idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.07.2016 13:43

Wissenschaftsrat | Spitzenstellung des Wissenschaftskollegs zu Berlin bestätigt

Dr. Christiane Kling-Mathey Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    Das Wissenschaftskolleg zu Berlin (WiKo) hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1980 zu einem der weltweit führenden Institutes for Advanced Study (IAS) entwickelt. Auch im Angesicht einer wachsenden Zahl von Neugründungen ähnlicher Einrichtungen im In- und Ausland – in Deutschland vor allem im Rahmen von Projektförderungen an Universitäten – kann der Wissenschaftsrat die Einmaligkeit des WiKo auch weiterhin bestätigen.

    Gegenüber anderen IAS auf nationaler und internationaler Ebene zeichnet sich das WiKo durch eine Kombination verschiedener Merkmale aus, die anderweitig und in dieser Qualität und Strahlkraft nicht zu finden sind. Hierzu gehören eine langfristig gesicherte Autonomie als außeruniversitäre Wissenschaftseinrichtung, eine mittlere Größe von 40 bis 50 Fellows pro Jahrgang und die Förderung von Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften sowie ihrer Verschränkung in gemeinsamen Fragestellungen, die noch nicht an den Universitäten bearbeitet werden. In diesem Sinne nimmt das WiKo nach Auffassung des Wissenschaftsrates auch eine wichtige „Inkubatoren“-Rolle im Wissenschaftssystem wahr.

    Im Mittelpunkt aller Aktivitäten des WiKo steht der Fellow als einzelne Persönlichkeit. Dies ist auch dort der Fall, wo Fellows bestimmte Themenfelder gemeinsam bearbeiten oder im Rahmen des „College for Life Sciences“, einem speziell auf den wissenschaftlichen Nachwuchs in den Naturwissenschaften ausgerichteten Format. Mit seinen Angeboten gelingt es dem WiKo stetig, herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt nach Berlin zu holen. Alle auf die Fellows bezogenen Services erbringt das Kolleg in exzellenter Qualität. Der Wissenschaftsrat hebt explizit die herausragende Rolle des WiKo für die internationalen Austauschbeziehungen der deutschen Wissenschaft hervor. „In diesem Zusammenhang, und insbesondere in der Unterstützung ähnlicher Wissenschaftseinrichtungen in Mittel- und Osteuropa, hat sich das WiKo besondere Anerkennung erworben“, so Manfred Prenzel, der Vorsitzende des Wissenschaftsrates.

    Verbesserungsbedarf sieht der Wissenschaftsrat hinsichtlich der Transparenz der Auswahlverfahren für Fellows und Themensetzungen. Er empfiehlt dem WiKo, Kriterien für aussichtsreiche Bewerbungen zu entwickeln und diese öffentlich zugänglich zu machen. Um die disziplinäre und regionale Diversität unter den Fellows weiter zu steigern, sollte das Kolleg stärker als bisher auf externe Expertise setzen und mit neuen Ausschreibungsformaten sowie flexibleren Aufenthaltsmöglichkeiten experimentieren. Dem gleichen Zweck folgt die Empfehlung, den Kreis der Permanent Fellows und den wissenschaftlichen Beirat moderat mit Persönlichkeiten aus schwer zu erreichenden Zielgruppen aufzustocken.

    Im Sinne eines weiteren Ausbaus seiner „Inkubator“-Funktion sollte das WiKo kleinere Workshops zu innovativen Forschungsfragen fördern und größere Projekte bzw. Initiativen nach spätestens fünf Jahren in andere Trägerschaften überführen oder beenden. Der Wissenschaftsrat begrüßt die Einsetzung einer Findungskommission für die Wahl einer neuen Rektorin oder eines neuen Rektors und gibt Hinweise zu diesem Prozess.

    Auf der nationalen und regionalen Ebene bescheinigt der Wissenschaftsrat dem Kolleg eine gute Zusammenarbeit mit Universitäten und außeruniversitären Forschungs- und Kultureinrichtungen. Gleichwohl liegen hier noch Potenziale, die sowohl vom WiKo als auch von seinen Partnern weiter ausgeschöpft werden sollten. International ist das Kolleg hervorragend in die Netzwerke der weltweit führenden IAS eingebunden und hat ein Alumni-Netzwerk aus herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern etabliert, von denen viele regelmäßig nach Berlin zurückkehren. Hier sieht der Wissenschaftsrat die Berliner Wissenschaftseinrichtungen insgesamt in der Pflicht, Strategien für eine optimale Nutzung dieses Netzwerks zum Wohle des gesamten Wissenschaftsstandorts zu entwickeln.


    Weitere Informationen:

    http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/5410-16.pdf - Stellungnahme zum Wissenschaftskolleg zu Berlin - Institute for Advanced Study Berlin (Drs. 5410-16)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).