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25.06.2003 13:26

Psychologen sind Emotionen und Problemen auf der Spur

Heike Zappe Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Internationales Symposium Emotional and Practical Intelligence am 11. und 12. Juli 2003

    Menschen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Intelligenz. Wie intelligent Menschen sind, entscheidet mit darüber, welche Erfahrungen sie machen, welche Lebenschancen sie bekommen und wie sie sich denkend mit der Welt auseinandersetzen. Intelligenz kann mit etablierten Tests zuverlässig und gut gemessen werden. Unter Psychologen und unter interessierten Laien gibt es seit langem die Vermutung, dass neben der "akademischen" Intelligenz weitere Formen von Intelligenz gefunden und etabliert werden können. Emotionale und praktische Intelligenz sind zwei solche Formen, die in der jüngsten Vergangenheit besondere Aufmerksamkeit gefunden haben und intensiv diskutiert wurden.

    Emotionale Intelligenz wird als die Fähigkeit verstanden, Emotionen in Bezug auf sich selbst und andere Personen auszudrücken, zu verstehen und zu regulieren. Die so verstandene emotionale Intelligenz hat vielfältige Forschungsbemühungen ausgelöst, deren Ziel es war, emotionale Intelligenz als Eigenschaft mit wichtigen Beziehungen zu anderen Merkmalen und Verhaltensweisen zu etablieren. Die wissenschaftlichen Belege, die diese Bemühungen bisher hervorgebracht haben, sind jedoch noch nicht schlüssig. Und wie vorgegangen werden soll, um die Eindeutigkeit und Nützlichkeit der Befunde zu verbessern, ist noch nicht befriedigend geklärt.

    Praktische Intelligenz wird als die Fähigkeit verstanden, mit realen Problemen erfolgreich umzugehen. Bei der Erforschung der so genannten praktischen Intelligenz besteht folglich ein großes Interesse daran, zwischen den eingesetzten Testverfahren und dem Verhalten, das vorhergesagt werden soll, eine möglichst große Ähnlichkeit herzustellen. Testverfahren, die Problemlösen und Urteilen in einem angewandten Kontext und kritisches Denken erfassen sollen, haben hierbei besondere Aufmerksamkeit erfahren. Inwiefern die so erfassten Testleistungen eine von 'akademischer Intelligenz' verschiedene Fähigkeit darstellen, ist jedoch noch fraglich. Ebenso fraglich ist, ob es sich bei praktischer Intelligenz tatsächlich um ein situationsübergreifendes Merkmal handelt oder um an den Anwendungskontext gebundene spezifische Fertigkeiten.
    Die bisherige Erforschung emotionaler und praktischer Intelligenz ist in vielerlei Hinsicht von populärwissenschaftlichen Ansätzen geprägt.
    Wissenschaftsintern sind viele der so gewonnenen und vorgetragenen Forschungsergebnisse kritisiert und zurückgewiesen worden. Andererseits ist es bisher nicht gelungen, verbindliche Standards zur Erforschung dieser Eigenschaften zu vereinbaren. Die Nachfrage und das Bedürfnis nach Verfahren, die eine Einschätzung praktischer und emotionaler Intelligenz erlauben, sind enorm. Wenn es gelingt, solide wissenschaftliche Standards zur Erforschung dieser Persönlichkeitsmerkmale zu entwerfen, ergeben sich neue Impulse für die Intelligenzforschung, die in psychologischen Anwendungsfeldern zu weitreichenden Konsequenzen führen werden.

    Das Symposium soll dazu beitragen, den Stand der Forschung zu verdeutlichen und Perspektiven für zukünftige Forschung aufzuzeigen. Zu diesem Zweck nehmen insgesamt 15 nationale und internationale Experten Stellung und diskutieren mit eingeladenen Teilnehmern kritische Aspekte der Theoriebildung, die Bewertung der Datenlage und zukünftige Entwicklungen und Perspektiven der Erforschung emotionaler und praktischer Intelligenz.

    Das Symposium wird am 11. Juli 2003 um 9:30 Uhr im Senatssaal der Humboldt-Universität, Unter den Linden 6, eröffnet und am 11. Juli ab 13 Uhr bzw. am 12. Juli ganztägig ab 9:30 Uhr im Seminarraum am Hausvogteiplatz 5-7, 10117 Berlin-Mitte, durchgeführt.
    Die Teilnahme ist kostenfrei. Registrierung ist erforderlich.

    Informationen: Prof. Dr. Oliver Wilhelm, Institut für Psychologie der Humboldt-Universität, (030) 2093 4873, Dr. Ralf Schulze, Institut für Psychologie der Universität Münster, Tel. (0251) 833 9807, http://www.psychologie.hu-berlin.de/dia/eipi/, christiane.gildner@rz.hu-berlin.de

    Hrsg.: HU-Pressestelle | Heike Zappe | www.hu-berlin.de/presse/


    Weitere Informationen:

    http://www.psychologie.hu-berlin.de/dia/eipi/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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