Brexit, Populismus und der Zulauf zu neuen rechten Parteien: Europäische Staaten betonen ihre nationalen Interessen. Das Colloquium Fundamentale des ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) widmet sich im Wintersemester 2016/17 den zunehmenden Renationalisierungstendenzen in Europa. Die Vortragsreihe eröffnet die Historikerin Prof. Julia Angster von der Universität Mannheim am Donnerstag, 20. Oktober 2016 um 18 Uhr im Redtenbacher-Hörsaal (Engelbert-Arnold-Straße 4, Geb. 10.91).
Der Ausgang des Brexit-Votums im Juni 2016 war für die meisten europäisch interessierten Bürger sehr überraschend. Dabei kann der Brexit als Weckruf an alle verstanden werden, die eine so virulente Renationalisierung einzelner Länder bis zuletzt nicht für möglich gehalten hatten. Inzwischen gibt es in fast allen europäischen Ländern Formen neuer nationalistischer Bestrebungen, die bis in die Mitte der Gesellschaft dringen. „Es zeichnet sich der Beginn eines politischen Umdenkens ab, dessen Ausmaß bislang nicht abzusehen ist“, bemerkt Professorin Caroline Y. Robertson-von Trotha, wissenschaftliche Leiterin der Vortragsreihe. „Im Colloquium wollen wir über Populismus, nationalistische Konzeptionen und Konstellationen und damit über die Zukunft Europas diskutieren.“
Ziel der Reihe ist es, durch Vorträge und Diskussionen einen Einblick in die aktuellen Problemlagen zu geben sowie einen interdisziplinären Dialog zu dem sehr dringlichen Thema zu ermöglichen. Wohin steuert ein Europa der Orbáns, Kaczyǹskis und Le Pens? Welche Ursachen haben trotz der weltweiten Internationalisierung zu einer Rückkehr nationalistischer Tendenzen geführt? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede besitzen rechtspopulistische Bewegungen in Europa? Welchen Stand haben sie bereits in der Akzeptanz der Gesellschaft erreicht und welche Rolle kommt den Medien, insbesondere den sozialen Medien, in der Erstarkung der nationalistischen Bewegungen zu?
Im Eröffnungsvortrag „Brexit und der neue Nationalismus: 'There´s nothing glorious about isolation‘“ spricht die Historikerin Julia Angster, Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Mannheim, über die Zukunft Großbritanniens und die Geschichte des modernen Nationalstaats in Europa.
Das Colloquium Fundamentale findet an den im Folgenden aufgeführten Donnerstagen jeweils um 18.00 Uhr im Redtenbacher-Hörsaal am Campus Süd des KIT statt (Engelbert-Arnold-Straße 4, Geb. 10.91). Der Eintritt ist frei.
Termine und Referenten des Colloquium Fundamentale:
20.10.2016 Eröffnungsvortrag:
„Brexit und der neue Nationalismus: 'There's nothing glorious about isolation.‘“
Professorin Julia Angster, Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte, Universität Mannheim
17.11.2016
Ursachen und Folgen (rechts)populistischer Strömungen
Professorin Karin Priester, Institut für Soziologie, Universität Münster
08.12.2016
Populismus und seine vielfältigen Ausprägungen in Europa – Ein Überblick
Professor Frank Decker, Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn
15.12.2016
Politisierter Diaspora-Nationalismus: Ein neues Phänomen?
Jun. Professor Jannis Panagiotidis, Inhaber der Juniorprofessur für Russlanddeutsche Migration und Integration am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS), Universität Osnabrück
Dr. Yaşar Aydın, Dozent an der HafenCity Universität und der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie, Hamburg
19.01.2017
Das Problem der identitären Verschiebung: Zum Rechtspopulismus in den Medien
PD Paula Diehl, Leiterin des Projekts „Symbolik der Demokratie“, Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin
Tobias Roth, Stellv. Redaktionsleiter für Politik, Badische Neueste Nachrichten (BNN)
26.01.2017
Herausforderungen der Demokratie in Zeiten der Konfusion
Professor Helmut Willke, Professor für Global Governance, Vizepräsident für Forschung, Zeppelin Universität, Friedrichshafen
Weitere Informationen unter: http://www.zak.kit.edu
Weiterer Kontakt:
Anna Moosmüller, ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: +49 721 608-48027, Fax: +49 721 608-44811, E-Mail: anna.moosmueller@kit.edu
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) verbindet seine drei Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation zu einer Mission. Mit rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 25 000 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas.
KIT – Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft
Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.
Diese Presseinformation ist im Internet abrufbar unter: http://www.kit.edu
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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