Das Forscherteam der OTH Regensburg hat dazu rund 750 Asylsuchende befragt. Das Projekt im Auftrag der Hanns-Seidel-Stiftung untersucht Migrationsmotive, Einstellungen und Werte von Asylsuchenden in Bayern.
Wer sind die Asylsuchenden, die 2015 nach Bayern gekommen sind? Wie kann ihre Integration gelingen? Um entsprechende Informationen zu erhalten und Handlungsempfehlungen erarbeiten zu können, hat die Hanns-Seidel-Stiftung ein Forscherteam der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) unter Leitung von Prof. Dr. Sonja Haug mit einer Pilotstudie beauftragt: Unter dem Titel „Asylsuchende in Bayern“ werten die Sozialwissenschaftler derzeit empirische Daten zu Migrationsmotiven, Einstellungen und Bleibeabsichten von Asylsuchenden in der Stadt Nürnberg und dem Landkreis Ebersberg in Oberbayern aus.
Das Forschungsprojekt, das bis Februar 2017 läuft, basiert auf drei Teilstudien, die gemeinsam mit der Hanns-Seidel-Stiftung erarbeitet wurden. Edda Currle, wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem Projekt, erfasst in der ersten qualitativen Teilstudie die Perspektive von zwölf Experten, die mit der Verteilung, Unterbringung, Versorgung und Integration von Flüchtlingen betraut sind. Eine fragebogengestützte quantitative Datenerhebung von circa 750 Menschen in Asylunterkünften wird von den Forschern Amelie Altenbuchner, Dr. Dominik Huber und Dr. Susanne Lochner durchgeführt. In einer dritten Teilstudie verfolgt Dr. Dominik Huber einen biographischen Ansatz, um in zwölf qualitativen biographischen Leitfadeninterviews in die Tiefe zu gehen. Die Studie soll Aufschluss über die Migrationswege, Erfahrungen, Einstellungen, Werte und Zukunftspläne von Asylsuchenden aus Syrien, Eritrea, Afghanistan und dem Irak in Bayern geben.
Dr. Susanne Lochner hat insbesondere die Datenerhebung vorbereitet – ein sechs Seiten umfassender Fragebogen wurde in den Sprachen Arabisch, Farsi, Englisch und Tigrinya an die Bewohner in den jeweiligen Unterkünften ausgegeben und mithilfe von Dolmetschern beantwortet. „Befragt wurden Menschen aus den Herkunftsländern mit den meisten Asylanträgen und einer hohen Anerkennungsquote“, erklärt Lochner das Vorgehen. Neben Informationen zu Bildung, Berufserfahrung oder Zukunftsperspektiven wurden auch Fragen zu Geschlechterrollen und Religiosität beantwortet.
Im Herbst werden Prof. Dr. Sonja Haug und ihr Team zusammen mit der Hanns-Seidel-Stiftung erste Zwischenergebnisse präsentieren; Mitte 2017 werden dann die Studienergebnisse gemeinsam veröffentlicht.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
jedermann
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überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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