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04.07.2016 09:43

Finale IYPT Physik-Weltcup in Jekaterinburg - Deutsches Team wird Vizeweltmeister

Gerhard Samulat Pressekontakt
Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG)

    Nur dem hoch favorisierten Team aus Singapur müssen sich die Deutschen geschlagen geben – Schweiz und Taiwan folgen auf Plätzen 3 und 4.

    Jekaterinburg zeigte sich bei strahlendem Sonnenschein von seiner schönsten Seite: Finalwetter für den Physik-Weltcup IYPT. Nach einem langen Trainingstag sehr gut gewappnet traf heute das deutsche Team mit Kapitän Jonas Landgraf (18) und Fabian Eller (18) aus Weiden, Carina Kanitz (18) aus Erlangen, Sören Selbach (18) aus Koblenz und Ann-Kathrin Raab (18) aus Rosenheim auf die Schülergruppen aus Singapur, Taiwan und der Schweiz. Prickelnde Spannung dominierte das rund vier Stunden dauernde Finale, bei dem die deutsche Fünf die Mitstreiter aus der Schweiz und Taiwan klar auf die Plätze 3 und 4 verwies. Nur Singapur wurde seiner Favoritenrolle gerecht und hatte nach vier Wettkampfrunden die Nase vorn. Aber Deutschland darf sich nun ein Jahr mit dem ruhmreichen Titel Vizeweltmeister schmücken.

    „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben das Beste gegeben, was wir konnten“, sagt Kapitän Jonas. Was das bedeutet, zeigte beim Auftakt-Wettstreit Carina, die kritisch, klar und überzeugend die Diskussion um Lasermessungen zur Bestimmung der wichtigsten Eigenschaften von Glas für sich entschied. Fabian spielte sein fundiertes Wissen im folgenden Wettkampf, der eine Wabenstruktur in einer unter Hochspannung gesetzte Schale mit Öl behandelte, souverän aus. Damit überflügelte er die Schweiz, musste sich aber dem Team aus Singapur geschlagen geben. „Die Jury war auf jeden Fall fair“, sagt Fabian, der das Ergebnis sehr sportlich nahm. Dennoch war nach dieser zweiten Runde noch alles offen und die Spannung stieg.

    Wie schon mehrmals während der fünf Wettkampftage musste nun Kapitän Jonas ran, um die hervorragende deutsche Position zu sichern. Mit großer Mühe versuchten die Teams aus Singapur und Taiwan Schwächen in seiner Präsentation über ungewöhnlich lange tanzende Wassertropfen auf einer vibrierenden Seifenlauge zu finden. Vergeblich. Sowohl dem Publikum als auch der Jury war klar, dass Jonas das faszinierende Phänomen am besten begriffen hatte. „Im ganzen Team haben wir nicht geschwächelt und konstant Leistung gebracht“, sagt Jonas. So konnten die Fünf mit der Bestnote in diesem Wettstreit den Vorsprung zu Taiwan und der Schweiz ausbauen. Zudem setzte Jonas die Messlatte für den einzig verbleibenden Konkurrenten Singapur sehr hoch.

    Im vierten und letzten Wettstreit des Physik-Weltcup 2016 war das deutsche Team zum Zuschauen verbannt. Dennoch verfolgten die fünf Achtzehnjährigen hoch konzentriert die Präsentation Singapurs zu den kreiselnden Bewegungen eines Pendels. Das Problem zeigte sich trotz der einfachen Beschreibung als außerordentlich komplex. Doch das Team aus Singapur bekam es hervorragend in den Griff und sicherte sich die allerhöchste Bewertung des Wettbewerbs und damit auch den Gesamtsieg. „Markus Lendermann vom Team Singapur war schon sehr stark“, erkennt Fabian neidlos die Leistung des Vortragenden an. „Aber er ist auch Deutscher. Wir haben ihn gefragt.“

    „Heute Abend werden wir tüchtig feiern, vor allem mit den Schweizern“, sagt Jonas. Denn wie alle Finalisten können sie sich mit Deutschland, Singapur und Taiwan über eine Goldmedaille freuen. Mit dem hervorragenden zweiten Platz endet nun die IYPT-Karriere für fast das komplette deutsche Team. Nur Sören könnte nächstes Jahr noch dabei sein. Aber völlig trennt sich keiner von diesem Wettbewerb. „In Bayreuth werde ich zusammen mit Jonas weiterhin als Betreuer mitmachen“, sagt Fabian. Und sein Tipp für die nächste IYPT-Generation? „Nicht schlechter sein als wir. Denn auch Singapur lässt sich schlagen.“ Gerade für den nächsten Physik-Weltcup, der im kommenden Jahr in Singapur ausgetragen wird, kann die Herausforderung kaum größer sein.

    IYPT
    Beim IYPT tragen die einzelnen Teams die zu Hause erarbeiteten Lösungsvorschläge in sogenannten Fights vor, wobei die gegnerische Mannschaft bestimmt, welches Problem vorgetragen wird. Während die Gegner in einer anschließenden wissenschaftlichen Diskussion versuchen, Schwachstellen in der Argumentation der vortragenden Mannschaft aufzudecken, beurteilt ein drittes Team sowohl Reporter als auch Opponent. Eine Jury aus Lehrern und Wissenschaftlern bewertet schließlich alle drei Teams. Damit kommt es nicht nur auf physikalisches Fachwissen an, sondern auch auf die Fähigkeit, in englischer Sprache zu kommunizieren sowie Fairness.

    Das deutsche Team besteht aus fünf Mitgliedern, die sich Anfang des Jahres beim German Young Physicists´ Tournament (GYPT) im Physikzentrum Bad Honnef, dem Sitz der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) durchsetzten. Die DPG ist Schirmherrin des Turniers.

    Kontakt:

    Dr. Konstanze Nickolaus
    PR-Referentin
    Schülerforschungszentrum Südwürttemberg (SFZ®)
    Mobil: 0178-8250226
    k.nickolaus@sfz-bw.de


    Weitere Informationen:

    http://www.sfz-bw.de/pressemitteilung/2016/160702iypt.pdf (PDF der Pressemitteilung; 1 MB)
    http://iypt.org/Home (Internetseite des Ausrichters International Young Physicists' Tournament (IYPT)
    https://www.gypt.org/ (Internetseite des German Young Physicists‘ Tournament (GPPY))
    http://www.sfz-bw.de/ (Internetseite des Schülerforschungszentrums Südwürttemberg (SFZ))


    Bilder

    Das deutsche IYPT-Team (oben, v.l.n.r.: die Betreuer: Felix Wechsler, Florian Ostermaier, Michael Steck, vorn .v.l.n.r.: Sören Selbach, Carina Kanitz, Jonas Landgraf, Ann-Kathrin Raab, Fabian Eller)
    Das deutsche IYPT-Team (oben, v.l.n.r.: die Betreuer: Felix Wechsler, Florian Ostermaier, Michael St ...
    Quelle: © Felix Wechsler


    Anhang
    attachment icon PDF der Pressemitteilung (1 MB)

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Physik / Astronomie, Politik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Das deutsche IYPT-Team (oben, v.l.n.r.: die Betreuer: Felix Wechsler, Florian Ostermaier, Michael Steck, vorn .v.l.n.r.: Sören Selbach, Carina Kanitz, Jonas Landgraf, Ann-Kathrin Raab, Fabian Eller)


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