Weltweit dienen Schutzgebiete der Erhaltung der Artenvielfalt und ursprünglicher Landschafts-prozesse. Allerdings entstehen in diesen Gebieten auch direkte Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren, weil Raubtiere Nutzvieh und sogar Menschen töten und Huftiere Felder zerstören. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projektes soll an der Abteilung Naturschutzbiologie der Universität Göttingen die Effektivität von unterschiedlichen Maßnahmen zur Abmilderung solcher Konflikte bewertet werden. Die DFG fördert das Projekt ab 1. Januar 2017 drei Jahre lang mit insgesamt rund 350.000 Euro.
Pressemitteilung
Nr. 204/2016
Maßnahmen gegen illegale Wilderei
DFG fördert Projekt von Biologen der Universität Göttingen zu nachhaltigem Naturschutz
Weltweit dienen Schutzgebiete der Erhaltung der Artenvielfalt und ursprünglicher Landschafts-prozesse. Allerdings entstehen in diesen Gebieten auch direkte Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren, weil Raubtiere Nutzvieh und sogar Menschen töten und Huftiere Felder zerstören. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projektes soll an der Abteilung Naturschutzbiologie der Universität Göttingen die Effektivität von unterschiedlichen Maßnahmen zur Abmilderung solcher Konflikte bewertet werden. Die DFG fördert das Projekt „Promoting co-existence between local people, carnivores and biodiversity conservation by conflict and poaching mitigation” ab 1. Januar 2017 drei Jahre lang mit insgesamt rund 350.000 Euro.
Schutzgebiete spielen neben dem Erhalt der Artenvielfalt auch eine sozioökonomische Rolle, weil sie Arbeitsplätze schaffen, Erholung ermöglichen und wichtige Ökosystemfunktionen, wie beispielsweise die Wasser- und Bodenqualität, erhalten. „Direkte Anrainer von Schutzgebieten haben jedoch oft eine negative, manchmal sogar feindliche Einstellung aufgrund eingeschränkter Nutzungsmöglichkeiten bei gleichzeitigem Fehlen von Alternativen“, so Dr. Igor Khorozyan. „Daher findet oft illegale Beweidung und Holzgewinnung sowie Wilderei statt.“
Im Rahmen des Projekts soll bewertet werden, wie effektiv verschiedene Maßnahmen zur Abmilderung von Konflikten beitragen: Gemeinsam mit Schäfern sollen der Einsatz von Schutzhalsbändern für Nutzvieh zur Abwehr von Leoparden untersucht werden, der gezielte Einsatz von Hirten und Herdenschutzhunden auf ihre Effektivität bei der Reduzierung von Nutztierverlusten sowie die Verbesserung der Einstellung gegenüber Raubtieren, Schutzgebieten und der Reduzierung von Wilderei. „Durch den Austausch mit Schafhaltern in Südafrika haben wir die Entwicklung der Schutzhalsbänder initiiert. Die ersten Versuche im Golestan Nationalpark im Iran erscheinen erfolgversprechend“, so Dr. Matthias Waltert.
Das DFG-Projekt soll auf den gesamten Bereich der kaspischen Wälder im Norden Irans ausgedehnt werden. Es ist eines der ersten Projekte, in denen kausale Zusammenhänge zwischen zwei globalen Bedrohungen für die Artenvielfalt – nämlich das Töten von Nutzvieh durch andere Tiere sowie Wilderei – untersucht werden. Die bisherige Arbeit des Teams der Göttinger Abteilung Naturschutzbiologie basiert auf umfassenden ökologischen Untersuchungen am global gefährdeten Persischen Leoparden und anderen Großkatzen.
Hinweis an die Redaktionen:
Fotos zum Thema haben wir im Internet unter http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=5625 zum Download bereitgestellt.
Kontaktadresse:
Dr. Igor Khorozyan und PD Dr. Matthias Waltert
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Biologie und Psychologie
Johann-Friedrich-Blumenbach-Institut für Zoologie und Anthropologie
Abteilung Naturschutzbiologie
Bürgerstraße 50, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-5638, E-Mail: igor.khorozyan@biologie.uni-goettingen.de
Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/547100.html
http://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?cid=5625
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).