Um den europäischen Bedarf an Seltenerdmetallen (Rare Earth, RE) zu decken, sind externe Quellen bisher unerlässlich. Und je weiter Angebot und Nachfrage auseinander klaffen, desto zentraler wird eine nachhaltige Verwendung der vorhandenen Ressourcen. Für die effiziente Nutzung dieser Materialien müssen daher Fertigungsprozesse entwickelt werden, die diesem Anspruch genügen. Im EU-Projekt REProMag entwickeln europäische Partner aus fünf Ländern neue Produktionsprozesse zur Herstellung hochpräziser Permanentmagneten für Sensor-, Motoren- und Generatoranwendungen. Das Steinbeis-Europa-Zentrum (SEZ) ist einer der 14 Projektpartner. Vom 06.-08.07.2016 treffen sich die Partner in Wedemark.
Das Ziel des Forschungsprojekts REProMag (Ressource Efficient Production of Magnets) ist es, eine innovative und ressourceneffiziente Herstellungsmethode für Seltenerdmagnete zu entwickeln und zu validieren. Der Prozess basiert auf dem Einsatz wiederverwerteter Materialien, was die Abhängigkeit der Magnetfertigung von knappen und wertvollen Rohstoffen signifikant verringern wird. Das neue Verfahren verspricht innovative automatisierte Fertigungswege von komplexen 3D- und Mehrschichtteilen, das soll zu einer deutlichen Erhöhung der Materialeffizienz von mindestens 30% während der Herstellung führen. Zugleich werden geometrische Merkmale verbessert und Abfallprodukte vermieden. Da keine mechanische Nachbearbeitung mehr erforderlich ist, wird die gesamte Fertigungskette zu 100% frei von Abfällen sein.
RE-Magnete, die mit diesem Prozess gefertigt werden, können in einer Vielzahl von Anwendungen wie Elektromotoren, Sensoren, Aktuatoren, Greifer und Fixationen in den Bereichen (Elektro-)Mobilität, Energie, Luftfahrt, Industrie, Maschinenbau und Medizintechnik eingesetzt werden. Diese neue Herstellungsmethode wird als SDS-Prozess bezeichnet (Shaping, Debinding, Sintering – Formgebung, Entbindern, Sintern).
Das Projekt-Team kann schon beachtliche Erfolge vorweisen, wie unter anderem den erfolgreichen Druck der ersten Metallgrünlinge und die Herstellung von isotropen Nd-Fe-B Magneten aus Recyclingmaterial mit hohen Koerzitivfeldstärken. Im Juli 2016 hat das Projekt Halbzeit und die Projektpartner aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Österreich und Slowenien treffen sich zum Midterm Review Meeting vom 06.-08.07.2016 in Wedemark, Deutschland. Daran anschließend werden Präsentationen beim Workshop on Rare-Earth and Future Permanent Magnets and Their Applications in Darmstadt und beim World PM2016-Kongress in Hamburg stattfinden. Auch bei der 32nd International Conference of the Polymer Processing Society in Lyon, Frankreich werden die Ergebnisse präsentiert.
Das Projekt wird von der OBE Ohnmacht & Baumgärtner GmbH & Co aus Ispringen koordiniert und von der Europäischen Kommission für drei Jahre mit 5,7 Millionen Euro gefördert. Das Steinbeis-Europa-Zentrum unterstützt die Forschung und führt als Projektpartner das Projekt- und Wissensmanagement durch. Bereits im Jahr 2015 hatte es das Konsortium bei der Konzeption und Durchführung der ersten Partnertreffen und Workshops unterstützt. Auch die Verbreitung und Verwertung der Projektergebnisse liegt in der Hand des Steinbeis-Teams. Das SEZ hat Ohnmacht & Baumgärtner bereits bei der Antragstellung und den Vertragsvorbereitungen mit der EU begleitet.
Ein aktueller Projektnewsletter informiert über Neuigkeiten – er kann auf der Projektwebseite heruntergeladen werden. Ein Video stellt den Ansatz des EU-Projekts REProMag vor und erklärt die verschiedenen Schritte des Verfahrens vom Recycling der Materialien bis zum Endprodukt.
Kontakt am Steinbeis-Europa-Zentrum
Dr. Sabine Müller, sabine.mueller@steinbeis-europa.de
http://www.repromag-project.eu - Projekt Website
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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