Der Europäische Forschungsrat fördert mit rund 1,5 Millionen Euro die wissenschaftliche Arbeit von Dr. Johannes Albrecht an der TU Dortmund. Für seine Forschung erhält der Physiker einen ERC Starting Grant. Dabei hat er sich gegen große Konkurrenz durchgesetzt, denn die Förderquote lag bei nur 10 Prozent. Das geförderte Projekt mit dem Namen PRECISION („Precision measurements to discover new scalar and vector particles“) ist am Teilchenbeschleuniger LHC in der Schweizer Großforschungseinrichtung CERN in Genf angesiedelt. Dort sucht Dr. Johannes Albrecht nach bisher unbekannten Teilchen und Kräften.
In der Physik sind die vier fundamentalen Kräfte der Natur schon sehr lange bekannt: Dazu gehören die Gravitation und der Elektromagnetismus sowie die schwache Kernkraft, die radioaktive Zerfälle bedingt, und die starke Kernkraft, die zum Beispiel Protonen und Neutronen zusammenhält. In seinem grundlagenorientierten PRECISION-Projekt ist Dr. Johannes Albrecht auf der Suche nach einer neuen Grundkraft. Um diese nachzuweisen, sucht er Phänomene, die sich mit den vier bisher bekannten Kräften nicht erklären lassen. „Die Teilchen, die wir suchen, dürfte es laut der bestehenden Theorie, dem Standardmodell der Teilchenphysik, gar nicht geben“, erläutert Dr. Johannes Albrecht.
Um den möglicherweise existierenden Teilchen auf die Spur zu kommen, nutzt der Physiker Präzisionsmessungen. Einen ersten Erfolg hat er mit seiner Arbeitsgruppe am CERN in Genf und an der TU Dortmund in den vergangenen Jahren bereits erzielt: Sie haben einen der seltensten jemals gemessenen Teilchenzerfälle beobachtet. Dabei zeigen diese und weitere Messungen eine gewisse Anomalie, die Dr. Johannes Albrecht jetzt prüfen will. Sein Ziel ist es, herauszufinden, ob hinter den Messergebnissen wirklich bisher unbekannte Teilchen und Kräfte stecken. Sollte es ihm gelingen, das zu bestätigen, würden seine Messungen wichtige Hinweise auf eine neue Grundkraft liefern. Andernfalls würden sie das Standardmodell bekräftigen.
Vita Dr. Johannes Albrecht
Dr. Johannes Albrecht, 38 Jahre alt, ist seit 2013 Leiter einer DFG-geförderten Emmy Noether-Nachwuchsgruppe an der Fakultät Physik der TU Dortmund. Er studierte Physik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der University of Sydney (Australien). Im Jahr 2009 promovierte Johannes Albrecht mit einer Arbeit zur experimentellen Teilchenphysik in Heidelberg. Von 2009 bis 2013 forschte er am Forschungszentrum CERN in Genf.
ERC Starting Grant
Der Europäische Forschungsrat fördert mit den ERC Starting Grants herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, deren Promotion zwischen zwei und sieben Jahren zurückliegt. Das Programm bietet ihnen die Möglichkeit, ihre Laufbahn unabhängig zu entwickeln und den Übergang von der angeleiteten zur unabhängigen und selbständigen Forschung zu schaffen. Die Förderung für ein Projekt liegt bei bis zu 1,5 Millionen Euro über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren. Wer einen ERC Starting Grant beantragt, muss sein Potenzial für wissenschaftliche Unabhängigkeit und Reife bereits nachgewiesen haben. Beispielsweise wird erwartet, dass Antragstellende mindestens eine namhaften Veröffentlichung vorweisen können, die sie ohne Beteiligung des Doktorvaters verfasst haben. Des Weiteren sollen sie Präsentationen auf renommierten internationalen Konferenzen, Patente, Auszeichnungen oder Preise vorweisen.
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Jürgen Huhn/TU Dortmund
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Physik / Astronomie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
Dr. Johannes Albrecht von der TU Dortmund wird vom Europäischen Forschungsrat mit rund 1,5 Millionen ...
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