Studie der Geburtsmediziner am UKL belegt Nutzen einer MRT-Untersuchung zur präziseren Geburtsplanung
Eine MRT-Untersuchung in den letzten Schwangerschaftswochen kann bei Beckenendlagen wichtige Daten für die Geburtsplanung liefern. Das zeigt eine Studie der Geburtsmediziner und Radiologen am Universitätsklinikum Leipzig zu neuen Wegen in der vorgeburtlichen Diagnostik, die jetzt in PLOS ONE publiziert wurden. Demnach kann mithilfe bestimmter Parameter im Vorfeld abgeklärt werden, ob trotz der besonderen Lage des Kindes eine natürliche Geburt möglich und sicher ist.
Sogenannte Beckenendlagen („Steißlagen“), also eine Position der Ungeborenen mit dem Steiß und nicht mit dem Kopf als führenden Teil, gehören zu den schwierigeren Aufgaben für die Geburtsmediziner. „Häufig wird in solchen Fällen per Kaiserschnitt entbunden, um größtmögliche Sicherheit für Mutter und Kind sicherzustellen“, erklärt Prof. Holger Stepan, Leiter der Geburtsmedizin am Universitätsklinikum Leipzig. „Dabei ist auch in solchen Fällen, die immerhin bei 3 bis 5 Prozent aller Schwangerschaften auftreten, eine normale natürliche Geburt bei bestimmten Vorbedingungen möglich“, so Stepan.
Mit einer Neuerung in der vorgeburtlichen Diagnostik wollen die Leipziger diese Art der Entbindung künftig noch sicherer für Mutter und Kind machen. Möglich wird dies durch den Einsatz einer Beckendiagnostik mittels MRT im letzten Schwangerschaftsdrittel, wenn sich eine Beckenendlage abzeichnet. Die MRT-Untersuchung ist für die Schwangere und das Ungeborene völlig unschädlich und kann mittels bestimmter Parameter mit großer Sicherheit zeigen, ob eine natürliche Geburt möglich ist oder ein Kaiserschnitt notwendig wird.
Dies konnten die Geburtsmediziner am UKL jetzt mit einer Studie belegen, in der über acht Jahre die Daten von 240 erstgebärenden Schwangeren mit Beckenendlagen eingeflossen sind. „Dabei zeigte sich, dass wir anhand der im MRT erhobenen präzisen Daten zur Beckenanatomie, erkennen können, wann eine natürliche Geburt mit geringem Risiko umgesetzt werden kann“, erklärt Geburtsmediziner Prof. Holger Stepan. Die Auswertung der Daten ergab, dass bei einem Maß der Beckenmitte (interspinous diameter – ISD) über 11 Zentimetern deutlich seltener ein Kaiserschnitt notwendig wurde.
„Wir können daraus ableiten, dass der ISD eine höhere Aussagekraft über den möglichen Geburtsverlauf hat als andere, bisher gebräuchliche Parameter“, so Stepan. „Diese Daten können künftig eine wichtige Ergänzung zur vorgeburtlichen Planung liefern und Frauen und Ärzten bei Beckenendlagen mehr Sicherheit bei der Entscheidung für die Entbindungsart an die Hand geben.“
Publikation:
Hoffmann J, et al„ (2016) New MRI Criteria for Successful Vaginal Breech Delivery in Primaparae, PLoS ONE 11(8)
Prof. Holger Stepan, Leiter der Geburtsmedizin am Universitätsklinikum Leipzig.
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