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13.10.2016 11:37

Hochschule Mannheim feiert 100 Jahre Ausbildung Soziale Arbeit in Mannheim

Bernd Vogelsang Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Mannheim - University of Applied Sciences

    Die Fakultät für Sozialwesen der Hochschule Mannheim feierte dieses Jubiläum am 11.10.2016 mit einer vielfältigen Festveranstaltung in der Aula der Hochschule.

    Erster Höhepunkt nach den Grußworten, u a. von Bürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb und dem Rektor, Prof. Dr. Dieter Leonhard, war der Vortrag von Prof. Dr. Richard Münchmeier von der Freien Universität Berlin „Zwischen Sozialreform und Casework – Wie Soziale Arbeit immer wieder nach Orientierung für Ausbildung und Praxis suchte“.

    Anschließend wurde die Festschrift „Erinnern, vergewissern, positionieren – 100 Jahre Ausbildung Soziale Arbeit in Mannheim“, herausgegeben von Rainer Kilb, Richard Utz, Sara Pauli, Ralf Vandamme und Marion Keller präsentiert, die gemeinsam mit Studierenden, Zeitzeugen und Wissenschaftler/innen erarbeitet wurde.

    Zum Abschluss diskutierten Experten und Expertinnen aus Theorie und Praxis in einer Podiumsdiskussion, moderiert von Frau Prof. Dr. Baldus, über die Zukunft der Sozialen Arbeit. Die Veranstaltung wurde von einer Ausstellung flankiert, die einen Querschnitt durch das Schaffen der Fakultät bot.

    Zur Historie:
    Parallel zur stark aufkommenden Industrialisierung und Technisierung entwickelten sich soziale Folgen, die gesellschaftlich und strukturell aufgefangen werden mussten. So kam es 1916 in Mannheim zu einer der frühesten Gründungen Deutschlands in Bezug auf eine „Soziale Frauenschule“ durch Julie Bassermann, Dr. Marie Bernays, Dr. Elisabeth Altmann-Gottheiner und Alice Bensheimer. Nach einer wechselvollen Geschichte – Absetzung der Rektorin Dr. Marie Bernays, einer jüdischen Pazifistin in der Nazizeit und Übernahme durch die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt NSV – wurde sie nach dem Krieg als Seminar für Sozialberufe durch die Arbeiterwohlfahrt AWO neugegründet, später dann von der Stadt Mannheim als Höhere Fachschule für Sozialberufe geführt. 1972 erfolgte die Gründung als Fachhochschule für Sozialwesen.

    Die direkte Vorläuferin der heutigen Fakultät für Sozialwesen war die Fachhochschule für Sozialwesen Mannheim, die 1972 gegründet wurde. In einer stürmischen politischen Zeit in der Aufbruchstimmung der 68er Jahre, die an den Universitäten ihren Ausgang nahm, wurden auch an dieser jungen Hochschule, dessen Kollegium ein Durchschnittsalter von unter 35 Jahren hatte, intensive Diskussionen über Demokratisierung und gesellschaftliche Verantwortung, über Theoriebildung und die mehrfachen Mandate Sozialer Arbeit geführt unter engem Einbezug der Studierenden.

    Dieses Kollegium blieb bis in die Mitte der 90er Jahre unter sich. Mit dem Umzug 1997 vom Neuen Messplatz, wo die Fachhochschule 25 Jahre lang ihr Domizil hatte, in ein modernes Gebäude in Wohlgelegen, setzte auch der langsam beginnende, dann aber stürmische Generationswechsel des Kollegiums ein. Dieser fand seinen Abschluss um die Zeit der Fusion mit der Fachhochschule für Technik und Gestaltung zur Hochschule Mannheim 2006/07 (was mit einem erneuten Umzug, diesmal auf den gemeinsamen Campus in Neckarau verbunden war).

    Als 2006 die Fusion mit der 1898 gegründeten Fachhochschule für Technik und Gestaltung zur Hochschule Mannheim erfolgte, kamen einerseits sehr unterschiedliche Richtungen zusammen, andererseits verbindet die fast zeitgleiche Entstehung des historischen Kontextes und bildet bis heute die gesellschaftliche Realität ab.

    Und heute:
    Heute verbindet diese Fakultät ihre historischen Erfahrungen mit den zeitgemäßen gesellschaftlichen Anforderungen und setzt auf eine interkulturelle, rechtswissenschaftliche, praxisorientierte und ethische Akzentuierung in Lehre und Forschung. Für Studienanfänger ist das Angebot der Fakultät aufgrund der späteren Anstellungsmöglichkeiten besonders attraktiv. Neben den klassischen Kernfeldern verfügen die Studierenden nach dem Abschluss zudem über Schlüsselqualifikationen, die in vielen Bereichen stark nachgefragt werden.

    Die Fakultät ist aber auch stark in das städtische soziale Leben eingebunden, so gibt es regelmäßig Projekte mit den verschiedenen Dezernaten der Stadt Mannheim, mit den Wohlfahrtsverbänden und freien Trägern; Vertreterinnen und Vertreter der Fakultät sitzen in Ausschüssen und Beiräten, beteiligen sich an Weiterbildungen und an innovativen Entwicklungen der Stadt. Die Verbundenheit der Stadt Mannheim mit der Fakultät zeigt sich auch daran, dass eine Straße direkt am Campus nach Frau Professorin Sigrid Hackbarth benannt wird, die als erste weibliche Rektorin in Baden-Württemberg von 1973 bis 1987 an der Spitze der damaligen Fachhochschule für Sozialwesen stand.

    100 Jahre Soziale Arbeit in Mannheim: Die Zeiten haben sich verändert, das Leben ist einerseits globaler und offener, zum anderen aber auch komplizierter und undurchschaubarer geworden und stellt immer höhere Anforderungen an den Einzelnen. Immer noch bleiben Menschen auf der Strecke, nicht weniger als früher, es trifft nun auch andere Gruppen, von den Folgen von Krieg und Vertreibung weltweit ganz zu schweigen. Soziale Arbeit ist einerseits Bestandteil des gesellschaftlichen Systems und hilft es zu erhalten, bleibt andererseits weiterhin Stachel im Wohlbefinden, auch in Zukunft.


    Bilder

    v.l.: Dr. U. Freundlieb, Prof. Dr. A. Hedtke-Becker, Prof. Dr.-Ing. D. Leonhard
    v.l.: Dr. U. Freundlieb, Prof. Dr. A. Hedtke-Becker, Prof. Dr.-Ing. D. Leonhard

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches
    Englisch


     

    v.l.: Dr. U. Freundlieb, Prof. Dr. A. Hedtke-Becker, Prof. Dr.-Ing. D. Leonhard


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