Das Kühlen und Heizen von öffentlichen Gebäuden ist auf Grund der hohen Energieverluste immer noch eine teure Angelegenheit und ein ungelöstes Problem in Europa. Um die aktuellen Defizite in öffentlichen Gebäuden zu beseitigen, testet das europäische Forschungskonsortium des EU-Projekts BRICKER bis Ende 2017 innovative Lösungen in drei öffentlichen Gebäuden; einem Universitätskrankenhaus in Aydin, Türkei, einem Regierungsgebäude in Cáceres, Spanien und in einer Schule in Liège, Belgien. Das Steinbeis-Europa-Zentrum unterstützt die Identifizierung von Marktstrategien
Von Temperatur regulierenden Technologien bis zum individualisierten Gebäude- und Raumklima, Forscher sind auf der Suche nach neuen Energiesparmaßnahmen und Möglichkeiten, den Einfluss negativer Umwelteinwirkungen in öffentlichen Gebäuden zu reduzieren und den Wohnkomfort insgesamt zu erhöhen.
Das Kühlen und Heizen von öffentlichen Gebäuden ist auf Grund der hohen Energieverluste immer noch eine teure Angelegenheit und ein ungelöstes Problem in Europa. Spanien beispielsweise hat noch ungefähr 11,2 Millionen Quadratmeter öffentliche Gebäude, die bis 2020 renoviert werden müssen, um den EU-Kriterien zu entsprechen. Auch in Frankreich, Italien und im Vereinigten Königreich mit jeweils 22, 13,7 und 14 Millionen Quadratmeter ist noch Einiges zu tun.
Um die aktuellen Defizite in öffentlichen Gebäuden zu beseitigen, testet das europäische Forschungskonsortium des EU-Projekts BRICKER bis Ende 2017 innovative Lösungen in drei öffentlichen Gebäuden; einem Universitätskrankenhaus in Aydin, Türkei, einem Regierungsgebäude in Cáceres, Spanien und in einer Schule in Liège, Belgien. Die 18 Projektpartner entwickeln innovative und energieeffiziente Technologien in den bestehenden öffentlichen Gebäuden, die speziell an die individuellen Kundenbedürfnisse der Eigentümer und Mieter angepasst sind. Mit Hilfe der Kombination von aktiven und passiven Technologien, wie Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung, Adsorptionskältemaschinen, Parabolrinnenkraftwerke, Biomasseanlagen und energieoptimierten Fassaden, sollen die Kosten erheblich reduziert werden.
Herzstück des Projekts ist das innovative ORC Modul (Organic Ranking Cycle), das die aktiven Gebäudetechnologien miteinander koppelt und dadurch den Energieverbrauch der Gebäude um bis zu 50 % reduzieren kann. Die verwendeten Technologien nutzen die Abwärme und erneuerbare Energiequellen; vermeiden so die Erzeugung von CO2 und reduzieren die Kosten.
Statt mit Wasserdampf, treibt der Organic-Rankine-Cycle (ORC) die Turbinen mit Hilfe eines organischen Arbeitsmediums an. In diesem niederen Temperatur- und Leistungsbereich werden neben Wärme auch 3 bis 130 kWe Strom erzeugt. Als Wärmeübertragungsmedium werden thermische Öle verwendet. Der BRICKER-ORC erreicht einen elektrischen Wirkungsgrad von 14% und einen Wärmewirkungsgrad von 79 bis 82% - und wandelt somit insgesamt 93-95% der zugeführten Wärmeenergie in Strom und Wärme um.
Für dieses innovative System werden nun Strategien zur Vermarktung erarbeitet. Aus diesem Grund veranstaltete das Steinbeis-Europa-Zentrum, Partner im Projekt, im Juni 2016 einen Workshop in Madrid. Die Themen passive Sanierung zur Verbrauchsreduzierung in Gebäuden und regenerative Energiegewinnung in Gebäuden standen auf der Agenda. Der Workshop hatte unter anderem das Ziel, erste Ansätze für eine Marktstrategie zu identifizieren, um die Ergebnisse des Forschungsvorhabens bestmöglich verwerten zu können.
Kontakt am Steinbeis-Europa-Zentrum:
Dr. Meike Reimann, reimann@steinbeis-europa.de
http://www.bricker-project.com - zur Projektwebsite
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter
Bauwesen / Architektur, Energie, Informationstechnik, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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