Bildungsforscher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz tagen an der Universität Rostock
„Vielfalt macht stark“ – getreu diesem Motto tagt vom 19. bis 21. September 2016 die Arbeitsgruppe für Empirische Pädagogische Forschung (AEPF) an der Universität Rostock. Die 81. Konferenz der AEPF legt ihren Themenschwerpunkt auf die Inklusion im Bildungssystem. Etwa 450 Teilnehmende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz werden auf dem Ulmencampus erwartet. Das Institut für Schulpädagogik und Bildungsforschung übernimmt dabei die Organisation.
Wurden Schüler/innen im deutschen Bildungssystem bislang nach ihren Leistungen selektiert, tritt immer stärker die Idee einer Schule für alle Kinder in den Vordergrund. Die inklusive Pädagogik beschreibt die Klasse als eine Einheit, die unterschiedliche Schüler/innen umfasst. „DIE Schüler gibt es nicht, sie sind alle unterschiedlich“, hebt Professor Falk Radisch (Direktor des Instituts für Schulpädagogik und Bildungsforschung an der Universität Rostock) hervor. Das hat zur Folge, dass nicht mehr eine Lehrkraft allein einer Klasse gegenübersteht. Anstatt als Einzelperson zu unterrichten, wird eine intensive Zusammenarbeit von Lehrer/innen und Sonderpädagog/innen angestrebt. Vorderstes Anliegen der Lehrkraft müsse es sein, den unterschiedlichen Lernwegen aller Schüler/innen nachzugehen und sie gleichermaßen zu fördern. Noch werden kontroverse Diskussionen darüber geführt, welche Folgen Inklusion in der Schule für Lehrer/innen und Schüler/innen hat und haben könnte. Aktuelle Forschungsergebnisse, auch aus Mecklenburg-Vorpommern, zeigen allerdings bereits, dass sich für Schüler/innen mit einem Förderbedarf viele Vorteile ergeben können und die Leistungsentwicklung der Kinder ohne Förderbedarf nicht negativ beeinflusst wird. Maik Walm, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Schulpädagogik und Bildungsforschung, bringt es auf den Punkt: „Inklusion ändert grundsätzlich den Blick der Lehrperson auf den Lernprozess aller Schüler/innen.“ Damit einher gehe ebenso ein verändertes Verständnis von Lehrerbildung. Das „Inkludieren der Inklusion in alle Teile der Lehrerbildung“ sieht Professor Radisch dabei als Grundvoraussetzung. Die Ausbildung der künftigen Lehrer/innen stellt für ihn die Chance dar, das Prinzip der Inklusion nachhaltig im Schulsystem zu etablieren. Das große Ziel bleibt die Chancengleichheit und Gleichberechtigung aller Schülerinnen und Schüler.
Die Universität Rostock als größter Standort der Lehrerbildung und der Bildungsforschung im Land bietet sich als Tagungsort für dieses aktuelle Thema nachgerade an. „Im Rahmen der Tagung werden aktuelle Entwicklungen und Diskussionen zum Thema Inklusion jeweils täglich in einem Hauptvortrag im Audimax vorgestellt.“ berichtet Anja Krüger, Konferenzmanagerin der Tagung. Daran schließen sich jeweils zahlreiche Symposien und Einzelvorträge an. Am Abend des 19. Septembers werden in einer Publikums-offenen Diskussion in der Aula des Universitätshauptgebäudes Grundperspektiven auf „Inklusion“ debattiert. Die sogenannten „Kellergespräche“ beginnen um 19:00 Uhr und sind für alle Interessierten kostenfrei zugänglich. Wissenschaftler/innen, Studierende und Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Tagung teilzunehmen. Eine Anmeldung ist vor Ort möglich.
Informationen
Veranstaltungsort: Campus Ulmenstraße, Haus 1, Ulmenstraße 69,
sowie der Audimax und der Arno-Esch-Hörsaal
Tagungszeitraum: 19. bis 21. September 2016
Kontakt
Universität Rostock
Philosophische Fakultät
Institut für Schulpädagogik und Bildungsforschung
Prof. Dr. Falk Radisch
Tel.: +49 381 498-2648
E-Mail: falk.radisch@uni-rostock.de
Anja Krüger
AEPF Tagungskomitee
Tel.: 01575/ 9603057
E-Mail: info@aepf2016.de
v.l.: Professor Falk Radisch, Anja Krüger, Maik Walm und Professor Thomas Häcker.
Foto: Dr. Kristin Nölting/Uni Rostock
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
Pädagogik / Bildung
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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