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26.08.2016 18:10

German Barcode of Life erhält Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Sabine Heine Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere

    Den Titel „ausgezeichnetes Projekt UN – Dekade biologische Vielfalt 2016“ hat Dr. Christiane Paulus, Leiterin der Unterabteilung Naturschutz im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), am 26. Oktober an das Verbundprojekt „German Barcode of Life (GBOL) im Namen der Geschäftsstelle der UN-Dekade verliehen. Diese Würdigung erhielt das Projekt, dessen Koordination und Leitung durch das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut der für Biodiversität der Tiere in Bonn erfolgt, für seine besonderen Leistungen im Rahmen eines qualitativen und nachhaltigen Forschungsansatzes.

    GBOL wird die erste umfassende genetische „Nationalbibliothek der Artenvielfalt“ Deutschlands erstellen. Mit über 11 Millionen Euro finanziert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 2011 die Erstellung einer Datenbank mit genetischen Fingerabdrücken der deutschen Artenvielfalt.

    Am Ende der im Moment laufenden zweiten Phase soll im Jahr 2018 die Zahl der erfassten Tier- und Pflanzenarten Deutschlands um 13,800 Arten ergänzt werden, so dass am Ende der Laufzeit etwa die Hälfte der Tiere und Pflanzen Deutschlands in der Datenbank vertreten sein wird. Dieser Einsatz hat die Juroren und Jurorinnen des UN-Dekade-Wettbewerbs sehr beeindruckt. Zwei Jahre darf das Projekt nun die Auszeichnung „ausgezeichnetes Projekt UN-Dekade Biodiversität“ tragen.

    Neben Paulus beglückwünschten Prof. Dr. Bernhard Misof, stellvertretender Direktor des ZFMKs, Dr. Julia Kloos für das Bundesministerium für Bildung und Forschung bzw. für den Projektträger der Deutschen Luft- und Raumfahrt „Umwelt, Kultur, Nachhaltigkeit“ in Bonn, sowie Dr. Michael Wappelhorst, Leiter des Referats 422 „Gemeinsame Bund-Länder-Förderung: WGL; Stiftungen“ im Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen (MIWF) und Vorsitzender des Stiftungsrates des ZFMKs, das Projekt. Alle Redner und Rednerinnen attestierten dem Projekt hohe innovative Methodologie mit Leuchtturmcharakter für den zukünftigen Schutz der biologischen Vielfalt. „Mit dem Projekt hat das Museum Koenig in Deutschland als Wissenschaftsnation eine führende Rolle in einem internationalen Konsortium aus staatlichen Institutionen und ehrenamtlichen Fachkräften übernommen, die den Aufbau einer "DNA Barcode Bibliothek des Lebens" zum Ziel haben“ erläuterte Misof.

    Kloos lobte vor allem den Gewinn eines breiten Forums an Menschen, die die Ergebnisse und deren Anwendung verstehen und mitdenken. Der angewandte Aspekt zum Beispiel bei Untersuchungen in der Forensik passe genau zur Philosophie des BMBFs. Wappelhorst stellte heraus,wie wichtig die institutionelle Förderung ist und wie sehr die Leitung des Projektes GBOL durch ein Institut in Nordrhein-Westfalen als Land des technischen Fortschritts die große Forschungslandschaft in NRW wahrnehmbar macht. Seine Worte wiesen auch auf zwei weitere große Vorhaben des ZFMKs hin, einen Stellenausbau, der den Etat des Instituts um 1,5 Mio Euro pro Jahr bis 2017 erhöhen wird (und vom MIWF getragen werden wird), und einen Neubau, der auf dem Universitätsgelände entstehen wird.

    Dr. Matthias Geiger, der Projektleiter, erläuterte in einem Vortrag die gesellschaftliche Bedeutung. „Unser herzlicher Dank gebührt dabei auch den zahlreichen Kooperationspartnern und Helfern, die das Projekt unterstützen“ beendete Geiger seinen Vortrag und nahm mit Björn Rulik und Laura von der Mark stellvertretend für das Projekt den Preis entgegen. Es engagieren sich mehr als 20 verschiedene Biodiversitätsforschungsinstitutionen mit ihren Wissenschaftler/-innen und zahlreiche externe Amateur-Taxonomen für GBOL. Diese Bündelung von Expertise setzt Synergien frei und ermöglicht es allen GBOL-Partnern gemeinsam einen aktiven Beitrag zur Biodiversitätserfassung in Deutschland zu leisten.

