der im Januar 1942 die bürokratische Umsetzung der Vernichtung der europäischen Juden beschlossen wurde.
Die bis in die Gegenwart erhaltenen südlichen Anklänge der Wannseer Landschaft und Bauten wurden von Detlef Bischoff fotografisch dokumentiert und stellen einen reizvollen Kontrast dar zu den Aquarellen von Helga Bischoff, welche die echten italienischen Landschaften und authentische Bauten zeigen. Die öffentliche Ausstellung ist bis zum 14. Juli 2016 von Montag bis Samstag an der EHB zu sehen.
Veranstaltungsort:
Evangelische Hochschule Berlin (EHB)
Auditorium Maximum, Gebäude E, Flur
Teltower Damm 118-122 | 14167 Berlin
Ausstellungseröffnung: Donnerstag, 09. Juni 2016, 13.00 Uhr
Weitere Informationen:
Helga Bischoff, wurde in Oranienbaum bei Wörlitz geboren. Nach Ausbildung zur Journalistin beim West-Berliner „Abend“ illustrierte sie auch Kurzgeschichten beim „Tagesspiegel“. Neben ihrer späteren beruflichen Tätigkeit in einer Berliner Klinik absolvierte sie ein Fernstudium der Malerei an der Kunstschule Zürich. In den letzten Jahren hatte sie eine Reihe von Einzelausstellungen u. a in Berlin, Potsdam, Wust bei Tangermünde, Mittenwalde und Weißensee/Kärnten.
Detlef Bischoff, hatte schon als Schüler Einsätze als Pressefotograf, übte dann aber lange Jahre den Beruf eines Hochschullehrers für Politikwissenschaft aus. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand erschienen als fotografische Veröffentlichungen die Bildbände „Wasserlandschaften in Berlin und Brandenburg“, „Traumküsten Kroatiens. Kvarner Bucht und Istrien. Bucht von Dubrovnik“ sowie Ende 2015 „Berlin-Wannsee“ im Berliner Verlag Culturcon Medien.
Plakat der Ausstellung
Quelle: EHB Berlin
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