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26.06.2003 11:31

Feierliche Verleihung der Ehrensenatorenwürde der Universität Heidelberg an Prof. Dr. Jürgen Strube

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    (Sperrfrist 17.00 Uhr) Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff: "Wir wollen die herausragenden Verdienste würdigen, die Herr Strube der Universität Heidelberg vielfältig über lange Jahre zukommen ließ" - Prorektor Prof. Dr. Karlheinz Meier hält die Laudatio

    Professor Dr. Jürgen Strube, Aufsichtsratsvorsitzender der BASF Aktiengesellschaft, wird heute in der Alten Aula mit der Würde eines Ehrensenators der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg ausgezeichnet. In der akademischen Feier "wollen wir die herausragenden Verdienste würdigen, die Herr Strube der Universität Heidelberg vielfältig hat über lange Jahre zukommen lassen", fasst Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff die Beweggründe zusammen. Die Laudatio auf Prof. Strube hält während des Festaktes Prorektor Prof. Dr. Karlheinz Meier.

    "Auch mit der jüngsten Ehrensenatorenwürde will die Ruperto Carola erneut Zeichen setzen, vor allem dafür, wie sie sich trotz aller betonten Internationalität in der Kurpfalz - oder politisch korrekt: im Rhein-Neckar-Dreieck - verwurzelt und mit den Unternehmen der Region, hier ihrem größten, verbunden weiß", so Hommelhoff zur Begrüßung. Dabei sei nicht lediglich an Drittmittel gedacht, also das Geld, das die Wirtschaft für Forschungszwecke zur Verfügung stellt. "Im Vordergrund steht vielmehr Immaterielles: nämlich die Netzwerke zwischen Universität und Wirtschaft."

    Hommelhoff: "Zahlreich und fruchtbringend für beide Seiten sind die Verbindungen in der Forschung zwischen Heidelberg und Ludwigshafen, wobei vor allem der wissenschaftliche Nachwuchs aus der Zusammenarbeit mit der Praxis reichen Gewinn zieht." Er erwähne nur die jüngste Initiative, für exzellente Studierende der Chemie ein Studienkolleg zusammen mit ausgewählten Unternehmen einzurichten: "Versteht sich, dass die BASF dabei an der vordersten Front steht."

    Hommelhoff skizziert neue Netzwerke in Forschung und Lehre unter Einfluss der Praxis. "In ersten Konturen angedacht ist hierbei ein großes Zentrum aus Medizinern, Biologen, Juristen, Theologen, Philosophen und Ökonomen." Mit ihm wolle die Universität alle ihre Stärken ausspielen. "Aber auch in der Leitung und Kontrolle der Universität wollen wir uns die Kenntnisse und Erfahrungen der Wirtschaftspraxis erschließen, namentlich die der regionalen Unternehmen." Der reiche Gewinn, den die Gremien der Universität und des Heidelberger Klinikums aus der Arbeit mit Repräsentanten der Wirtschaft gezogen haben, ermutige die Ruperto Carola, "auf diesem Weg zielgerichtet und beherzt voranzuschreiten".

    Prorektor Prof. Meier: Laudatio für Ehrensenator Prof. Dr. J. Strube

    "Im Jahre 1856 machte der 18-jährige Student William Perkin in London eine Entdeckung. Eigentlich wollte er durch die Oxidation von Anilin das Chinin, ein fiebersenkendes Mittel, herstellen. Er erhielt dabei eine schwarzviolette Masse, aus der er durch Extraktion mit Alkohol einen wunderschönen violetten Farbstoff isolieren konnte, den er Mauvein nannte. Dieser Farbstoff war der erste künstlich hergestellte Anilinfarbstoff. Seidenfärber in Lyon prägten daraus eine neue Modefarbe (mauve), die auch heute noch sehr beliebt ist" (Prorektor Prof. Meier).

    Etwa 30 Jahre vor dieser Entdeckung wurde in Mannheim Friedrich Engelhorn geboren. Er habe ein Gespür für zwei grundverschiedene Dinge entwickelt: das Kaufmännische und die wissenschaftlich-technischen Möglichkeiten seiner Zeit. Bereits 1848 betrieb er mit Erfolg eine Leuchtgasfabrik. Dabei wurde er mit dem Problem konfrontiert, dass bei der Herstellung des Leuchtgases ein lästiges Abfallprodukt, nämlich das Anilin, entstand. "Engelhorn verpflichtete den Chemiker Carl Clemm und gründete zusammen mit ihm und zwei Geldgebern 1861 in Mannheim eine kleine Fabrik, in der er den bereits genannten Farbstoff produzierte und aus der schließlich 1865 die Badische Anilin- und Soda-Fabrik entstand. Der Rest ist Geschichte." Die Erfolgsstory der BASF sei - so Prof. Meier -gewissermaßen eine chemische Verbindung aus drei Ingredienzen: wissenschaftliches Gespür, kaufmännisches Geschick und Mut zum Wandel. Heute sei Prof. Strube Aufsichtsratsvorsitzender der BASF Aktiengesellschaft, größtes Chemieunternehmen der Welt, und darüber hinaus der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg durch eine Vielfalt von Aktivitäten eng verbunden.

