Im Rahmen seiner Sommersitzungen hat der Wissenschaftsrat über die drei jüngsten Bund-Länder-Programme diskutiert. Der Vorsitzende, Manfred Prenzel, äußerte sich erfreut über das am 16. Juni verabschiedete Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: „Es orientiert sich eng an den Empfehlungen, die der Wissenschaftsrat 2014 zu Karrierewegen und –zielen an Universitäten veröffentlicht hat. Die vorgeschlagene Weiterentwicklung der Juniorprofessur zu einer Tenure-Track-Professur wurde aufgegriffen und damit ein Karriereweg mit Perspektiven geschaffen.
Die Förderung von 1.000 solcher Tenure-Track-Professuren wird dem neuen Karriereweg einen kräftigen Schub geben, ihn in die Fläche bringen und eine Veränderung der Personalstrukturen an Universitäten anstoßen“. Bis der dringend notwendige Mentalitätswandel als abgeschlossen betrachtet werden könne, sei aber noch ein Stück Weg zu gehen.
Überrascht zeigte sich der Vorsitzende des Wissenschaftsrats über einige öffentliche Reaktionen auf das neue Förderprogramm: „Ich frage mich, warum viele nicht die Chancen sehen, die dieses Instrument für die strategische Weiterentwicklung der Universitäten bietet, sondern nur die Differenz betonen zu dem, was man an zusätzlicher Finanzierung insgesamt für nötig hält. Allerdings haben diejenigen, die profitieren werden, auch kaum eine öffentliche Stimme.“ Die von manchen Seiten geäußerte Kritik an dem Programm wies der Vorsitzende zurück: Nicht alle Probleme könnten durch ein Programm und mit einer Milliarde Euro gelöst werden, es stehe zudem im Kontext mit einer ganzen Reihe von Instrumenten und Maßnahmen. Die Kritiker sollten bedenken, dass die Wissenschaft sicher ein wichtiges Politikfeld sei, aber auch in Konkurrenz mit anderen, ebenfalls wichtigen gesellschaftlichen Bereichen stehe. „Ich hoffe sehr, dass sich alle ihrer gemeinsamen Verantwortung für gute Strukturen in der Wissenschaft bewusst sind.“
Der Wissenschaftsrat hatte in seinen Empfehlungen bundesweit einen Bedarf an ca. 7.500 zusätzlichen Universitätsprofessuren gesehen und dabei offen gelassen, wie viele davon durch Umwandlung vorhandener Stellen und wie viele durch zusätzliche Mittel geschaffen werden sollten. Nicht allen Individuen in sämtlichen Karrierephasen könnten mit diesem Programm Dauerstellen angeboten werden, dennoch müsse vermieden werden, dass eine „verlorene Generation“ auf dem Weg zur Professur entsteht.
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