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14.09.1998 00:00

Studie zur blutdrucksenkenden Wirkung von UV-Licht

Felicitas Wlodyga M.A. UKBF-Pressestelle / MWM-Vermittlung
Universitätsklinikum Benjamin Franklin

    Studie zur blutdrucksenkenden Wirkung von UV-Licht (PM153/98)
    Deutsch-amerikanische Forschergruppe veröffentlicht Ergebnisse in Lancet (August 1998)

    Erstmals haben jetzt Berliner Forscher zusammen mit einer amerikanischen Arbeitgruppe eine Studie vorgelegt, die die blutdrucksenkende Wirkung einer ultravioletten Bestrahlung überprüft. Es handelt sich um eine Kooperation der Abteilungen für Naturheilkunde (Arbeitsgruppe von Rolfdieter Krause) und der Abteilung für Endokrinologie und Nephrologie (Arbeitsgruppe Arya M. Sharma) am Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF) der Freien Universität Berlin mit der Endokrinologischen Abteilung des Boston University Medical Center/USA unter der Leitung von M.F. Holick. Diese Forschergruppe hat sich bereits durch zahlreiche Publikationen zur Photosynthese und zu den hormonellen Wirkungen von Vitamin D international einen Namen gemacht.
    In der jetzt publizierten Studie (THE LANCET, Vol 352, 29.08.1998) wurden 18 Patienten mit bisher unbehandeltem Hochdruck in randomisierter (zufälliger) Reihenfolge bestrahlt, und zwar entweder mit dem biologisch wirksamen UVB-Licht, das einem sonnenähnlichen Wellenspektrum entspricht oder mit UVA-Licht, dessen Wellenspektrum von der biologisch wertvollen Strahlung aus dem UVB-Bereich frei ist. Dabei wurde streng darauf geachtet, daß es zu keinen Sonnenbränden kam. Nach 18 Bestrahlungen innerhalb von sechs Wochen war der Blutdruck in der UVB-Gruppe signifikant abgefallen (systolisch von 150 auf 140 und diastolisch von 95 auf 90 mmHg). Die UVA-Gruppe zeigte keine Veränderung. Die Autoren führen die Verände-rung bei der UVB-Gruppe auf eine Anregung des Vitamin D-Stoffwechsels zurück, die wieder-um günstig auf die Blutdruckregulation und den Kalziumstoffwechsel wirkt.
    Der Einsatz heliotherapeutischer Anwendungen gewann nach der Verleihung des Medizin-Nobelpreises 1903 an den Dänen Nils Ryberg Finsen, der UV-Licht erfolgreich zur Behandlung der Hauttuberkulose einsetzte, zunehmend an Bedeutung. Beobachtet wurden die Verbesserung der immunologischen Abwehr, des Mineralhaushaltes und des Knochenstoffwechsels so-wie die Regulation vegetativer Steuersysteme. Seit den 20er Jahren gibt es darüber hinaus in den Lehrbüchern der physikalischen Therapie Hinweise auf die positive Wirkung des UVB-Lichts auf funktionelle Kreislauferkrankungen und hohen Blutdruck. Es kam aber nach den 60er Jahren nur noch selten zum Einsatz. Erst Anfang der 80er Jahre nahm Malte Bühring, heute Leiter der Abteilung für Naturheilkunde am UKBF, damals wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Frankfurter Universitätsklinik, die Erforschung der Heliotherapie dann wieder auf.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Malte Bühring, Dr. Rolfdieter Krause (ab 21.09.)
    Abteilung für Naturheilkunde , Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Tel.: 3976-3401


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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