Der Berliner Künstler Fritz Balthaus hat den offenen zweiphasigen Wettbewerb „Kunst am Bau“ des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin gewonnen. Das Kunstwerk „kunstnest“ soll drei Neubauten auf dem Forschungscampus Berlin-Buch begleiten.
Auf dem Campus entstehen derzeit das ln-vivo Pathophysiologielabor (IPL) des MDC, die Forschungseinrichtung Experimentelle Medizin (FEM) der Charité, sowie ein gemeinsames Infrastrukturgebäude. Für diese Bauten wurde der Wettbewerb „Kunst am Bau“ ausgelobt.
Die Arbeit mit dem Titel „kunstnest“ von Fritz Balthaus, stellt einen Storchenturm dar und soll ihren Platz vor dem Eingang des FEM finden. Das haushohe Werk ist aus Straßenlaternen und Holzlamellen komponiert und wird von einem Storchennest gekrönt. Die Elemente stammen aus dem direkten Umfeld des Kunstwerks und lassen es so in einen materiellen wie inhaltlichen Dialog mit der Umgebung treten. Die Ungewissheit, ob Störche das Nest tatsächlich annehmen werden und sich dort ansiedeln ist künstlerisch intendiert.
Ein Preisgericht unter Vorsitz der Künstlerin Eva-Maria Schön empfahl den Entwurf des Berliner Künstlers zur Realisierung. Aus der Beurteilung des Preisgerichts:
„Das sogenannte Storchennest wird als Kunstnest bezeichnet. Der Storch gibt nur die Assoziation, denn die Form der Skulptur eröffnet die Möglichkeit, dass es zu einem tatsächlichen Storchennest werden könnte. Was könnte dann passieren? Eine Utopie - eine Wunschvorstellung der Wissenschaft - ihre Unberechenbarkeit. Der Storch steht hier für das Experiment und die Nutzbarkeit: jahreszeitlich gesehen wäre das Nest für vier Monate besetzt - in den restlichen Monaten des Jahres beleuchtet sich die hohe Skulpturen aus Lampen selber und markiert den Ort durch Licht. So ist sie auch von weitem sichtbar, was für dieses Gebiet am Rande des Campus positiv erscheint. Die Skulptur besteht aus 7 Leuchten, ohne Sockel, die auf dem Campus zu finden sind. Sie werden zum "objet trouvé" umgewandelt, gebündelt, und geben selber Licht ab, sind zusammen ein Teil der Skulptur. Das Material Holz auf der Spitze stammt aus der direkten Umgebung der Architektur und suggeriert eine Ansammlung - wie bei einem Vogelnest. Ob es wirklich ein mahnendes Objekt sein soll, das auf die Rückentwicklung der Storchenpopulation hinweist oder auf den Rückgang von Naturschutzgebieten, wurde kritisch hinterfragt. Könnte das Storchennest auch eine Metapher für die Freiheit des Vogelfluges sein - beziehungsweise für die Freiheit der Wissenschaft in der Forschung?“
Beim Bau von Gebäuden, die mit öffentlichen Mitteln finanziert werden, besteht die Verpflichtung, einen gewissen Anteil der Baukosten (ca. 1%) für „Kunst am Bau“ einzusetzen.
Die vielfältige Auseinandersetzung zwischen Kunst und Wissenschaft ist bereits heute auf dem Campus erlebbar. Ziel des Wettbewerbes war es, diesen Diskurs zu intensivieren und fortzuführen. Durch die künstlerische Intervention soll die Aufenthaltsqualität des Campus auch im südlichen Randbereich, in dem die Neubauten errichtet werden, unterstützt und aufgewertet werden.
Mit dem 2. Preis wurde die Arbeit „Elefantenzahnpasta“ von Oliver Strömer und Cisca Bogmann aus Berlin ausgezeichnet. Die Plastik stellt die Interpretation des gleichnamigen Experiments dar, bei dem Wasserstoffperoxid, Kaliumiodid und Tenside gemischt werden, um eine Schaumschlange entstehen zu lassen. So wird das Prinzip der Kausalität von Experimenten im Werk fixiert.
Für seine Arbeit „Wächter“, einer auf den ersten Blick lebensecht wirkenden Bronzeplastik eines Mäusebussards, der von einem Betonmast aus das Treiben auf den Campus beobachtet, erhielt Markus Klink aus Stuttgart den 3. Preis.
https://insights.mdc-berlin.de/de/2016/09/storchennest-als-metapher-fuer-die-fre... – Pressemitteilung auf den Seiten des MDC
1. Preis des Wettbewerbs: "kunstnest" von Fritz Balthaus.
Rendering: Fritz Balthaus.
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