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08.08.2016 09:00

Nationaldichter ohne Nation? Vortrag über den palästinensischen Star-Lyriker Mahmud Darwish

Nicole Alexander Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Forschungsverbund Marbach Weimar Wolfenbüttel

    Der 2008 verstorbene Lyriker Mahmud Darwish gilt als poetische Stimme der Palästinenser und wird sogar als deren Nationaldichter bezeichnet. Doch lässt sich das Konzept des Nationalautors so einfach auf die Verhältnisse der arabischen Welt übertragen? Dieser Frage geht der Schriftsteller Stefan Weidner, der zahlreiche Werke Darwishs ins Deutsche übertragen hat, in einem Vortrag am 11. August in Weimar nach.

    Am Donnerstag, 11. August 2016, um 19 Uhr hält der Schriftsteller und Übersetzer Stefan Weidner im Goethe-Nationalmuseum in Weimar einen Vortrag mit dem Titel „Gibt es arabische Nationalautoren? Das Beispiel Mahmud Darwish“. Die Veranstaltung des Forschungsverbunds Marbach Weimar Wolfenbüttel (MWW) ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

    Mahmud Darwish (1941–2008) gilt heute als einer der größten Dichter der modernen arabischen Lyrik. Zugleich war er für viele Palästinenser eine unumstrittene Identifikationsfigur. Zwar ist es aufgrund der verspäteten, oft umstrittenen und halbherzigen Nationenwerdung der arabischen Staaten problematisch, in der arabischen Welt von Nationalautoren zu sprechen. Doch für die Palästinenser erfüllt Darwish diese Rolle auf paradigmatische Weise – obwohl oder vielleicht gerade weil sie bis heute keinen Nationalstaat haben. Der Vortrag führt in das Werk von Darwish ein und zeigt dabei die Problematik auf, die die Übertragung des Konzepts des Nationaldichters auf die Verhältnisse der arabischen Welt mit sich bringt.

    Stefan Weidner ist Schriftsteller und Journalist. Er studierte Islamwissenschaften, Germanistik und Philosophie in Göttingen, Damaskus, Berkeley und Bonn. Weidner hat zahlreiche Lyriker aus dem Arabischen übersetzt, darunter Adonis und Mahmud Darwish. Für seinen 2004 veröffentlichten Essay „Mohammedanische Versuchungen” erhielt er den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg.

    Der Vortrag findet im Rahmen der diesjährigen Internationalen Sommerschule des Forschungsverbunds Marbach Weimar Wolfenbüttel (MWW) in Weimar statt, die sich vom 1. bis 12. August 2016 dem Thema „Wie entsteht ein Nationalautor? – Konstruktion und Ambition“ widmet.

    Im Forschungsverbund MWW haben sich im Herbst 2013 das Deutsche Literaturarchiv Marbach, die Klassik Stiftung Weimar und die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel zusammengeschlossen. Ziel von MWW ist es, die Sammlungen dieser drei Einrichtungen durch Forschungsprojekte, Veranstaltungen und Ausstellungen national wie international noch stärker in den Fokus von Wissenschaft und Öffentlichkeit zu rücken und dadurch der geisteswissenschaftlichen Forschung zukunftsweisende Impulse zu geben. Ein besonderes Anliegen sind dem Forschungsverbund gemeinsame Programme zur Nachwuchsförderung wie die jährliche Internationale Sommerschule, die abwechselnd in Marbach, Weimar und Wolfenbüttel stattfindet.


    Weitere Informationen:

    http://www.mww-forschung.de/veranstaltungen


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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