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07.06.2016 10:44

„Trauma-Screening und dann?“

Lisa Dittrich Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Fachtag zu Traumafolgestörungen der Refugee Law Clinic und des Zentrums für Psychiatrie und Psychotherapie am 10. Juni 2016 an der Universität Gießen

    Eine große Anzahl der in Deutschland lebenden und neu ankommenden Schutzsuchenden leidet unter Traumafolgestörungen. An einigen Orten in Deutschlande entstehen daher erste Angebote für traumatisierte Schutzsuchende, die auf andere Standorte übertragbar wären. Ein Fachtag zum Thema „Trauma-Screening und dann?“ am 10. Juni 2016 an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) stellt die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen und Probleme eines flächendeckenden Trauma-Screenings für Geflüchtete in den Mittelpunkt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden fachübergreifend über die konkrete Umsetzung von Screening und dessen Folgen diskutieren. Außerdem werden verschiedene therapeutische Projekte für traumatisierte Geflüchtete vorgestellt. Der Fachtag endet mit einer Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern des Regierungspräsidiums, des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Landtags. Dabei wird es um Konzepte zum Schutz traumatisierter Geflüchteter gehen.

    Der Fachtag ist eine gemeinsame Veranstaltung der Refugee Law Clinic der JLU und des Zentrums für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), Standort Gießen. Er baut auf einer langfristigen Kooperation der Fachbereiche 01 –
    Rechtswissenschaft und 11 – Medizin auf, in deren Rahmen bereits 2012 und 2013 Fachtagungen zum Thema Trauma, Trauma-Therapie und Trauma-Screening stattgefunden haben.

    Die Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.
    Die abschließende Podiumsdiskussion (ab 16.00 bis ca. 17.30 Uhr) kann auch von interessierten Gästen kostenlos und unabhängig vom restlichen Programm des Fachtags besucht werden.

    Dass zahlreiche der neu ankommenden Schutzsuchenden mit Fluchthintergrund unter Traumafolgestörungen leiden, wurde kürzlich durch ein Screening-Pilotprojekt unter Leitung der JLU-Wissenschaftler Dr. Bernd Hanewald und Dr. Markus Stingl vom Trauma¬therapiezentrum Gießen (TTZG) am Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie bestätigt. Die dort erhobenen Daten belegen einen hohen Bedarf an Unterstützung für traumatisierte Schutzsuchende. Gleichzeitig ist die Frist zur Umsetzung der EU-Aufnahmerichtlinie (Richtlinie 2013/33/EU) in deutsches Recht im Juli 2015 abgelaufen. Dies bedeutet, dass sich Menschen nun unter bestimmten Umständen auf ihre darin festgeschriebenen Rechte direkt berufen können. Aus der Richtlinie lassen sich insbesondere auch Rechte für besonders schutzbedürftige Geflüchtete – beispielsweise traumatisierte Personen – ableiten.

    Programm

    10:00 Uhr Begrüßung
    Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz
    10:15 Uhr Potenziale der EU-Aufnahme-Richtlinie
    Friederike Foltz, UNHCR Berlin

    11:00 Uhr Praktische Beispiele von Screeningverfahren und Therapieansätzen für
    Traumafolgestörungen

    1. SAVE: Screening-Verfahren bei Asylsuchenden – Validierung und Etablierung
    Dr. Bernd Hanewald, Dr. Markus Stingl, JLU/ UKGM Gießen

    2. Annäherung an einen Standard zur medizinischen Versorgung von unbegleiteten
    Minderjährigen Ausländern (UMA)
    Werner Fleck, Arzt

    3. STEP–BY–STEP: Ein Pilotprojekt zur Unterstützung von Geflüchteten in der
    Erstaufnahmeeinrichtung Michaelisdorf in Darmstadt
    Nora Hettich, Sigmund-Freud-Institut, Frankfurt

    4. Da.Sein – Ein Projekt zur psychologischen Erstbetreuung Geflüchteter
    Dr. Dr. Ricarda Nater-Mewes, Philipps-Universität Marburg

    13.00 Uhr Mittagspause
    14.00 Uhr Screening und dann? – Folgen für Geflüchtete (Good and Worst Practices) und
    relevante Problematiken bei der Umsetzung
    Dipl. Psych. Jenny Baron, Bundesweite Arbeitsgemeinschaft Psychosozialer
    Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer e.V.
    Dipl. Psych. Jenny Schellberg, Frankfurter Arbeitskreis Trauma und Exil e.V.
    15.30 Uhr Kaffeepause
    16.00 Uhr Umsetzung der Ergebnisse von Screening in die Praxis – Podiumsdiskussion
    Marcus Bocklet (MdL, Grüne)
    Barbara Cardenas (MdL, die Linke)
    Sabine Fellner von Feldegg (Regierungspräsidium Gießen)
    Gerhard Merz (MdL, SPD)
    Stefan Sydow (Hessisches Ministerium für Soziales und Integration)
    Moderation: PD Dr. Michael Knipper, Justus-Liebig-Universität Gießen
    ca. 17:30 Uhr Ende

    Termin

    Fachtag „Trauma-Screening und dann?“ am 10. Juni 2016 von 10.00 – 17.00 Uhr
    Ort: Justus-Liebig-Universität Gießen, Aula, Universitätshauptgebäude, Ludwigstraße 23, 35390 Gießen

    Kontakt

    Lisa vom Felde
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Projektkoordination Refugee Law Clinic
    Professur für Öffentliches Recht und Europarecht
    Licher Straße 64
    35394 Gießen
    Telefon: 0641 99-21166
    E-Mail: lisa.vom-felde@recht.uni-giessen.de


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-giessen.de/fbz/fb01/studium/rlc


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Psychologie
    überregional
    Pressetermine
    Deutsch


     

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