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25.08.2016 12:22

Ozon und Sommersmog: Klimawandel gefährdet heutige Erfolge

Rainer Klose Kommunikation
Empa - Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt

    Der Ozongehalt in der Umgebungsluft hat in der Schweiz in den vergangenen Jahren nur wenig abgenommen, wie die Auswertung langjähriger Messreihen des Nationalen Beobachtungsnetzes für Luftfremdstoffe (NABEL) zeigt – eines gemeinsamen Projekts des Bundesamts für Umwelt (BAFU) und der Empa. Damit belastet der Sommersmog nach wie vor die menschliche Gesundheit. Mit dem Klimawandel dürften heisse Sommer wie 2003 und 2015 künftig häufiger auftreten und das Ozonproblem erneut verschärfen. Das aktuelle Factsheet der Akademien der Wissenschaften der Schweiz beschreibt die Problematik. Zwei Empa-Forscher haben daran massgeblich mitgewirkt.

    Ozon kann, insbesondere in Kombination mit Hitze, ernsthafte gesundheitliche Probleme auslösen. Atemwegserkrankungen nehmen zu, die Symptome von Asthma und Allergien werden verstärkt und Todesfälle häufen sich. Für die Hitzewelle 2003 wurde eine Zunahme der Todesfälle um 7% geschätzt. Auch die Landwirtschaft leidet wegen der Ozonbelastung unter erheblichen Ertragseinbussen. Seit Mitte der 80er Jahre versucht die Schweiz deshalb die Ozonbelastung zu senken. Die Massnahmen zeigen Wirkung: Die so genannten Ozonvorläufer – Kohlenwasserstoffe und Stickoxide, aus denen Ozon entsteht – gingen seit Mitte der 80er Jahre um bis zu zwei Drittel zurück; im europäischen Vergleich eine der grössten Abnahmen.

    Trotz dieser Erfolge wird der Grenzwert für Ozon nach wie vor häufig überschritten. Die Gründe dafür sind vielfältig. So führt die Reduktion der Vorläufer nicht zu einer gleich grossen Minderung von Ozon, weshalb eine noch stärkere Reduktion der Vorläufersubstanzen notwendig ist, um die erwünschte Verbesserung zu erreichen. Weiter haben Ozonvorläufer in den vergangenen 25 Jahren insbesondere in den Boomländern Südostasiens stark zugenommen, und die entsprechende Luftverschmutzung kann teilweise bis nach Europa verfrachtet werden. Mit dem Klimawandel droht eine erneute Verschlechterung der Situation. Anhaltende sommerliche Hochdrucklagen, welche die Ozonbelastung in die Höhe schiessen lassen, werden mit dem Klimawandel voraussichtlich häufiger. Je nach Szenario könnte sich die Anzahl Sommertage (über 25 °C) in den Agglomerationen des Mittellands verdoppeln. Die Autoren des Factsheets empfehlen deshalb eine rasche Absenkung des Ausstosses von Klimagasen und eine weitere Reduktion der Ozonvorläufer, um den Sommersmog zu bekämpfen.

    Das Factsheet «Ozon und Sommersmog: Klimawandel gefährdet heutige Erfolge» wurde von 7 Expertinnen und Experten erstellt, darunter Christoph Hüglin und Lukas Emmenegger von der Empa. Federführung hatte die Schweizerischen Kommission für Atmosphärenchemie und -physik (ACP) der Akademie der Naturwissenschaften.


    Weitere Informationen:

    http://www.empa.ch/web/s604/klimawandel


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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