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25.06.2003 11:12

Weltrekordflug des Solar-Segelflugzeugs "IcaréŽII" - Mit 350 Kilometern bisher weiteste Distanz

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Eigentlich sollte es nur ein Werkstattflug zur Überprüfung der Elektronik werden, doch unversehens wurde daraus ein spektakulärer Weltrekordflug: Professor Rudolf Voit-Nitschmann vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart legte am 17. Juni mit dem Solar-Segelflugzeug "Icaré II" von Aalen-Elchingen (Baden-Württemberg) nach Jena (Thüringen) eine Flugstrecke von rund 350 Kilometern zurück. Dies ist die längste Distanz, die je ein Solarsegler bisher ohne Zwischenlandung geflogen ist. Der internationale Luftsportverband FAI (Fédération Aviation International) prüft zur Zeit, in welcher Form diese Leistung anerkannt werden kann, da noch keine Vergleichsklasse für diese Flugzeuge existiert. Die Stuttgarter Flugzeugbauer um Voit-Nitschmann sind nun zuversichtlich, bald noch weitere Strecken mit dem umweltfreundlichen Flieger zurücklegen zu können: Durch einen früheren Start und eine weitere Optimierung der Flugroute, bei der die Solarzellen für eine maximale Energieausbeute immer optimal zur Sonne ausgerichtet sind, wären Flüge bis zu 500 Kilometer und darüber hinaus denkbar.

    Fünf Flugstunden mit der Energie der Sonne
    Der Solarmotorsegler "Icaré II" hat ein Rüstgewicht von 290 Kilogramm, Solarzellen bedecken 20,7 Quadratmeter des Fliegers mit einer Spannweite von 25 Metern. Rudolf Voit-Nitschmann startete am 17. Juni um 12.00 Uhr vom Flugplatz Aalen-Elchingen. Da die Elektronik tadellos funktionierte, entschloss er sich, in Richtung Norden zu fliegen. Seine Flugroute führte vorbei an Schwäbisch Hall, Rothenburg ob der Tauber, Hassfurt, Coburg bis nach Jena. Gegen 17.00 Uhr war Jena bereits erreicht. Zwei Luft- und Raumfahrttechnik-Studenten der Universität Stuttgart holten den Rekord-Piloten und das Flugzeug mit einem speziell für das Flugzeug gebauten Anhänger wieder nach Stuttgart.
    Der gesamte Flug wurde über den Wolken beziehungsweise bei Blauthermik geflogen. Es war ein reiner Geradeausflug, bei dem nicht - wie beim Segelflug allgemein üblich - durch Kreisen in der Thermik Höhe gewonnen wird. So trieb der Elektro-Motor, durch Solarenergie gespeist, den Flieger über fünf Stunden pausenlos an.

    Solarangetriebene Segelflieger haben an der Universität Stuttgart Tradition
    Seit vielen Jahren wird an mehreren Instituten der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie der Universität Stuttgart zum Thema solarangetriebene Motor-Segelflugzeuge geforscht und entwickelt. Nach zweijähriger Arbeit eines Teams aus 35 Studenten, Mitarbeitern und Professoren der Fakultät unter Leitung von Professor Voit-Nitschmann entstand in Zusammenarbeit mit der Universität Braunschweig (Antriebsmotor) und der Akademischen Fliegergruppe Stuttgart (Faserverbundbauweise) 1996 mit "Icaré II" ein praxistauglicher Solar-Motorsegler, der den mit 100.000 DM dotierten Berblinger Wettbewerb der Stadt Ulm gewann. Er blieb der Fakultät als Forschungsflugzeug erhalten. Der Name des erfolgreichen Solarseglers ist übrigens zusammengesetzt aus Ikarus, der nach einem griechischen Mythos mit seinen durch Wachs zusammengehaltenen Flügeln der Sonne zu nah kam und ins Meer stürzte, und dem griechischen Sonnengott Re.

    Weitere Informationen über das Flugzeug unter
    http://www.ifb.uni-stuttgart.de/icare/icare.html
    sowie am Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart unter Tel. 0711/685-2770, -2405, Fax 0711/685-2065, e-mail: rvn@ifb.uni-stuttgart.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ifb.uni-stuttgart.de/icare/icare.html


    Bilder

    Professor Rudolf Voit-Nitschmann vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart nach seinem Rekordflug auf dem Flugplatz Jena-Schöngleina. (Foto: Wolfgang Unger)
    Professor Rudolf Voit-Nitschmann vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart nach seinem ...

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    Professor Rudolf Voit-Nitschmann vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart nach seinem Rekordflug auf dem Flugplatz Jena-Schöngleina. (Foto: Wolfgang Unger)
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Professor Rudolf Voit-Nitschmann vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart nach seinem Rekordflug auf dem Flugplatz Jena-Schöngleina. (Foto: Wolfgang Unger)


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    Professor Rudolf Voit-Nitschmann vom Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart nach seinem Rekordflug auf dem Flugplatz Jena-Schöngleina. (Foto: Wolfgang Unger)


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