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27.06.2003 08:44

Landeshochschulrat legt Empfehlungen zur Hochschulentwicklung in Brandenburg vor

Andrea Benthien Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Potsdam

    ACHTUNG: Sperrfrist 27. Juni 2003, 13.30 Uhr

    Für Qualität und Exzellenz
    Landeshochschulrat legt Empfehlungen zur Hochschulentwicklung in Brandenburg vor

    Der Landeshochschulrat Brandenburg (LHR) übergab heute dem Ministerpräsidenten des Landes, Matthias Platzeck, "Empfehlungen zur Hochschulentwicklung im Land Brandenburg". In seinem Bericht bescheinigt der LHR dem Land eine erfolgreiche Bilanz des Aufbaus der Hochschulen. Es seien leistungsstarke und wettbewerbsfähige Hochschulen mit einem interessanten Studienangebot und einem bundesweit anerkannten Forschungsprofil entstanden.
    Die Vorsitzende des LHR, Prof. Dr. Evelies Mayer, zeigte sich erfreut darüber, dass die Landesregierung trotz der Finanzknappheit Prioritäten zugunsten von Wissenschaft und Forschung setzt. Das Land wisse, dass seine Zukunft von den Fortschritten in Wissenschaft und Forschung abhänge. Brandenburg habe mit seinen neun jungen Hochschulen große Zukunftsressourcen, die es gezielt zu nutzen und zu entwickeln gelte. Deshalb spricht sich der LHR für Qualitätssicherung sowie für Exzellenz an den Hochschulen als Basis für die weitere Modernisierung des Landes aus.

    Der LHR richtet seine Empfehlungen sowohl an die Hochschulen als auch an das Land. "Die Empfehlungen sollen den Hochschulen in einer schwierigen Zeit Perspektiven für ihre weitere Entwicklung geben", erläuterte die Vorsitzende. Die Empfehlungen konzentrieren sich auf die Erschließung von Ressourcen, die eine Qualitätssteigerung auch bei knapper Kassenlage erlauben. Im Mittelpunkt stehen die Verbesserung des Studienangebotes, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die Verhinderung von Abwanderung gut ausgebildeter Fachkräfte und der Beitrag von leistungsfähigen Hochschulen zur Stärkung der ökonomischen Basis des Landes.

    Der Landeshochschulrat empfiehlt die Vernetzung der Hochschulen zu einem Hochschulsystem Brandenburg als eine Ressource für Qualitätssteigerung. Das Gremium setzt sich für die Einführung gestufter Studienabschlüsse ein. Dadurch sollen Studienabbrecherquoten gesenkt und Studienfachwechsler in Brandenburg gehalten werden. Der LHR plädiert für intensivere Kooperationen der Hochschulen untereinander sowie mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Region und Berlins.
    Stärker als bisher seien diese Einrichtungen in die Nachwuchsförderung einzubeziehen. Der Brandenburgischen Landesrektorenkonferenz und der Landesvereinigung außeruniversitärer Forschung in Brandenburg wird empfohlen, ein gemeinsames Aktionsbündnis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten zu gründen.
    Weiter regt der LHR an, die Kooperation von Hochschulen, Wirtschaft und Regionen im Rahmen des Landesinnovationskonzeptes auszubauen. Um die Rolle der Hochschulen als Strukturentwicklungsfaktor zu stärken, unterstreicht der LHR die Notwendigkeit eines noch engeren Zusammenwirkens der Ressorts Wissenschaft, Wirtschaft und Arbeit. Für die strukturschwache Region Lausitz sollte ein Pilotprojekt entwickelt werden. Es soll die bisherige Arbeitsvermittlung von Absolventen hochschulnah mit der Vermittlung von Praktika, Technologietransfer und der Studienberatung zusammenführen.
    Innovative Vorhaben sollten durch einen ressortübergreifenden Innovationsfonds gefördert werden. Das Gremium spricht sich dafür aus, den Landesetat für Wissenschaft und Forschung so zu gestalten, dass er eine nachhaltige Finanzierung der Hochschulen sicherstellt. Besonderes Augenmerk sollte dabei der Ausfinanzierung der neuen Studienplätze und den Reinvestitionen bei der Forschungsinfrastruktur zukommen. Zur größeren Planungssicherheit schlägt der LHR den Abschluss einer langfristigen Rahmenvereinbarung zwischen dem Land und den Hochschulen (Hochschulpakt) vor.

    Die Empfehlungen des Landeshochschulrates beruhen auf der Analyse der Ausgangslage der Hochschulentwicklung in Brandenburg. Die Mitglieder des LHR besuchten die neun Hochschulen des Landes. Vor Ort führten sie Gespräche mit Hochschulleitungen, Gremienvertretern und Studierenden. Außerdem zogen sie Experten hinzu. Die Empfehlungen des LHR für die Entwicklung des brandenburgischen Hochschulsystems werden durch die Empfehlungen für die einzelnen Hochschulen ergänzt.

    Mit der Novellierung des Brandenburgischen Hochschulgesetzes führte Brandenburg 1999 als erstes Land der Bundesrepublik Deutschland einen Landeshochschulrat ein. Der LHR hat damit gesetzlich festgelegte Aufgaben zu erfüllen. Er berät die Hochschulen und das Land und vermittelt zwischen Staat und Hochschulen. Das Gremium gibt unter anderem Empfehlungen zur Haushaltsplanung auf Landesebene und schlägt den Hochschulen in Abstimmung mit dem jeweiligen Senat Kandidaten für die Präsidentenwahl vor. Dem Gremium gehören 13 Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft an.

    Für weitere Auskünfte steht Ihnen gern die Vorsitzende des Landeshochschulrates, Prof. Dr. Evelies Mayer, Tel.: 0331/866-4882, E-Mail: emayer@ifs.tu-darmstadt.de zur Verfügung.

    Informationen über den Landeshochschulrat sind auch unter http://www.landeshochschulrat.brandenburg.de abrufbar.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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