Mit einer Zahnputz-App auf dem Smartphone putzen sich Kinder ihre Zähne deutlich besser. Das auch dann noch, wenn die App nicht mehr genutzt werden kann. Dies sind die Ergebnisse einer Masterarbeit Kinderzahnheilkunde der Universität Greifswald. Das Autorenteam Dr. Anja Treuner, Dr. Margarita Höfer und Prof. Christian Splieth erhält dafür im Oktober einen der Wrigley-Prophylaxe-Preise auf dem Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) in Leipzig.
Beim Grübeln über ein Thema für ihre Masterarbeit als zukünftige Kinderzahnärztin hatte Margarita Höfer die Idee, das Zähneputzen mit einem dreidimensionalen Erfassungsprogramm über das Smartphone aufzuzeichnen und auszuwerten. „Reinigen Vorschulkinder ihre Zähne mit diesem Trainingsprogramm effektiver?“, war ihre Forschungsfrage, die sie mit wissenschaftlicher Begleitung von der Universität Greifswald mit Kindern in ihrer eigenen Praxis in Gerstetten bei Heidenheim beantwortete.
Die App analysierte die Zahnputzbewegungen und verglich sie in Echtzeit mit den perfekten Bewegungen. Der Lernfortschritt wird auf das vernetzte Smartphone gegeben und in Form von Bonus-Punkten bewertet. Die Zahnärztin erhob Mundhygieneindizes für Zahnbelag und Zahnfleischbluten, die in der Testgruppe mit Nutzung der App 43 Prozent bzw. 33 Prozent stärker als bei der Kontrollgruppe zurückgingen.
„Eine solide klinische Studie aus der Praxis heraus zu schaffen, ist wirklich eine preiswürdige Leistung“, so Prof. Christian Splieth, der Greifswalder Studiengangsleiter. „Es ist eine Ehre für uns, aus dem Masterstudiengang heraus mit guten wissenschaftlichen Arbeiten des ersten Absolventenjahrganges gleich einen Preis zu gewinnen.“
Dr. Anja Treuner, arbeitet selbst in der Praxis in Cottbus und betreut als ehemalige Greifswalderin immer noch Masterarbeiten und Preisprojekte ihrer alten Heimat. „Für mich war es erstaunlich, wie deutlich die Werte für Zahnbelag und Zahnfleischbluten bei den Kindern zurückgingen, und dies auch noch in den sechs Wochen, nachdem die App nicht mehr zur Verfügung stand“, bemerkte Anja Treuner. „Die gelungene Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis bei diesem Masterprojekt zeigt, wie eine echte Transferleistung von der Wissenschaft in die Praxis zum schnellen Nutzen für unsere Patienten werden kann.“
Der Wrigley-Prophylaxe-Preis wird im Rahmen der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Zahngesundheit (DGZ) am 7. Oktober 2016 in Leipzig verliehen. Gestiftet wird der Preis vom Wrigley Oral Healthcare Program (WOHP). Dieses Informations- und Forschungsprogramm wurde1989 von der Wrigley GmbH gegründet. Ziel ist die Förderung der zahnmedizinischen Prävention – insbesondere der Kariesprophylaxe – in Forschung, Lehre und Praxis.
Weitere Informationen
http://www.dental.uni-greifswald.de/abteilung/kinder/
http://www.dgzmk.de/zahnaerzte/wissenschaftliche-preise/wrigley-prophylaxe-preis-2016.html
http://www.dgz-online.de/
http://www.wrigley.de/wrigley-oral-healthcare-program
Porträt Dr. Margarita Höfer – Foto: Höfer
Das Foto kann für redaktionelle Zwecke im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung kostenlos heruntergeladen und genutzt werden. Dabei ist der Name des Bildautors zu nennen. Download: http://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/medienfotos/medienfotos-oktober-2016/
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Christian Splieth
Abteilung für Präventive Zahnmedizin & Kinderzahnheilkunde
Rotgerberstraße 8
17475 Greifswald
Telefon 03834 86-7101/-7136
splieth@uni-greifswald.de
Porträt Dr. Margarita Höfer
Foto: Höfer
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Deutsch
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