Das Kniegelenk mit seiner fein austarierten Stabilisierung durch Meniskus und Bänder stellt Entwickler von Prothesen wie auch Chirurgen immer noch vor Probleme. Die Klinik für Unfallchirurgie an der Universität Bonn hat nun mit Professor Dr. Leo Whiteside einen der weltweit führenden Knieexperten eingeladen, eine Demo-Operation durchzuführen und dabei insbesondere auf die Schwierigkeiten des so genannten "Ligament Balancing" einzugehen. Der Eingriff wird live in den Hörsaal übertragen; Kniespezialisten aus ganz Deutschland können ihn so mit verfolgen.
Das Kniegelenk ist ein Scharnier - so lernt es noch heute jeder Schüler im Biologieunterricht. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich diese Annahme als viel zu einfach herausgestellt: Die ersten Knieprothesen, bei denen Ober- und Unterteil durch ein simples Scharnier miteinander verbunden waren, erlaubten nämlich kein natürliches Gangbild - die Patienten hinkten nach der Operation mehr oder weniger stark. Grund: Anders als bei einem Scharnier verschieben sich beim Gehen Ober- und Unterschenkel (und damit der Belastungspunkt) im Knie gegeneinander. Meniskus, Kreuzbänder sowie Innen- und Außenband stabilisieren das Gelenk und verhindern, dass die Gelenkflächen zu weit gegeneinander verdriften.
Bei einer Knieoperation ersetzt der Chirurg heute daher in den allermeisten Fällen nur noch die verschlissenen Gelenkflächen von Ober- und Unterschenkel durch so genannte Oberflächenprothesen und tauscht den Meniskus gegen eine Scheibe aus Hightech-Kunststoff aus. Danach muss er den natürlichen Bandapparat, die Ligamente, so straffen oder lockern, dass er eine möglichst gute und spannungsfreie Führung erreicht. Je besser dieses "Ligament Balancing" klappt, desto besser und vor allem verschleißärmer funktioniert nachher das künstlich Gelenk.
Professor Whiteside ist einer der weltweit führenden Kniechirurgie-Experten. Eine von ihm entwickelte moderne Prothese kommt heute standardmäßig in der Unfallchirurgie der Universität Bonn zum Einsatz. Bei der Demonstrations-Veranstaltung wird die Operation live in den Hörsaal übertragen; Professor Whiteside wird den Eingriff dabei Schritt für Schritt erklären und Fragen aus dem Auditorium direkt beantworten. Der Direktor der Unfallchirurgie Professor Dr. Christoph Rangger wird die Veranstaltung moderieren. Vorträge zum aktuellen Stand der Knieendoprothetik runden das Programm ab. Die Organisatoren erwarten etwa 70 Teilnehmer aus ganz Deutschland.
Journalisten haben nach telefonischer Voranmeldung ebenfalls die Möglichkeit, die Knieoperation im Hörsaal mit zu verfolgen. Die Operation beginnt am Mittwoch, 25. Juni, um 10 Uhr; Anmeldung unter 0228/287-9172 (Frau Simon).
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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