Die Arbeitslosigkeit wird 2017 voraussichtlich bei durchschnittlich 2,62 Millionen Personen liegen, geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Prognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Das wären rund 70.000 weniger als in diesem Jahr. Zugleich wird dem IAB zufolge die Zahl der Erwerbstätigen um 480.000 auf 44,03 Millionen steigen.
Das IAB erwartet in seiner Prognose ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,8 Prozent im Jahr 2016 und von 1,3 Prozent im Jahr 2017. Während dies für eine gute Wirtschaftsentwicklung steht, sehen die Arbeitsmarktforscher auch einige Unsicherheitsfaktoren: „Risiken bestehen vor allem im Hinblick auf die Folgen der Brexit-Entscheidung, die Stabilität des europäischen Bankensektors und die Finanzmarkt- und Wirtschaftsprobleme in einigen Schwellenländern.“
Ein großes Plus erwartet das IAB abermals bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Laut der Prognose werden 2016 31,42 Millionen und 2017 31,93 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein.
Das Erwerbspersonenpotenzial erreicht mit 46,73 Millionen im nächsten Jahr einen neuen Höchststand. Die demografische Entwicklung wird dabei durch die Zuwanderung überkompensiert: Der starke Zuzug von Flüchtlingen seit 2015 wird nach der Prognose bis Ende nächsten Jahres insgesamt zu einem Plus von 560.000 Erwerbspersonen führen. Unabhängig davon wird für 2016 und 2017 mit einer Nettozuwanderung vor allem aus Süd- und Osteuropa von je 300.000 Personen gerechnet. Die weiter steigenden Erwerbsquoten der Frauen und der Älteren tragen ebenfalls zum Wachstum des Erwerbspersonenpotenzials bei.
Im Jahr 2016 geht die Arbeitslosigkeit um 110.000 Personen auf 2,69 Millionen zurück. Im Jahresvergleich wird für 2017 eine weitere Abnahme der Arbeitslosigkeit um 70.000 Personen erwartet. Im Verlauf des nächsten Jahres könne die Arbeitslosigkeit bei zunehmenden Eintritten von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt aber vorübergehend auch leicht steigen, so Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und Strukturanalysen“. Dennoch stellt er fest: „Angesichts der großen Herausforderung der Flüchtlingsintegration ist die günstige Entwicklung der Arbeitslosigkeit beachtlich.“
http://doku.iab.de/kurzber/2016/kb2016.pdf
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