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22.06.2016 09:27

Service-Framework für stabile Stromnetze – Flex4Grid

Alex Deeg PR und Marketing
Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT

    Der Trend zu erneuerbaren Energien stellt hohe Herausforderungen an die Netzinfrastruktur. Besonders den unbeständigen Stromeinspeise- und Nachfrageraten zahlreicher Privathaushalte mit Photovoltaikanlagen ist oftmals nur schwer nachzukommen. Die private Stromerzeugung bietet aber auch Potential, Schwankungen im Netz auszugleichen. Das EU-Projekt Flex4Grid forscht an der Lösung dieser Problematik. Auf den Bonner Energietagen am 2. Juli 2016 stellen Fraunhofer FIT und die SWB Energie und Wasser ihre Ergebnisse vor.

    In der Energie-Branche ging in den letzten Jahren die Tendenz in Richtung Förderung der erneuerbaren Energien. Private Photovoltaikanlagen wurden durch den Staat großzügig subventioniert. Für die Stabilität des Gesamtnetzes ist der umweltfreundliche Strom allerdings nicht unproblematisch. Denn weil Technologien zur Stromspeicherung im Haus fehlen, muss der erzeugte Strom ins Netz eingespeist werden, wenn der Eigenbedarf gedeckt ist. Dies kann zur Instabilität des Stromnetzes führen, wenn die Verteilnetzbetreiber aufgrund fehlender Übersicht nicht adäquat regieren können. Ein zweites altbekanntes Problemfeld sind die Stromverbrauchsspitzen in den Morgen- und Abendstunden.

    Ziel des Projekts Flex4Grid ist die Entwicklung eines offenen Daten- und Service-Frameworks, der neue Konzepte im Umgang mit den flexiblen Einspeise- und Verbrauchsraten aus dezentralen Energiequellen eröffnet. Als Basis dazu setzt Flex4Grid Cloud Computing zum Stromnetz-Management ein. Zudem wird Flex4Grid ein System zur Analyse und Vorhersage der zu erwartenden Netzauslastung entwickeln, um Stromausfälle aufgrund einer Überlastung oder einer Unterversorgung des Netzes zu verhindern.

    »Wir möchten auch das Bewusstsein von Bewohnerinnen und Bewohnern für ihren Energieverbrauch im Haus stärken. Und außerdem über im Haushalt vorhandene Geräte sowie die Generierung von Strom durch dezentrale Energiequellen aufklären«, erklärt Projektleiterin Dr. Otilia Werner-Kytölä vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT.

    Im Rahmen von Flex4Grid haben die Bonner Stadtwerke, die SWB Energie und Wasser, ihre Kunden zum Mitmachen als Test-Anwender aufgerufen. 400 Test-Anwender erhalten ein kostenfreies Installations-Kit zur Stromverbrauchsmessung und Steuerung. Für einen Tester ist der Aufwand überschaubar. Er muss lediglich einen Mini-Computer an den eigenen Router anschließen. Hinzu kommen weitere Stecker, die zwischen die zu messenden Geräte und die jeweiligen Steckdosen gesetzt werden. Über ein Smartphone kann der Tester dann bequem seine Verbrauchsdaten ablesen und auch Geräte ein- und ausschalten.

    Fraunhofer FIT arbeitet auch im Bereich der Pilotierung: Die Flex4Grid Plattform wird mit Hilfe von Pilot-Installationen in drei Stromnetzen in Deutschland, darunter auch Bonn, und Slowenien validiert. Verschiedene Szenarien werden dabei getestet, etwa der Betrieb des Netzes während eines Smart Metering Rollouts oder auch die Umrüstung auf ein Gesamtnetz, das aus zahlreichen dezentralen Energieerzeugern zusammengesetzt ist. Dabei soll auch ein effizientes Lastenmanagement in den Stromnetzen nachgewiesen werden.

    Der 10. Bonner Energietag findet am 2. Juli 2016 auf dem Bonner Münsterplatz statt. Die Stadt Bonn, die Bonner Energie Agentur e. V., SWB Energie und Wasser sowie die Verbraucherzentrale NRW e. V. laden Bürgerinnen und Bürger ein, sich über energiesparendes Bauen und Sanieren sowie erneuerbare Energien zu informieren. Fraunhofer FIT und SWB Energie und Wasser stellen die Flex4Grid-Lösungsansätze vor.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Energie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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