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04.10.2016 13:05

Spaziergang durch ein florales Gedächtnis

Sebastian Hollstein Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Neues Buch zum Herbarium Haussknecht schließt Sammlungsprojekt an der Universität Jena ab

    Mit etwa 3,5 Millionen Belegen zählt das Herbarium Haussknecht der Friedrich-Schiller-Universität Jena zu den größten Pflanzensammlungen der Welt. Seit mehr als 200 Jahren tragen Botaniker hier alles zusammen, was auf der Erde wächst, und schaffen so ein florales Gedächtnis unseres Planeten. Doch als Teil der universitären Sammlungsbestände fristen die Pflanzenbelege nicht nur ein archiviertes Dasein, sondern werden nach wie vor in Forschung und Lehre eingesetzt. Wie gelebte Wissenschaftsgeschichte und aktuelle Forschung in der Biologie zusammenpassen, das zeigt der kürzlich erschienene Band „Blatt auf Blatt. Einzigartige Geschichten aus dem Herbarium Haussknecht“.

    Ein Semester lang beschäftigten sich Studierende intensiv mit ausgewählten Pflanzen der Sammlung und lernten dadurch sowohl Historie als auch Aufbau des Herbariums kennen. In einzelnen Beiträgen stellen die Seminarteilnehmer nun in dem neuen Buch „ihre Pflanzen“ genauer vor und liefern so ganz nebenbei einen kleinen Einblick in die Botanik als Wissenschaft. Der Leser folgt ihnen auf diesem Streifzug durch die Botanik und erfährt viel Wissenswertes über die Bedeutung und Entstehung einer solchen Sammlung, etwa wie wichtig tatsächlich die kleinen Etiketten neben den Pflanzenteilen sind, ohne die weder Fundumstände noch die Einordnung der jeweiligen Pflanze bekannt wären.

    Zehn Bände in der Reihe „Laborberichte“ erschienen

    Dieser Band 10 der Reihe „Laborberichte“, die in den vergangenen drei Jahren Sammlungen der Universität Jena vorgestellt hat, schließt das Projekt „Laboratorium der Objekte“ ab. Im Rahmen dieser Initiative, die von der Stiftung Mercator unterstützt wurde, haben Studierende – wie im Herbarium Haussknecht – die wissenschaftlichen Sammlungen der Universität Jena in den Mittelpunkt von Lehrveranstaltungen gestellt. Archäologen, Kunsthistoriker, Volkskundler und eben Biologen schufen sich ihren eigenen Zugang zu den Objekten, indem sie mit ihnen arbeiteten und sie nicht nur in einer Glasvitrine betrachteten. „Das Projekt war mit Abstand das interdisziplinärste, an dem ich teilgenommen habe“, sagt Dr. Michael Markert von der Arbeitsgruppe Biologiedidaktik der Universität Jena, der innerhalb des „Laboratoriums“ eng mit dem Leiter Prof. Dr. Steffen Siegel und der Koordinatorin Dr. Kerrin Klinger zusammenarbeitete und selbst an zwei Bänden der daraus hervorgegangenen Schriftenreihe beteiligt war. „Spezialisten in einer Disziplin boten Lehrveranstaltungen über Sammlungen in völlig anderen Fächern an oder setzten sich gleich selbst mit Sammlungen aus anderen Fächern auseinander. Band 5 der Reihe etwa beschäftigt sich aus historischer Perspektive mit dem Rassebegriff und damit, wie dieser sich in Objekten aus verschiedenen anthropologisch-zoologischen Sammlungen der Universität spiegelt.“ Außerdem betont Markert, dass innerhalb der relativ kurzen Projektlaufzeit sehr spannende, abwechslungsreiche und zugängliche Bücher entstanden sind, die von der intensiven Zusammenarbeit mit dem Schreibzentrum der Universität Jena profitierten.

    Wissenschaftliche Schätze stärker in die Lehre einbeziehen

    Auch in Zukunft werden die wissenschaftlichen Schätze der Universität stärker in die Lehre einbezogen. Erste Ideen sind während des „Laboratoriums“ entstanden. Dr. Tilde Bayer, die Sammlungsbeauftragte der Universität Jena, unterstützt die Initiative: „Sie wurde nicht zuletzt auch möglich durch die an wissenschaftlichen Sammlungen reiche Universität und den sie betreuenden Mitarbeitern, die mit ihrem Engagement zum Gelingen des Projektes beitrugen. Ich freue mich, dass die Förderung der wissenschaftlichen Sammlungen auf vielfältige Weise auch weiterhin ein zentrales Anliegen der Universitätsleitung ist.“

    Bibliographische Angaben:
    Elisabeth Müller und Kristin Victor (Hg.): Blatt auf Blatt. Einzigartige Geschichten aus dem Herbarium Haussknecht, Laborberichte Bd. 10, Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar 2016, 96 Seiten, Preis: 12 Euro, ISBN 978-3-89739-873-3

    Kontakt:
    Kristin Victor
    Institut für Spezielle Botanik mit Botanischem Garten und Herbarium Haussknecht der Universität Jena
    Fürstengraben 1, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 949283
    E-Mail: kristin.victor[at]uni-jena.de

    Dr. Michael Markert
    Arbeitsgruppe Biodidaktik der Universität Jena
    Am Steiger 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 949495
    E-Mail: michael.markert[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Der jüngst erschienene Band „Blatt auf Blatt“.
    Der jüngst erschienene Band „Blatt auf Blatt“.

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    Pollen aus der Präparatesammlung des Herbariums Haussknecht der Universität Jena werden – wie viele Objekte aus den zahlreichen universitären Sammlungen – in Forschung und Lehre eingesetzt.
    Pollen aus der Präparatesammlung des Herbariums Haussknecht der Universität Jena werden – wie viele ...
    Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende
    Biologie, Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Kunst / Design
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Der jüngst erschienene Band „Blatt auf Blatt“.


    Zum Download

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    Pollen aus der Präparatesammlung des Herbariums Haussknecht der Universität Jena werden – wie viele Objekte aus den zahlreichen universitären Sammlungen – in Forschung und Lehre eingesetzt.


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