Das University Cancer Center Regensburg (UCC-R) entwickelt sich zum Comprehensive Cancer Center Ostbayern (CCCO) weiter und erschließt so neue Versorgungsstrukturen für eine ganzheitliche Betreuung von Krebspatienten in ganz Ostbayern.
Am 1. Juli 2016 wurde das Comprehensive Cancer Center Ostbayern von Universitätsklinikum Regensburg (UKR) und Caritas-Krankenhaus St. Josef ins Leben gerufen. „Das CCCO dient als eine zentrale Koordinationseinrichtung für die interdisziplinäre onkologische Krankenversorgung, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung im ostbayerischen Raum“, erläutert Professor Dr. Oliver Kölbl, Vorstandsmitglied des CCCO und Ärztlicher Direktor des UKR. Den Auftakt für das CCCO bildete der Kongress „Highlights vom Amerikanischen Krebskongress – Neues in der Therapie gegen Krebs“, zu dem sich am 6. Juli 2016 Mediziner aus ganz Bayern im Universitätsklinikum Regensburg versammelten.
Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. So war etwa jeder vierte Todesfall in Deutschland 2012 durch Krebs bedingt. Auch wenn diese Zahlen drastisch klingen, Fortschritte bei Früherkennung, Diagnostik und Therapie haben dazu beigetragen, dass die Sterblichkeit aufgrund von Krebserkrankungen seit vielen Jahren zurückgeht. Zu diesen Fortschritten tragen vor allem spezialisierte medizinische Einrichtungen bei, die durch intensive Forschung bestehende Diagnose- und Behandlungsverfahren weiterentwickeln sowie neue Methoden etablieren. Ein solches Zentrum ist das im Februar 2015 gegründete University Cancer Center Regensburg, ein standortübergreifender Zusammenschluss der onkologischen Zentren des UKR und des Caritas-Krankenhauses St. Josef.
Die Infrastruktur rund um das UCC-R wird nun weiter entwickelt und innerhalb des CCCO um die Bereiche der onkologischen Grundlagenforschung, der translationalen Forschung und der frühen klinischen Therapiestudien für Tumorpatienten erweitert. Parallel wird ein regionales Netzwerk für die onkologische Therapie von Patienten, die Optimierung der Forschungsstrukturen, aber auch für die Weiterbildung von Ärzten und der Pflege im ostbayrischen Raum geschaffen. Hierbei sollen im „Comprehensive Cancer Center“ unterschiedlichste Berufsgruppen, Kliniken, Institute und Praxen in einem Netzwerk zusammenarbeiten, um die onkologische Patientenversorgung und die kliniknahe Krebsforschung zu verbessern. Dadurch können neue wissenschaftliche Erkenntnisse schnell und effektiv in die klinische Anwendung überführt und den Tumorpatienten in Ostbayern zugänglich gemacht werden. „Darüberhinaus wollen wir gemeinsam die Versorgungsstrukturen und Qualitätsstandards für die onkologische Patientenversorgung kontinuierlich verbessern“, ergänzt Professor Dr. Olaf Ortmann, Vorstandsmitglied des CCCO und Ärztlicher Direktor des Caritas-Krankenhauses St. Josef.
Das CCCO fußt auf drei Säulen. Zentral ist die klinische Versorgung der Patienten, die auch weiterhin innerhalb des interdisziplinären Kooperationsmodells des UCC-R stattfindet. Durch die multiprofessionelle Zusammenarbeit der beiden Häuser UKR und St. Josef wird für jeden Patienten die individuell beste Therapieoption angeboten. Dazu beraten sich die Spezialisten der verschiedenen Fachdisziplinen wöchentlich in Tumorkonferenzen zu jedem einzelnen Fall. Innerhalb des CCCO wird es allerdings drei wichtige Neuerungen geben. Zum einen wird eine Tumorbank eingerichtet, in der Gewebeproben von im CCCO behandelten Tumoren archiviert werden können. Dies ermöglicht eine stetige, evidenzbasierte Kontrolle der Therapiequalität sowie einen Rückgriff auf Gewebeproben für Forschungszwecke. Zum anderen wird zur Einholung einer zweiten Meinung ein Informationsportal für Tumorpatienten, deren Angehörige, Ärzte und Ratsuchende eingerichtet. Ebenfalls erhalten Patienten, für die keine Standardmedikamente zur Verfügung stehen, im CCCO die Möglichkeit, an frühen klinischen Studien mit neuesten Medikamenten teilzunehmen.
Eine weitere Säule des CCCO stellt das regionale Versorgungs-Netzwerk dar, durch das eine kompetente und lückenlose, ganzheitliche Betreuung des Patienten wohnortnah erfolgen soll. Dieses Netzwerk wird Krankenhäuser, onkologische Zentren, niedergelassene Fach- und Hausärzte sowie Pflege- und Hospizeinrichtungen aus Ostbayern umfassen, die Tumorpatienten versorgen und einen Schwerpunkt in der Tumortherapie haben.
Das regionale Netzwerk leistet dann auch einen Beitrag zur dritten Säule des CCCO, der Forschungsarbeit. „Wir verstehen es als unseren Auftrag, eine umfassende Diagnostik und Therapie von Tumorerkrankungen auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaft zu ermöglichen. Deshalb ist eine exzellente klinische Forschung elementarer Bestandteil des CCCO“, merkt Professor Dr. Dr. Torsten E. Reichert, Vorstandsmitglied des CCCO und Dekan der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg, an. Von der Forschung profitieren die Patienten des Zentrums unmittelbar. Die beteiligten Ärzte und Wissenschaftler beschäftigen sich in der Grundlagen- und anwendungsorientierten Forschung beispielsweise mit der Entwicklung neuer und der Optimierung bestehender Therapieformen. Dabei spielt unter anderem die Immuntherapie eine immer bedeutendere Rolle. „Wir wollen neue Forschungsvorhaben und Studien initiieren, deren wissenschaftliche Erkenntnisse zeitnah in klinische Behandlungskonzepte übertragen werden können. So tragen wir dazu bei, Krebsmedizin nach höchsten medizinischen Standards zu etablieren und neue Diagnose- und Therapieverfahren zu entwickeln“, betonen Professor Dr. Wolfgang Herr, Vorstandsmitglied des CCCO und Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des UKR, sowie Professor Dr. Tobias Pukrop, Geschäftsführer des CCCO und Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des UKR.
Freuen sich auf die Etablierung des CCCO (v.l.n.r.): Prof. Dr. Wolfgang Herr, Prof. Dr. Oliver Kölbl ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
Deutsch
Freuen sich auf die Etablierung des CCCO (v.l.n.r.): Prof. Dr. Wolfgang Herr, Prof. Dr. Oliver Kölbl ...
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