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03.07.2003 11:53

Novum: VdFF zeichnet Promotionsarbeiten aus

Dr. Ingrid Horn Presse, Marketing u. Kommunikation
Hochschule Ulm

    Geforscht haben sie am Institut für Angewandte Forschung (IAF) Automatisierungssysteme der Fachhochschule Ulm (FHU), promoviert wurden sie woanders. Dennoch ist ihre akademische Karriere auch ein Beispiel für die Unterstützung, die hochqualifizierte Mitarbeiter und FHU-Absolventen durch die Hochschule erfahren. Christine Ehret und Jochen Urban erhielten heute im Rahmen der Jahresversammlung des Vereins der Freunde und Förderer der Fachhochschule Ulm gemeinsam den Innovationspreis für technisch-wissenschaftliche Leistungen.

    Üblicherweise zeichne er mit diesem Preis hervorragende Diplom-Arbeiten aus, so VdFF-Vorsitzender Dipl.-Ing. Jürgen Dangel, doch heute sei es ihm eine besondere Freude, die wissenschaftliche Leistung zweier junger Menschen zu würdigen, welche die Basis für deren Dissertationen waren. Hinter diesen beiden Promotionen, die seitens der FHU von Professor Dr.-Ing. Wolfgang Schroer mitbetreut wurde, stehen zwei vollkommen unterschiedliche akademische Lebenswege.

    Christine Ehret, von Haus aus Diplom-Physikerin, fand ihren Weg an die FHU über ein Qualifizierungsprogramm in einer für Berufsanfänger schwierigen Zeit. Von 1997 bis 2001 am IAF als Projektmitarbeiterin tätig, beschäftigte sie sich mit der Frage, wie sich der Ladezustand von Bleibatterien bei Photovoltaik-Anwendungen bestimmen lässt. Zunächst erarbeitete sie in einem BMBF-finanzierten Projekt, an dem auch das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung sowie die Fa. Steca, Memmingen, beteiligt waren, ein mathematisches Modell für die Bleibatterie als Energiespeicher in einem autarken Inselsystem mit Solarversorgung. Es gelang ihr, für den solartypischen Betrieb bei kleinen bis mittleren Lade- und Entladeströmen ein zuverlässiges Modell zu beschreiben. Für die Fa. Steca entwickelte sie anschließend auf dieser Basis einen besonders einfachen und robusten Ladezustand-Algorithmus, der in den Mikroprozessor eines Ladereglers implementiert wurde. In einem weiteren Projekt gelang es ihr, die Prozesse, die für eine ungleichförmige Säuredichteverteilung in Solarbatterien verantwortlich sind, physikalisch zu interpretieren. Säureschichtungen entstehen bei langem Teilladungsbetrieb und begrenzen die Lebensdauer der Batterien. Das Ergebnis ist wiederum ein mathematisches Modell, dessen Zuverlässigkeit experimentell belegt ist. Auf der Basis dieser erfolgreichen Arbeiten wurde Christine Ehret an der Universität Ulm promoviert (Beteiligte FHU-Professoren: Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Schroer, Mitbetreuung, und Prof. Dr. Ulrich Leute, Zweit-Gutachter).

    Jochen Urban ist diplomierter Ingenieur des Studiengangs Feinwerktechnik an der FHU. Unmittelbar danach ging er als Projektmitarbeiter ans IAF, wo er sich von 1997 bis 2002 mit der mathematischen Modellierung und Regelung von Wafer-Schnellheizsystemem, sogenannten RTP-Anlagen, beschäftigte. Er war dabei eingebunden in öffentliche Drittmittelprojekte mit der Fa. Mattson, Dornstadt, als industriellem Partner. Während der Herstellung von Halbleitern aus Wafern spielt die genaue Einhaltung der Temperatur über der Wafer-Oberfläche eine wichtige Rolle. Jochen Urban beschrieb in einem mathematischen Modell die Wärmetransport-Mechanismen in den RTP-Kammern und entwickelte auf dieser Basis eine Mehrgrößenreglung. Durch sie werden die Lampen in der RTP-Kammer in einer Weise unterschiedlich angesteuert, dass der Wafer möglichst gleichmäßig aufgeheizt wird. Mit einem weiteren Regel-Algorithmus ist es ihm außerdem gelungen, die notwendige Präsizion und die Reproduzierbarkeit des Temperaturprofils zu gewährleisten. Die Ergebnisse seiner Arbeit sind inzwischen in die Weiterentwicklung von RTP-Anlagen bei Mattson eingeflossen. Jochen Urban erhielt seinen Doktorhut von der Technischen Universität Ilmenau (Beteiligt: Prof. Dr.-Ing. Woflgang Schroer, Mitbetreuung und Zweitgutachten).

    Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Schroer, IAF Automatisierungssysteme,
    Fon 0731/50 28171, E-Mail: schroer@fh-ulm.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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