idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.09.2016 10:13

Veränderung der Nervenzelloberfläche kann vor Alzheimer schützen

Dr. Christian Leibinnes Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Alzheimer Forschung Initiative e.V.

    Eine Veränderung der Zelloberfläche von Nervenzellen im Gehirn kann vor der Alzheimer-Krankheit schützen. Das bestätigt die Forschung von Dr. Viola Nordström vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Die Forschungsergebnisse wurden jetzt im Fachjournal „Acta Neuropathologica Communications“ publiziert. Das Projekt wird durch den Erwin Niehaus-Preis der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) mit 40.000 Euro gefördert.

    Nervenzellen verfügen über Insulinrezeptoren, gewissermaßen Antennen, die Insulinsignale von außerhalb der Zelle aufnehmen und die Zelle dadurch am Leben erhalten. Diese Übertragung des Insulinsignals in die Zellen ist von zentraler Bedeutung für Gedächtnis und Erinnerung. Bei der Alzheimer-Krankheit lagern sich die Alzheimer-typischen Amyloid-Oligomere (Vorstufen der Alzheimer-Plaques) im Gehirn ab und stören dabei auch die Wirkung des Insulins auf die Nervenzellen. So tragen die Amyloid-Ablagerungen zum Absterben der Nervenzellen bei.

    Durch eine Veränderung der Zelloberfläche ist es Viola Nordström, Silke Herzer und ihrem Team aus der Abteilung Zelluläre und Molekulare Pathologie (Univ.-Prof. Dr. Hermann-Josef Gröne) gelungen, diesen Mechanismus auszuhebeln. Die Wissenschaftler setzten einen Wirkstoff ein, der die Entstehung von Gangliosiden hemmt. Bei Gangliosiden handelt es sich um Fette, die einen starken Einfluss auf den Zellstoffwechsel nehmen. Durch ihre Verringerung bleiben die Zellen vor Alzheimer-Oligomeren verschont und das Insulinsignal erreicht weiter die Nervenzellen. Diese Ergebnisse zeigten sich bereits im Zellkulturmodell und konnten jetzt im Alzheimer-Mausmodell bestätigt werden.

    Im nächsten Schritt soll der Mechanismus nun weiter erforscht werden. So könnten aus dieser Grundlagenforschung auch neue Ansätze für die Therapie der Alzheimer-Krankheit entstehen. „Alzheimer bringt viele Ängste für Betroffene und Angehörige mit sich. Es ist eine Krankheit, die berührt, da sie unsere Persönlichkeit angreift“, sagt Viola Nordström.

    Über die Alzheimer Forschung Initiative e.V.
    Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein. Seit 1995 fördert die AFI mit Spendengeldern Forschungsprojekte engagierter Alzheimer-Forscher und stellt kostenloses Informationsmaterial für die Öffentlichkeit bereit. Bis heute konnte die AFI 188 Forschungsaktivitäten mit über 7,7 Millionen Euro unterstützen und 750.000 Ratgeber und Broschüren verteilen. Interessierte und Betroffene können sich auf www.alzheimer-forschung.de fundiert über die Alzheimer-Krankheit informieren und Aufklärungsmaterial anfordern. Ebenso finden sich auf der Webseite Informationen zur Arbeit des Vereins und allen Spendenmöglichkeiten. Botschafterin der AFI ist die Journalistin und Sportmoderatorin Okka Gundel.

    Pressekontakt
    Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI)
    Dr. Christian Leibinnes
    Kreuzstr. 34
    40210 Düsseldorf
    0211 - 86 20 66 27
    presse@alzheimer-forschung.de
    www.alzheimer-forschung.de/presse


    Weitere Informationen:

    https://actaneurocomms.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40478-016-0354-z - Publikation in Acta Neuropathologica Communications
    https://www.alzheimer-forschung.de/4998 - Kostenfreies Fotomaterial


    Bilder

    Dr. Viola Nordström
    Dr. Viola Nordström
    Thomas Tratnik
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Dr. Viola Nordström


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).