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27.06.2003 10:50

Arbeitsmedizinische Vorsorge

Dr Verena Liebers Pressestelle
Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften

    Bisher ist in Deutschland kein standardisierter Test verfügbar, um die bronchiale Überempfindlichkeit zu messen. Drei Methoden wurden jetzt in einem Projekt des BGFA getestet und grundsätzlich als geeignet erkannt. Die Untersuchung ist Teil der arbeitsmedizinischen Vorsorge und spielt außerdem bei der Begutachtung von Berufskrankheiten eine wichtige Rolle.

    Unspezifische bronchiale Provokationstests spielen in der Diagnostik, der Therapie-Kontrolle, für wissenschaftliche Fragestellungen und in der Begutachtung von Atemwegserkrankungen eine wichtige Rolle. Dennoch gibt es bisher keine internationale Einigung darüber, welcher Test verwendet werden soll. Von der American Thoracic Society (ATS) wurde ein 5-Konzentrations-/5-Stufentest empfohlen. Ein kürzlich am BGFA abgeschlossenes Projekt beschäftigte sich mit der Ein-führung dieser Methode. In einem zweiten Schritt wurden diese Ergebnisse mit denen aus zwei weiteren Testmethoden verglichen.
    Alle drei überprüften Methoden beruhen auf der Einatmung einer Testsubstanz (Methacholin). Dabei treten bei Lungengesunden keine Veränderungen auf, während sich bei Erkrankten Verengungen der Atemwege zeigen. Im BGFA durchgeführte Untersuchungen an 92 freiwilligen Studenten dien-ten dem Aufbau und der Überprüfung der von der ATS empfohlenen Methode. Der Test erwies sich als sehr spezifisch und sensitiv, d.h. falsch positive und falsch negative Reaktionen traten selten auf. Um den hohen Aufwand dieser Untersuchung zu reduzieren, wurde am BGFA zusätzlich ein ATS-modifizierter 1-Konzentrations-/4-Stufentest aufgebaut, der vergleichbar gute Resultate lieferte. Als drittes wurde die bisher in Deutschland empfohlene sog. Reservoirmethode überprüft. Die Ergebnis-se aus allen drei Tests stimmen sehr gut überein, wie die Untersuchung von 24 Studenten belegte.
    Für die Sicherheit und Aussagefähigkeit des bronchialen Provokationstests ist es unerlässlich, sowohl die Dosis der einzuatmenden Substanz, als auch die bronchiale Reaktion präzise zu erfassen. Bei der Reservoirmethode erfolgt die Einatmung der Testsubstanz aus einem Beutel mit tiefen Atemzü-gen. Die anderen beiden Tests nutzen ein Dosimeter: Dies sind automatische Ventilsysteme, die pro Atemzug eine bestimmte Aerosolmenge abgeben. Dabei wird das Aerosol ausschließlich während der Einatmungsphase frei gesetzt.
    Die 1905 begründete ATS ist eine internationale, unabhängige, wissenschaftliche Gesellschaft, die sich schwerpunktmäßig mit Atemwegserkrankungen befasst. Ihr Empfehlungen werden aufgrund des hohen Untersuchungsaufwands jedoch in der Praxis nur bedingt eingesetzt.
    Die am BGFA erhobenen Daten stellen somit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der qualitätsgesicherten Diagnostik dar.

    Das BGFA ist 1989 aus dem Silikose-Forschungsinstitut hervorgegangen und steht unter der Trä-gerschaft des HVBG und der Bergbau-BG. Seit Juli 2002 ist es ein Universitätsinstitut der Ruhr-Universität Bochum. Ziel der Arbeit am BGFA ist es, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Erkrankungen zu erforschen, um geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

    Ansprechpartner:
    Dr. Verena Liebers
    PR-Referat
    Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin (BGFA)
    Institut der Ruhr-Universität Bochum
    Bürkle-de-la-Camp-Platz 1
    44793 Bochum
    Mail: liebers@bgfa.de
    Tel : 0234/302-4583


    Weitere Informationen:

    http:www.bgfa.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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