Elektrochemische Verfahren in der organischen Synthese
In einer Vielzahl von technischen Prozessen hat die organische Elektrochemie bereits ihren festen Platz. Sie ermöglicht häufig selektivere, wirtschaftlichere und umweltfreundlichere Produktionsverfahren als konventionelle Methoden.
Eine neue Entwicklung ist die Methoxylierung von Ketonen. Dadurch lassen sich beispielsweise Riech- und Geschmacksstoffe gewinnen. Aber auch viele wichtige Zwischenprodukte, die für den Synthetiker von Wert sind, sind elektrochemisch einfach darstellbar. Auf der Jahrestagung der Fachgruppe Angewandte Elektrochemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) und dem 4. Elektrochemischen Grundlagensymposium von GDCh und DECHEMA werden solche Verfahren vorgestellt.
Selbst ein für die Pharmaproduktion lebenswichtiger, aber oft schwieriger Aspekt bei der Herstellung biologisch aktiver Substanzen , läßt sich in der Elektrochemie berücksichtigen: Von vielen Stoffen existieren nämlich sogenannte Enantiomere, Moleküle, die sich zu-einander verhalten wie Bild und Spiegelbild. Bei vielen Substanzen ist es so, daß nur das eine Molekül die erwünschte Wirkung hat, das andere bestenfalls gar keine, schlimmstenfalls aber sehr negative Folgen; ein bekanntes Beispiel ist das Contergan. Durch neue Hilfsstoffe bzw. durch Elektroden, die mit chiralen Polymeren beschichtet sind, läßt sich bei der elektrochemischen Synthese eine Vorauswahl treffen, welches der beiden Enantiomeren erzeugt wird.
Aber die Elektrochemie kann noch mehr: Durch Potentialmessungen läßt sich ermitteln, ob und auf welchem Weg eine Reaktion abläuft. Dieses Wissen erleichtert dem Chemiker oft die Auswahl und Ausarbeitung neuer Wege zur gezielten Darstellung bestimmter Moleküle.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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