    Das ausgezeichnete Projekt hat an dem Wettbewerb der UN-Dekade Biologische Vielfalt teilgenommen, eine namhafte Jury hat über die Qualität der eingereichten Projekte entschieden. Der fortlaufende Wettbewerb wird von der Geschäftsstelle der UN-Dekade Biologische Vielfalt mit Sitz in Hürth ausgerichtet. Die Auszeichnung dient als Qualitätssiegel und macht den Beteiligten bewusst, dass ihr Einsatz für die lebendige Vielfalt Teil einer weltweiten Strategie ist. Möglichst viele Menschen sollen sich von diesen vorbildlichen Aktivitäten begeistern lassen und die ausgezeichneten Projekte als Beispiel zu nehmen, selbst im Naturschutz aktiv zu werden.

    Biologische Vielfalt ist alles, was zur Vielfalt der belebten Natur beiträgt: Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen, ihre Wechselwirkungen untereinander und zur Umwelt sowie die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt der Lebensräume. Die natürliche Vielfalt zu schützen, bedeutet nicht nur, die Schönheit der Natur zu bewahren. Es bedeutet auch, die Grundlagen des Überlebens von uns allen zu sichern.

    Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu strebt die deutsche UN-Dekade eine Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins in Deutschland an. Die Auszeichnung nachahmenswerter Projekte soll dazu beitragen und die Menschen zum Mitmachen bewegen.

    Interessierte Einzelpersonen, ehrenamtlich Tätige und Institutionen die sich für die Erhaltung der biologischen Vielfalt durch Forschungs-, Bildungs- oder Naturschutzmaßnahmen einsetzen, sind eingeladen sich an dem fortlaufenden Wettbewerb zu beteiligen. Die Jury entscheidet etwa halbjährlich über die Auszeichnungen. Seit Juni 2012 werden wöchentlich beispielhafte Projekte zur UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet und offiziell vorgestellt. Eine entsprechende Bewerbung als UN-Dekade-Projekt kann ausschließlich online bei der Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt unter http://www.undekade-biologischevielfalt.de eingereicht werden.

    Weitere Informationen GBOL:
    https://www.bolgermany.de/gbol/was-ist-gbol

    Kontakt

    Dr. Matthias Geiger
    GBOL Projektkoordination
    FREDIE Projektkoordination
    Molekulare Taxonomie, Ichthyologie
    Tel: +49 228 9122-258
    Fax: +49 228 9122-212
    Mail: m.geiger@zfmk.de

    Sabine Heine
    Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Adenauerallee 160, 53113 Bonn
    Tel. 0228 9122 215
    Mail: s.heine@zfmk.de

    Ansprechpartner bei der Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt:

    Arno Todt (Projektleitung)
    Geschäftsstelle UN-Dekade Biologische Vielfalt
    nova-Institut GmbH
    Industriestraße 300
    Gebäude 611
    50354 Hürth
    Telefon: 02233-481452
    geschaeftsstelle@undekade-biologischevielfalt.de
    www.undekade-biologischevielfalt.de

    Weitere Infos zu dem Wettbewerb zur UN-Dekade unter:

    www.undekade-biologischevielfalt.de

    Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig - Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere hat einen Forschungsanteil von mehr als 75 %. Das ZFMK betreibt sammlungsbasierte Biodiversitätsforschung zur Systematik und Phylogenie, Biogeographie und Taxonomie der terrestrischen Fauna. Die Ausstellung „Unser blauer Planet“ trägt zum Verständnis von Biodiversität unter globalen Aspekten bei.

    Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 86 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung sowie drei assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute arbeiten strategisch und themenorientiert an Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Näheres unter www.leibniz-gemeinschaft.de


    Bilder

    Dr. Christiane Paulus überreicht Urkunde, Plakette und einen symbolischen Baum an Björn Rulik, Dr. Matthias Geiger und Laura von der Mark (v.l.n.r.)
    Dr. Christiane Paulus überreicht Urkunde, Plakette und einen symbolischen Baum an Björn Rulik, Dr. M ...
    Foto: ZFMK, Bonn
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    Dr. Julia Kloos, Björn Rulik, Dr. Christiane Paulus, Dr. Matthias Geiger, Laura von der Mark und Prof. Dr. Bernhard Misof (v.l.n.r) mit der Urkunde und dem symbolischen Baum
    Dr. Julia Kloos, Björn Rulik, Dr. Christiane Paulus, Dr. Matthias Geiger, Laura von der Mark und Pro ...
    Foto: ZFMK, Bonn
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Dr. Christiane Paulus überreicht Urkunde, Plakette und einen symbolischen Baum an Björn Rulik, Dr. Matthias Geiger und Laura von der Mark (v.l.n.r.)


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    Dr. Julia Kloos, Björn Rulik, Dr. Christiane Paulus, Dr. Matthias Geiger, Laura von der Mark und Prof. Dr. Bernhard Misof (v.l.n.r) mit der Urkunde und dem symbolischen Baum


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