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31.08.2016 08:45

Herzschwäche-Patienten werden nicht immer Leitlinien-gerecht behandelt

Prof. Dr. Eckart Fleck Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zum Europäischen Kardiologiekongress (ESC) 2016 in Rom

    Rom/Würzburg, 31. August 2016 – Die Leitlinie zur optimalen medikamentösen Behandlung der Herzinsuffizienz ist in Deutschland noch nicht ausreichend umgesetzt. Das zeigen die deutschen Daten der EuroAspire IV Studie, die auf dem Europäischen Kardiologiekongress in Rom präsentiert wurden.

    „Es ist zwar bekannt, dass die Umsetzung internationaler Leitlinien zur Therapie der Herzinsuffizienz mit einer deutlichen Verbesserung der Prognose einhergeht, doch in der Praxis ist weiterhin ein erheblicher Teil der Patienten nicht optimal therapiert. Wir konnten zwei wichtige Ansatzpunkte für eine Verbesserung der Leitlinien-Implementierung identifizieren“, so Dr. Caroline Morbach vom Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz der Universität Würzburg. „Zum einen eine intensivere Aufklärung der Patienten über Diagnose und Bedeutung der Herzinsuffizienz, zum anderen eine flächendeckende Information unter anderem über die Bedeutung von Mineralokortikoidrezeptor-Antagonisten als zusätzliche entwässernde Medikamente für die Prognose, um die Verschreibungshäufigkeit zu erhöhen.“

    Herzinsuffizienz ist eine häufige Folge der koronaren Herzerkrankung (KHK). Die von der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) initiierte Erhebung EuroAspire IV untersuchte die Umsetzung der Leitlinien zur Sekundärprävention der KHK in 24 europäischen Ländern. Für die deutsche Stichprobe wurden 2012 und 2013 insgesamt 536 Patienten untersucht, die in den vorangegangenen drei Jahren wegen eines kardiovaskulären Ereignisses stationär behandelt worden waren. Neben dem Vorliegen bzw. dem jeweiligen Stadium einer Herzinsuffizienz wurde auch die Konformität der Therapie mit der ESC-Leitlinie erhoben.

    44 Prozent der Patienten aus der deutschen Stichprobe des EuroAspire IV Surveys wiesen eine Herzinsuffizienz im Stadium C, also eine symptomatische Herzschwäche, auf. Immerhin 87,4 Prozent der Patienten mit einer solchen Herzinsuffizienz erhielten eine leitliniengerechte medikamentöse Therapie, wobei dieser Anteil bei Patienten mit eingeschränkter linksventrikulärer Pumpfunktion (LVEF) von weniger als 40 Prozent mit 71 Prozent deutlich niedriger war als bei Patienten mit einer LVEF von mehr als 40 Prozent (91 Prozent). Verantwortlich dafür war vor allem die geringe Verordnungshäufigkeit von Mineralokortikoidrezeptor-Antagonisten (MRA), die zusätzlich zu herkömmlichen Diuretika zur Entwässerung beitragen.

    Quelle: ESC 2016 Abstract Morbach et al. Prevalence of heart failure and quality of heart failure care in patients with coronary artery disease: results from the German EuroAspire IV cohort.

    Informationen:
    Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
    Pressesprecher: Prof. Dr. Eckart Fleck (Berlin)
    Hauptstadtbüro der DGK: Leonie Nawrocki, Tel.: 030 206 444 82
    Pressestelle: Kerstin Krug, Düsseldorf, Tel.: 0211 600692 43
    presse@dgk.org
    B&K – Bettschart&Kofler Kommunikationsberatung, Dr. Birgit Kofler, Berlin/Wien, Tel.: +49-172-7949286; +43-676-6368930; +43-1-31943780; kofler@bkkommunikation.com

    Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit über 9500 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.


    Weitere Informationen:

    http://www.dgk.org
    http://www.dgk.org/presse
    http://www.kardiologie.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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