Jenaer Hofoper 2016 feiert am 18. Juni Premiere im Innenhof des Hauptgebäudes der Universität Jena
Das studentische Treiben, besonders jenes in den Abendstunden, hat in Jena Tradition und bot bereits zahlreichen Literaten, Musikern und Künstlern Inspiration. „In Jena geht es wunderlich, das weiß die ganze Welt…“ heißt es auch im Singspiel „Der Jenaische Wein- und Bierrufer“ von Johann Nikolaus Bach. Im Mittelpunkt steht das Amt des „Wein- und Bierrufers”, der im 18. Jahrhundert auf dem Jenaer Johannisturm lebte, das frisch gebraute Bier sowie andere Alkoholika auszurufen hatte und unter den Studierenden eine beliebte Zielscheibe des Spotts war.
Kontrast in Zeit und Stil
Ab kommenden Samstag (18.06.) wird der Wein- und Bierrufer nicht vom Johannisturm, sondern aus dem Innenhof des Hauptgebäudes der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) seine Spirituosen anpreisen. Dann nämlich feiert die Jenaer Hofoper, die bereits zum 18. Mal stattfindet, Premiere. Insgesamt fünf Mal wird die Hofoper in diesem Jahr aufgeführt, Beginn ist jeweils 21 Uhr.
In diesem Jahr setzt der Bereich Musik der FSU mit Universitätsmusikdirektor Sebastian Krahnert auf regionale Qualitäten – sei es bei der Auswahl der Stücke als auch bei der Besetzung. Denn neben dem Singspiel des Jenaer Organisten und Pianisten Bach, wird auch die Oper „Das ewige Feuer“ aus der Feder des Erfurter Komponisten Richard Wetz erstmals seit einhundert Jahren wieder aufgeführt. Wetz gilt als bedeutendster in Thüringen wirkender Komponist der Zwischenkriegszeit und gehört zu den herausragenden Lehrpersönlichkeiten in der Geschichte der Weimarer Musikhochschule.
Bevor diese Oper einstudiert werden konnte, musste das Notenmaterial, das nicht für Orchester vorlag, aus der handschriftlichen Partitur eigens für die Hofoper aufbereitet werden. „Das ewige Feuer“ erzählt von strengem Götterglauben, Martyrium und dem Finden eines neuen Glaubens: nämlich dem an die Liebe. „Gegenüber der munteren kleinen Barockposse von Johann Nikolaus Bach bildet dieses spätromantische Werk mit hochromantischen und tragischen Elementen und Tönen einen starken Kontrast“, sagt Regisseur Reinhard Schwalbe. Beide Stücke trennen nicht nur etwa zwei Jahrhunderte in ihrer Entstehungszeit, auch stilistisch könne man bei Bachs Werk von einer Komödie und bei Wetz von einer Tragödie sprechen, so Schwalbe. Der Regisseur, der die Stücke für die Bühne im Innenhof des Unihauptgebäudes inszeniert hat, ist ebenfalls mit der Region verwurzelt. Schwalbe hatte u. a. im Erfurter Opernhaus eine langjährige Anstellung als Spielleiter.
Die musikalische Leitung der Jenaer Hofoper hat Sebastian Krahnert inne. Er leitet seit 1991 die Akademische Orchestervereinigung der Universität Jena, die den musikalischen Part übernimmt. Dem Orchester gehören Studenten, Mitarbeiter der Universität sowie interessierte Liebhaber- und Berufsmusiker an. Zudem werden die Chorpassagen in „Das ewige Feuer“ vom Universitäts- und Studentenchor der FSU eingesungen. Die Soloparts übernehmen bestens ausgebildete Sängerinnen und Sänger.
Erstmals Sitzplatz-Reservierung
Damit das ewige Feuer nicht ungewollt erlischt und auch der Wein- und Bierrufer im Trockenen steht, gibt es auch in diesem Jahr die Möglichkeit, die Aufführungen bei schlechtem Wetter in die Aula zu verlegen. Neu ist hingegen der Kartenverkauf für nummerierte Sitzplätze. So besteht die Möglichkeit, den schönsten Platz gezielt auszuwählen und schon im Vorverkauf auszusuchen. Die Karten sind in vier Preiskategorien verfügbar und kosten zwischen 11,50 Euro und 21,40 Euro (ermäßigt 6 und 10,95 Euro). An der Abendkasse (Tourist-Info) muss ein höherer Preis erbracht werden. Der Verkauf erfolgt in der Tourist-Information Jena (Markt/Oberlauengasse) sowie online unter http://tickets.vibus.de/00100175000000/shop/vstkalender.aspx.
Weitere Informationen: www.musik.uni-jena.de.
Alle Termine auf einen Blick:
Jenaer Hofoper 2016: „Der Jenaische Wein- und Bierrufer (Bach) und „Das ewige Feuer“ (Wetz), jeweils 21 Uhr im Innenhof des Universitätshauptgebäudes (Fürstengraben 1)
18.06., 22.06., 23.06., 25.06., 26.06.
Kontakt:
Sebastian Krahnert
Bereich Musik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 931181
E-Mail: Sebastian.Krahnert[at]uni-jena.de
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