Seit diesem Sommersemester wirkt der indische Theologe Prof. Dr. Francis X. D'Sa als Gastprofessor für Missionswissenschaft an der Uni Würzburg. Seine Forschung gilt dem Miteinander der Kulturen, "denn die Zukunft liegt im Dialog zwischen den Kulturen, und überleben werden nur Kulturen des Dialogs", wie er sagt.
D'Sa kam 1936 in Gokak Falls im Distrikt Belgaum in Indien zur Welt. Er wurde von Jesuiten erzogen und studierte ab 1957 Philosophie in Pune und Poona. Zwischenzeitlich unterrichtete er zwei Jahre an der St. Paul's High School in Belgaum. 1964 ging D'Sa zum Theologiestudium nach Innsbruck, anschließend arbeitete er an der Uni Wien an seiner Doktorarbeit über indische Philosophie. Den Abschluss mit dem Titel eines Philosophical Doctor (Ph.D.) erlangte er 1973.
Seitdem unterrichtet er in Pune die Fächer Indische Religionen und Theologie der Religion. Außerdem lehrte er regelmäßig in Innsbruck und Fribourg (Schweiz) sowie als Gast an anderen europäischen Universitäten. "Dabei habe ich immer versucht, den Katholiken die Traditionen der Hindus und den Hindus die Ansichtsweisen der Christen verständlich zu machen", so der Professor. Als Folge davon seien all seine Publikationen interkulturell ausgerichtet.
In Pune gründete D'Sa das "Institute for the Study of Religion". Diese Einrichtung dient der Erforschung der Religion, und zwar vor allem der hinduistischen Traditionen, und organisiert auch interreligiöse Tagungen. Zurzeit ist D'Sa Ehrendirektor des Instituts.
Der Professor ist auch sozial engagiert, hat in Indien die Aktion "Führungskräfte" ins Leben gerufen. Dabei werden Einzelpersonen und Gruppen unterstützt, die sich für die Verbesserung der Situation von Frauen und Randgruppen vor allem in ländlichen Gebieten einsetzen. Außerdem ist er Mitbegründer von "Maher": Die Mitarbeiter dieses Projekts kümmern sich um die medizinische Versorgung und Rehabilitation misshandelter Frauen sowie um die Erziehung derer Kinder.
Die mit Francis D'Sa als Gast besetzte Professur für Missionswissenschaft der Würzburger Katholisch-Theologischen Fakultät wird zunächst für zwei Jahre vom Verein "Promotio Humana" (Bonn) finanziert. Dessen Ziel ist die Förderung des Dialogs zwischen den Weltreligionen. Der Verein übernimmt die Personalkosten für einen C4-Professor sowie einen Wissenschaftlichen Mitarbeiter und bezahlt außerdem eine halbe Sekretärinnenstelle.
Kontakt: Prof. Dr. Francis X. D'Sa, T (0931) 31-2258, E-Mail:
lucia.ott@theologie.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik, Religion
regional
Personalia
Deutsch
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