Im Rahmen der Helmholtz-Vorlesungen an der Humboldt-Universität spricht am Donnerstag, dem 3. Juli 2003, um 18.30 Uhr im Kinosaal des Hauptgebäudes Unter den Linden 6 der Nobelpreisträger Dr. Ahmed H. Zewail, Linus-Pauling-Professor für Chemie und Professor für Physik am US-amerikanischen California Institute of Technology (CIT), Pasadena, zum Thema
SOCIETY AND SCIENCE IN THE 21ST CENTURY
Die Frage: "War das nun ein Tor oder war es keins?" erhitzt beim Fußball die Gemüter. Klärende Auskunft erteilt die Zeitlupe - wenn sie auch (noch) keinen Einfluss auf die Entscheidung des Schiedsrichters hat. In der Chemie ist man schneller bereit, die Regeln zu ändern.
1999 erhielt der gebürtige Ägypter Dr. Ahmed H. Zewail den Nobelpreis für Chemie aufgrund seiner revolutionären Erkenntnisse über den minutiösen Ablauf von chemischen Reaktionen. Und "minutiös" ist noch weit untertrieben, denn Zewails "Zeitlupe" (ein besonderer Laser) leistet schier Unvorstellbares: Um Michael Ballacks Manöver nachzuvollziehen, mögen 24 Bilder pro Sekunde genügen; um an einer so viel flinkeren chemischen Reaktion "dranzubleiben", bedarf es einer Zerlegung in "Femtosekunden" - von denen eine gerade mal 10-15 Sekunden dauert: d.h. 0.000000000000001 Sekunden. Eine Femtosekunde verhält sich zu einer Sekunde wie eine Sekunde zu 32 Millionen Jahren!
Die Erkenntnisse, die mithilfe der entsprechenden "Femtochemie" gewonnen werden, sind in jeder Hinsicht revolutionär. Sie gestatten den Blick auf eine chemische Realität abseits etwa von behelfsmäßigen Elektronen-Schalen-Modellen, wie man sie aus dem Chemie-Unterricht kennt. Es steht zu hoffen, dass dieselbe visionäre Kraft, die Zewail zu seiner bahnbrechenden Entdeckung befähigte, auch seinen Vortrag im Rahmen der Helmholtz-Vorlesungen beflügeln wird - zwar in andere, doch ebenfalls äußerst faszinierende Richtung:
For millenia, science and technology has been the springboard for major progress from antiquity to the present. In the 21st century, knowledge-based societies will greatly benefit from the new frontiers of progress and prosperity. The opportunities are unlimited - from the science of the very small, very big, and very complex to the technology of matter, information, and genes. However, with this anticipated progress we should preserve the culture of science and involve the have-nots for a world of civilized humanity.
Ausgewählte Veröffentlichungen
- E. W.-G. Diau, J.L. Herek, Z. H. Kim, and A. H. Zewail, "Femtosecond Activation of Reactions and the Concept of Non-Ergodic Molecules". Science 279, S. 847ff. (1998).
- A.H. Zewail, "The Birth of Molecules". Scientific American December 1990, S. 40-46.
Weitere Informationen: http://www2.hu-berlin.de/helmholtz-vlsg/
Dr. Cornelia Weber, Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik, Telefon: 030/2093-2563, Fax: 2093-1961, e-mail: weber@mathematik.hu-berlin.de
In Zusammenarbeit mit der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren
Mit freundlicher Unterstützung der Berliner Zeitung
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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