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21.07.2016 14:54

Durch Alkohol in die Notaufnahme: 80 Prozent der Patienten sind Männer

Stefan Dreising Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Jena

    UKJ-Studie betrachtet alkoholisierte Patienten/ Jährlich mehr als 600 alkoholbedingte Aufnahmen in Zentraler Notfallaufnahme

    Alkoholisierte Patienten sind ein alltägliches Problem in der Notaufnahme: Allein im Jahr 2011 behandelten die Mediziner der Zentralen Notfallaufnahme (ZNA) am Universitätsklinikum Jena (UKJ) über 600 alkoholisierte Patienten, dies entspricht etwa zweieinhalb Prozent aller Patienten der ZNA. Doch wann werden die meisten alkoholisierten Patienten versorgt? Und ist der maßlose Umgang mit Alkohol ein Phänomen der Jugend? Um diese Fragen zu beantworten, untersuchten die Mediziner der ZNA und der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am UKJ die alkoholisch bedingten Aufnahmen am Jenaer Uniklinikum in den Jahren 2010 und 2011. Das Überraschende: Die Ergebnisse der Jenaer Untersuchung stimmen mit einer ähnlichen Studie aus Japan exakt überein.

    Alkoholisierte Patienten vor allem nachts und am Wochenende

    Die Anzahl alkoholisierter Patienten steigt: Während 2010 580 Patienten alkoholbedingt aufgenommen wurden, waren es im darauffolgenden Jahr 632. Etwa zwei bis drei Patienten wöchentlich besitzen einen deutlich erhöhten Promillewert, damit bezeichnen Mediziner Werte ab zwei Promille. „Wer bei diesen Patienten ausschließlich an Jugendliche nach einer langen Partynacht denkt, liegt falsch“, so Dr. Steffen Herdtle, Oberarzt an der ZNA des UKJ. Denn die Studie zeigt, dass auch Personen über 50 Jahre besonders häufig alkoholbedingt aufgenommen wurden. Insgesamt sind etwa 80 Prozent aller Patienten männlich.

    Die Jenaer Notfallmediziner behandeln diese Patienten meist in den nächtlichen Stunden zwischen 20.00 und 5.00 Uhr, etwa die Hälfte der Betroffenen zwischen Freitag und Sonntag. Zudem gibt es in den Sommermonaten Spitzenwerte. „Vor allem an Tagen mit besonderen Ereignissen oder an Feiertagen wie am Männer- bzw. Vatertag werden mehr Patienten als sonst aufgrund ihres Alkoholkonsums in der Notfallaufnahme behandelt“, bestätigt Herdtle.

    Besonderes Maß an Professionalität bei alkoholisierten Patienten

    „Bei alkoholisierten Patienten sprechen wir von Hochrisikopatienten“, sagt Herdtle. Oft ist unklar, ob die Beschwerden des gestürzten Patienten alkoholbedingt oder durch Blutungen im Kopf entstehen. „Deshalb fällt die Diagnostik bei diesen Patienten sehr gründlich aus, vor allem die bildgebenden Verfahren“, bestätigt Herdtle. Die Mediziner benötigen bei der Behandlung alkoholisierter Patienten ein besonderes Maß an Professionalität, um speziell auf sie einzugehen.

    Während die Studie die meisten Erwartungen der Mediziner hinsichtlich Uhrzeit und Häufigkeit der Aufnahme von alkoholisierter Patienten bestätigte, gab es auch eine überraschende Erkenntnis: Die Ergebnisse am Jenaer Klinikum stimmen mit den Resultaten einer ähnlichen japanischen Studie exakt überein – sowohl die Verteilung der Geschlechter und des Alters, als auch die Häufigkeit und der Zeitpunkt der Aufnahme alkoholisierter Patienten.

    Kontakt:
    Dr. Steffen Herdtle
    Oberarzt an der Zentralen Notfallaufnahme des UKJ
    Erlanger Allee 101
    07747 Jena
    Tel.: 03641-9 322030
    E-Mail: steffen.herdtle@med.uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinikum-jena.de


    Bilder

    UKJ-Studie zeigt: Notfallmediziner am Jenaer Uniklinikum behandeln mehr als 600 alkoholisierte Patienten jährlich.
    UKJ-Studie zeigt: Notfallmediziner am Jenaer Uniklinikum behandeln mehr als 600 alkoholisierte Patie ...
    UKJ/ Anna Schroll
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    UKJ-Studie zeigt: Notfallmediziner am Jenaer Uniklinikum behandeln mehr als 600 alkoholisierte Patienten jährlich.


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