    "Herr Professor Strube trat nach seiner Promotion in den Rechtswissenschaften 1969 in das Finanzressort der BASF ein und war dann ab 1970 in führenden Positionen im Ausland tätig: zunächst in Antwerpen, danach in Brasilien und schließlich ab 1985 als Mitglied des Vorstandes in den USA mit Zuständigkeit für die Region Nordamerika. Seit 1988 war Professor Strube Mitglied des Vorstandes mit Sitz in Ludwigshafen, seit 1990 sein Vorsitzender. In dieser Verantwortung hat er nicht nur die Position der BASF in der sich strukturell blitzschnell ändernden Weltwirtschaft gefestigt, sondern sich zugleich für wissenschaftliche und gesellschaftspolitische, das Untenehmen übergreifende Angelegenheiten engagiert" (Prorektor Meier).

    "Professor Strube ist damit Triebkraft und Garant für eine Unternehmensphilosophie, nach der Unternehmer und Manager gute persönliche und institutionelle Beziehungen zu den Wissenschaften pflegen sollen." So wirke er beispielsweise als Stellvertretender Vorsitzender im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, und er habe den engen Kontakten der Forschungsabteilungen der BASF zu den Wissenschaften der hiesigen Region - vor allem natürlich zu der Heidelberger Chemie - einen hohen Stellenwert eingeräumt.

    "Mannigfache Forschungskooperationen; das persönliche Engagement von BASF-Kollegen im Lehrangebot der Chemie, das breite Angebot an Exkursionsmöglichkeiten, von Kursen und Seminaren für die Heidelberger Chemiestudenten und die wissenschaftlichen Mitarbeiter als Maßnahmen intensiver Nachwuchsförderung - all dies reflektiert die von den Leitungsgremien, von der Vorstandsebene und damit eben in erster Linie von Professor Strube als langjährigem Vorstandsvorsitzenden der BASF kontinuierlich vertretene und getragene Unterstützung der Fakultät für Chemie der Ruperto Carola."

    In jüngerer Zeit hinzugekommen sei - so Prof. Meier - ein umfangreiches Engagement bei der Stiftung der "Georg-Wittig-Lectureship", bei der Einrichtung des in diesen Tagen stattfindenden "Heidelberg Forum of Molecular Catalysis" und dem gemeinsam verliehenen "BASF Catalysis Award". "Das Forum ist eine gemeinsame internationale Veranstaltung der Universität, der Forschung der BASF und des neuen Sonderforschungsbereichs der Heidelberger Chemie. All dies sind Einrichtungen zum Wohle der lokalen Chemiefakultät und unserer Universität, für die Professor Strube maßgeblich steht."

    Professor Strube habe darüber hinaus eine von seinen Vorgängern im Amt des Vorstandsvorsitzenden der BASF begründete Tradition fortgesetzt: "Wie schon Prof. Timm und Prof. Seefelder hat auch er sich der Universität Heidelberg als Erster Vorsitzender ihrer Universitäts-Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Das versteht sich nicht ganz so von selbst wie der Einsatz der BASF für die Heidelberger Chemie. Denn die Universitäts-Gesellschaft fördert vorzugsweise geisteswissenschaftliche Forschung und die eher allgemeinen fächerübergreifenden Belange der Ruprecht-Karls-Universität. Gerade auch in diesem Bereich hat sich Professor Strube nachhaltig und ungemein erfolgreich engagiert."

    "Lassen Sie mich noch einmal auf die anfangs genannten drei Ingredienzen zurückkommen: wissenschaftliches Gespür, kaufmännisches Geschick, Mut zum Wandel." Es seien eben genau diese drei Ingredienzen auch für den Betrieb und - viel wichtiger - die Weiterentwicklung einer modernen Spitzenuniversität essenziell. Prof. Strube habe mit seinen vielfältigen Aktivitäten für Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft überaus erfolgreich gezeigt, wie man diese drei Zutaten im Sinne eines global operierenden Weltunternehmens, aber - "und dies ist uns besonders wichtig" - auch im Sinne einer global orientierten Universität einsetzt.

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse

    Hinweis für die Redaktionen:
    Bitte unbedingt die Sperrfrist 17 Uhr beachten. Fotos von der Verleihung können ab 19.30 Uhr unter www.basf.de/pressefotos, Schlagwort "BASF Aktiengesellschaft", heruntergeladen werden.


    Weitere Informationen:

    http://www.basf.de/pressefotos


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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