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11.07.2016 13:45

Wissenschaftsrat empfiehlt dem ISOE eine Neuausrichtung

Dr. Christiane Kling-Mathey Geschäftsstelle
Wissenschaftsrat

    Das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt am Main hat wesentlich zur Etablierung und Weiterentwicklung der sozial-ökologischen Forschung in Deutschland beigetragen. Das Institut setzt das von ihm mitgeprägte Konzept der Transdisziplinarität – verstanden als eine Art der Forschung, die gesellschaftliche Probleme mit wissenschaftlichen Fragestellungen verknüpft – in seinen Forschungsprojekten überzeugend um.

    Vor dem Hintergrund eines zunehmenden Konkurrenzdrucks in der Nachhaltigkeitsforschung muss sich das Institut jedoch inhaltlich und strukturell neu ausrichten, um zukunftsfähig zu werden. Dazu muss es ein schlüssiges Konzept erarbeiten. Dieses Fazit zog der Wissenschaftsrat bei seinen Beratungen in Kiel.

    Die Beratungstätigkeiten des ISOE sind hochwertig und für die Anwendung geeignet. Das Institut ist mit wissenschaftlichen Einrichtungen gut vernetzt und kooperiert erfolgreich mit zahlreichen Praxispartnern. Im Rahmen des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F) ist das ISOE ein geschätzter Impulsgeber für den Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis. Der Wissenschaftsrat empfiehlt dem ISOE aber, seine Forschung zu stärken und zu fokussieren, seine Methoden- und Prozesskompetenz in der Durchführung transdisziplinärer Forschungsvorhaben weiterzuentwickeln, den bevorstehenden Institutsleitungswechsel aktiv zu gestalten und seine Internationalisierung voranzutreiben. „Nur so kann das ISOE auch zukünftig die sozial-ökologische und transdisziplinäre Forschung national und international mit gestalten“, so der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Manfred Prenzel.

    Entscheidet das ISOE im Zuge der Erarbeitung eines Zukunftskonzeptes, sich in Richtung einer eher akademisch geprägten Forschungseinrichtung weiterzuentwickeln, dann sollte es sich aus Sicht des Wissenschaftsrates stärker zum wissenschaftlichen Umfeld öffnen und seine Kooperationen mit der Goethe-Universität Frankfurt a. M. und dem BiK-F stärken. Für die Institutsleitung des ISOE könnten die Universität und das ISOE eine gemeinsame Professur für sozial-ökologische Forschung besetzen. Die Grund­ausstattung des Landes Hessen müsste aufgestockt werden.

    Im Falle einer akademischen Neuausrichtung rät der Wissenschaftsrat dem ISOE außerdem, sich neben Fördermitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Kooperation mit wissenschaftlichen Partnern verstärkt auch um Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Europäischen Union zu bemühen, um die finanzielle Basis des Instituts stärker zu diversifizieren und besser abzusichern. Ungeachtet dessen sollte das Institut auch den Anteil der Auftragsforschung am Gesamtbudget erhöhen, indem es neue Praxispartner gewinnt. Die personelle Ausstattung des ISOE ist als knapp bemessen einzuschätzen und sollte verbessert werden, insbesondere im Bereich „Wissenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit“.


    Weitere Informationen:

    http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/5408-16.pdf - Stellungnahme zum Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), Frankfurt a. M. (Drs. 5408-16)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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