Über die textile Innenausstattung im neuen Maybach diskutierten 100 Teilnehmer im Rahmen der Vortragsreihe des Arbeitskreises Textil und Bekleidung des Vereins Deutscher Ingenieure an der Hochschule Reutlingen.
In einer kurzen Einführung erläuterte Prof. Harald Dallmann die Historie der Marke Maybach und betonte insbesondere die Verbindung des genialen Konstrukteurs Wilhelm Maybach mit der Stadt Reutlingen.
Wilhelm Maybach wuchs nach dem Tode seiner Eltern im "Bruderhaus" auf und absolvierte dort auch seine Ausbildung. In der städtischen Oberrealschule belegte Maybach Abendkurse in Physik und Mathematik und arbeitete schließlich unter Gottlieb Daimler, dem Leiter der Maschinenfabrik. Nach weiteren Stationen werden unter ihm u.a. "Viertaktmotore" alltagstauglich. Viele Entwicklungen folgen, bis schließlich erste Fahrzeuge gemeinsam mit seinem Sohn Karl Maybach, unter eigenem Namen, produziert werden. Nach den Wirren des zweiten Weltkrieges wird zwar an den Neuanfang gedacht, aber auf Grund Kapitalmangels verworfen.
Dipl.-Ing. Rainer Leucht, Leiter der Baureihe Maybach, erläuterte in seinem Vortrag zunächst die Zielvorgaben, die für das Projekt definiert worden sind. Neben zeitloser Eleganz und Technologie auf höchstem Niveau sollte auch ein ganzes Stück des Geistes der alten "Maybachs" im neuen Fahrzeug verwirklicht werden.
In seinem Referat über die "Textile Innenausstattung im neuen Maybach" ging Rainer Leucht auf die verschiedensten Bauteile ein, die auf den ersten Blick erkennbar sind, und die vielen meist nicht sichtbaren textilen Konstruktionen, die aus dem modernen Fahrzeugbau nicht mehr wegzudenken sind.
Wenn im Innenraum zunächst hauptsächlich Leder und Hölzer dominieren sollten, so war schnell klar, dass ohne den Einsatz verschiedenster textiler Konstruktionen höchste Qualitätsanmutung und Komfort nicht möglich gewesen wären.
Neben schweren Tufting-Qualitäten im Bereich der Teppichböden und der Kofferraumauskleidung werden zahlreiche Vliesstoffe aus unterschiedlichsten Materialien zur Schalldämmung und zur Kaschierung von Bauteilen eingesetzt. Von besonderer Bedeutung sind im Bereich der Sitze sogenannte Abstandsgewirke, die eine Klimatisierung der Sitze überhaupt erst ermöglichen und so zu einem hervorragendem Sitzklima beitragen. Mögen Gardinen vor den Scheiben für den normalen Autofahrer ungewöhnlich sein, im Maybach sind sie für viele Kunden ein Muss und stellen die Lieferanten vor nicht zu unterschätzenden Probleme! Neben den Anforderungen an die physikalischen Eigenschaften wie extreme Lichtbeständigkeit, Elastizität und Vernähbarkeit ist es eigentlich selbstverständlich, dass sie sich auch sauber falten lassen und in den Farben stimmen. An diesem Problem ergab sich eine ausführliche Diskussion unter den anwesenden Fachleuten der Zulieferbranche aus dem Raum Stuttgart/Reutlingen.
Viele Zuhörer zeigten sich ob der Vielfalt der eingesetzten Textilien im Bereich der Sicherheitssysteme (10 Airbags), Gurte bis hin zu Schläuchen, Filtern und vieles mehr, doch überrascht. Nach einer längeren Diskussion des Vortrages konnten die Teilnehmer die Materialien vor Ort in Natura an einem Maybach R 62 begutachten, der eigens zu diesem Zweck auf dem Campus ausgestellt wurde.
Informationen bei
Prof. Harald Dallmann
Leiter AK Textil und Bekleidung im VDI, Reutlingen
Tel.: 07121/ 271-342
E-Mail: harald.dallmann@fh-reutlingen.de
Personen v.l.n.r.:Dipl.-Ing. Rainer Leucht, Leiter Baureihe Maybach, DaimlerChrysler AG, Prof. Dr. G ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
Personen v.l.n.r.:Dipl.-Ing. Rainer Leucht, Leiter Baureihe Maybach, DaimlerChrysler AG, Prof. Dr. G ...
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