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24.06.2016 14:42

Osteuropa und der Orient – vier neue Leibniz-Einrichtungen

Rebekka Kötting Pressestelle
Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK)

    Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat heute beschlossen, vier Einrichtungen in die gemeinsame Förderung der Leibniz-Einrichtungen aufzunehmen: das Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg sowie drei Geisteswissenschaftliche Zentren in Berlin und Leipzig. Zusammen haben diese Einrichtungen einen jährlichen Mittelbedarf von knapp 12 Mio. Euro. Der Entscheidung liegen entsprechende Empfehlungen des Wissenschaftsrates zugrunde, der die Einrichtung evaluiert und Voten des Senats der Leibniz-Gemeinschaft in seine Empfehlung einbezogen hat.

    Das Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS) und das Zentrum Moderner Orient (ZMO) in Berlin sowie das Geisteswissenschaftliche Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) in Leipzig gehören zu den ehemals sieben Geisteswissenschaftlichen Zentren, die aus der geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschung der Deutschen Akademie der Wissenschaften der DDR hervorgegangen sind und die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Bedeutung bei der Auflösung der Akademie weiter gefördert wurden.

    Das Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft untersucht die menschliche Sprachfähigkeit im Allgemeinen und deren Ausprägung in Einzelsprachen; die Erforschung von biologischen, kognitiven und sozialen Faktoren der menschlichen Sprachfähigkeit soll das Verständnis grundlegender Strukturen, des Erwerbs und der Verarbeitung von Sprache verbessern (http://www.zas-berlin.de/). Das Zentrum Moderner Orient befasst sich interdisziplinär und in historisch-vergleichender Perspektive mit dem Nahen Osten, Afrika, Zentralasien, Süd- und Südostasien. Schwerpunkt der Forschung ist die Interaktion überwiegend islamisch geprägter Gesellschaften sowie deren Beziehungen mit den nicht-islamischen Nachbarregionen (https://www.zmo.de/).

    Das Geisteswissenschaftliche Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) sowie das Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) betreiben interdisziplinäre Osteuropaforschung. Während das GWZO Geschichte und Kultur des Raumes zwischen Ostsee, Schwarzem Meer und Adria vom Frühmittelalter bis zur Gegenwart erforscht (http://research.uni-leipzig.de/gwzo/), befasst sich das IOS schwerpunktmäßig mit der geschichts- und wirtschaftswissenschaftlichen, transnational und vergleichend ausgerichteten Erforschung insbesondere Südosteuropas und des Gebiets der ehemaligen Sowjetunion (http://www.ios-regensburg.de/).

    Die Leibniz-Gemeinschaft umfasst gegenwärtig 88 außerhochschulische Forschungs- und Infrastruktureinrichtungen. Die Forschungseinrichtungen sind auf Forschungsfeldern tätig, welche eine langfristig angelegte Bearbeitung erfordern, in der Regel interdisziplinär ausgerichtet sind und sich wegen ihres Umfangs, ihrer langfristigen Anlage oder ihrer Inhalte nicht für die typische Universitätsforschung eignen. Die Infrastruktureinrichtungen erbringen für die hochschulische und außerhochschulische Forschung wissenschaftliche Informations- und Serviceleistungen. Bund und Länder fördern die Leibniz-Einrichtungen 2016 mit rund 1,2 Mrd. Euro.

    Die Leibniz-Einrichtungen werden in regelmäßigen Zeitabständen einer vom Senat der Leibniz-Gemeinschaft verantworteten, externen wissenschaftlichen Evaluation unterzogen. Auf der Grundlage des Ergebnisses dieser Evaluation überprüft die GWK, ob die Voraussetzungen für die gemeinsame Förderung der jeweiligen Einrichtung weiterhin vorliegen. Die GWK stellte heute fest, dass die Voraussetzungen bei zwei Leibniz-Einrichtungen nicht mehr bzw. zum Teil nicht mehr vorliegen:

    Die Deutsche Zentralbibliothek für Medizin, Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften (ZB MED), Köln, erfüllt die Voraussetzungen für die gemeinsame Förderung von Bund und Ländern nicht mehr. Daher scheidet die ZB MED mit Ablauf des Jahres 2016 aus der gemeinsamen Förderung aus. Die GWK hat es begrüßt, dass das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen und das Bundesgesundheitsministerium sich gemeinsam darum bemühen wollen, den Erhalt der überregionalen Informationsversorgung in den Lebenswissenschaften sicherzustellen.

    Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau e.V. Großbeeren und Erfurt (IGZ) erfüllt am Standort Großbeeren die Voraussetzungen für die weitere Förderung von Bund und Ländern nach der Ausführungsvereinbarung-WGL. Sie werden im Jahr 2020 erneut überprüft. Der Standort Erfurt erfüllt diese Voraussetzungen jedoch nicht mehr, so dass seine Förderung mit Ablauf des Jahres 2016 eingestellt wird.


    Weitere Informationen:

    http://www.gwk-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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