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Austausch von WissenschaftlerInnen und Studierenden geplant
Die Universität Vechta hat am vergangenen Freitag, 16. September 2016, mit der Universität Lissabon einen Vertrag über die wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit geschlossen. Mit rund 50.000 Studierenden, darunter alleine 5.800 ausländischen Studierenden aus 106 verschiedenen Ländern und über 4.000 Doktorandinnen und Doktoranden, rund 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 18 Fakultäten und einem Jahresbudget von über 300 Millionen Euro gehört die Universität Lissabon zu den größten und erfolgreichsten Universitäten in Europa. Wie der Präsident der Universität Vechta, Prof. Dr. Burghart Schmidt, bei der feierlichen Vertragsunterzeichnung in Lissabon betonte, eröffnen sich dadurch für die Universität Vechta vielversprechende Perspektiven der Kooperation in den Bereichen der Lehrerbildung, der Erziehungswissenschaften, der landwirtschaftlichen Strukturplanung und der Umweltwissenschaften, aber auch der Geographie und vor allem der Kulturwissenschaften.
Während der Rektor der Universität Lissabon, Prof. Dr. António Manuel da Cruz Serra, mit Prof. Schmidt darin übereinstimmte, dass der Austausch von WissenschaftlerInnen und Studierenden im Kontext der Globalisierung extrem wichtig geworden sei, verwies letzterer auch auf konkrete Kooperationsvorhaben in der Lehrerbildung, den Agrar- und den Kulturwissenschaften. In einem ausführlichen Gedankenaustausch, an dem neben Prof. da Cruz Serra auch Vizepräsident Prof. Dr. Luís Manuel dos Anjos Ferreira und zahlreiche VertreterInnen der verschiedenen Fakultäten aus Lissabon teilnahmen, wurden die Perspektiven zukünftiger Zusammenarbeit präzisiert.
Darüber hinaus diskutierte der Präsident der Universität Vechta auch mit dem bekannten Philosophen und Politikwissenschaftler José Viriato Soromenho Marques über den Fortschrittsgedanken in der Kant´schen Philosophie und die Weiterentwicklung der Europäischen Union in der gegenwärtigen Krisensituation und mit Prof.in Dr. Teresa Maria Loureiro Rodrigues Cadete über die ästhetische Erziehung bei Schiller und verschiedene kulturtheoretische Ansätze in der jüngeren Vergangenheit. Beide werden im nächsten Jahr zu Vorträgen nach Vechta kommen.
Begleitet von Prof. Karl-Eckhard Carius, über lange Jahre Inhaber der Professur für Designpädagogik in Vechta und Gründungsdirektor des Instituts für intermediäre Gestaltung (ImeG), der vor seiner wissenschaftlichen Laufbahn an der deutschen Schule in Lissabon unterrichtet hatte und zuletzt durch eine Publikation in deutscher und portugiesischer Sprache über Lissabons Wandbilder der Nelkenrevolution von 1974 von sich reden gemacht hatte, traf sich Prof. Schmidt außerdem mit dem Leiter der Friedrich-Ebert Stiftung in Lissabon, Reinhard Nauman, mit der Leiterin des dortigen Goethe-Institutes Claudia Hahn-Raabe und mit dem neuen deutschen Botschafter in Portugal, Dr. Christof Weil. Dieser erwies sich zur allgemeinen Überraschung als ausgezeichneter Kenner und Anhänger des 1940 in Vechta geborenen Schriftstellers Rolf-Dieter Brinkmann, der seit Anfang der 60er Jahre Gedichte und Prosa veröffentlicht und sich dabei zu einem Literaten entwickelt hatte, der die Abschaffung der Grenzen zwischen „hoher“ Dichtung und „bloßer“ Schriftstellerei propagierte. Diskutiert wurde u. a. über die Möglichkeiten einer Brinkmann-Ausstellung in Portugal, die Organisation von wissenschaftlichen Sommerakademien und einen verstärkten Austausch von Studierenden. Da die Universität Vechta bereits seit einigen Jahren sehr gute Beziehungen zu brasilianischen Universitäten unterhält, würden sich hier insgesamt sehr interessante Kontakte zu weiten Teilen der portugiesischsprachigen Welt herauskristallisieren, die heutzutage mehr als 240 Millionen MuttersprachlerInnen umfasst.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Kooperationen, Studium und Lehre
Deutsch
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